Nach derzeitigem Sachstand könne der Verbindungsweg vom Neubaugebiet ND 5 zum Boschweg nicht realisiert werden, musste der Vorsitzende enttäuscht berichten. Welchen Stellenwert dieser Weg hätte, habe die damalige Reaktion der städtischen Bauverwaltung gezeigt. Auch sie habe auf Nachfrage sofort die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme erkannt und unverzüglich 20.000 € in den Haushalt eingestellt. Umso unverständlicher sei es, dass es Bürger gebe, welche die Notwendigkeit nicht sehen. Es gehe hier um eine wohldurchdachte Angelegenheit zur Sicherheit unserer Schul- und Sportkinder und –jugendlichen aus dem nordwestlichen Ortsbereich auf ihrem umständlichen und gefahrvollen Weg zu den Sportanlagen und zur Linienbushaltestelle bei der Sparkassenfiliale. Die Maßnahme hätte uns nämlich noch zusätzlich eine zweite kostenlose Bushaltestelle vor dem Sportplatz gebracht. Daneben hätte sie noch mehr an Bedeutung gewonnen, ziehe man in Betracht, dass der TV Nußdorf anlässlich seines diesjährigen 100-jährigen Jubiläums auf dem Sportgelände für viel Geld eine Basket- und Beachhand- bzw. Volleyballanlage errichte, die verstärkt Jugendliche anziehe.

Er sei bisher immer ein bisschen stolz gewesen, wenn ihm Kollegen neidvoll gesagt hätten, dass in Nußdorf immer alles in Ordnung sei, so der Vorsitzende. Er sei aber inzwischen eines anderen belehrt worden. Wie viel Sturheit, Unverständnis und Ablehnung ihm und seinem 1. Stellvertreter Diemert bei den Verhandlungen mit den in Frage kommenden fünf von sechs Grundstückseigentümern entgegengeschlagen sei, sei nicht nachvollziehbar. Es habe schon fast an Bettelei und teilweiser Aufgabe seiner Selbstachtung gegrenzt. Es sei doch nicht um sie selbst als Ortsvorsteher und Stellvertreter, sondern um unsere Jugend gegangen. Dabei hätte es nur eine Fläche von knapp 90 m² betroffen, die im Tausch teils mehr als ausgeglichen und mit neuen Einzäunungen versehen worden wäre. Auch Schäden wären ersetzt worden. Über die teils unbotmäßigen und unseriösen Forderungen und falschen Vergleiche habe man sich nur wundern können.. Nur Frau Sigrid Blanz und deren Schwester Christa wären dankenswerterweise zur Mitwirkung bereit gewesen.

Es sei nur zu hoffen, dass die geschilderte Verhaltensweise keine Schule mache. Dem Ortsbeirat liege ausschließlich das Wohl der Gemeinde und seiner Einwohner am Herzen – und sonst nichts.

 

Nach Meinung von 1. stv. Ortsvorsteher Diemert seien „Betteln“ schon fast untertrieben und die gestellten Forderungen übertrieben gewesen.

 

Beispielsweise habe ein Grundstückseigentümer mit Luftbildern den untauglichen Versuch unternommen, nachzuweisen, dass der Weg völlig überflüssig sei, berichtete der Vorsitzende weiter. Er habe sich noch nicht einmal die Argumente und Planungsvorschläge von ihm und seinem Stellvertreter angehört. Letzteres gelte auch für eine Dame aus Walsheim, deren Mutter sich im Seniorennachmittag dahingehend geäußert habe, dass „die von uns keinen Quadratmeter kriegen“! Und ein Winzer aus Dammheim mit Nußdorfer Wurzeln väterlicherseits habe sogar schriftliche Bestätigungen zu Instand- und Sauberhaltungsarbeiten gefordert, zu denen die Stadt bzw. der Ortsteil satzungsgemäß verpflichtet seien. Nichtsdestotrotz hätte sie ihm die Ortsverwaltung erteilen wollen, aber das städtische Rechtsamt habe dies verständlicherweise abgelehnt.

 

Ortsbeiratsmitglied Dr. Sögding teilte das Unverständnis zur Haltung der Grundstückseigentümer, zumal sie in keinster Weise einen Nachteil erlitten hätten.

 

Ortsbeiratsmitglied Thiel fragte, ob es hinsichtlich der Linienbushaltestelle in der Kirchhohl Alternativen gäbe.

 

Diese seien mit Frau Meißner, städtische ÖPNV-Beauftragte, bereits in einem Ortstermin ausgelotet worden, aber nach reiflichen Überlegungen wegen größerer Bedenken erfolglos gewesen, antwortete der Vorsitzende.

 

Diese Thematik nahm 1. stv. Ortsvorsteher Diemert zum Anlass, darüber zu informieren, dass die gegenüber der Schule eingerichtete Bushaltestelle, weil sie aufgrund der Erkenntnis des Nichtanfahrens einer Buslinie bei einem Ortstermin mit Vertretern von Ordnungsamt, Polizei, Grundschule und Ortsverwaltung nicht erforderlich sei, wieder entfernt werde.