Herr Heinz Müller, Vertreter des Instituts für Sozialpädagogische Fortbildung Mainz (ISM), stellt in einer Powerpoint-Präsentation Daten und Fakten zum Kindesschutz in Rheinland-Pfalz vor.

Im Anschluss präsentiert Frau Buchenberger, Netzwerkkoordinatorin Kindesschutz in Landau in der Pfalz, einen Überblick über ihre Aufgaben und Tätigkeiten vor Ort.

 

Herr Dawo erkundigt sich, ob neben der Zusammenarbeit mit dem Vinzentiuskrankenhaus auch eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum Landau - Südliche Weinstraße stattfinde. Herr Eisenstein antwortet, dass das Städtische Klinikum im Gegensatz zum Vinzentiuskrankenhaus keine spezielle Kinderklinik und gynäkologische Abteilung habe; aber auch dort werden Kinder behandelt. Eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum und Einladungen zu den Netzwerkkonferenzen finde statt.

 

In Bezug auf den hohen Anteil der Meldungen des Gesundheitsamtes bei Kindern mit Migrationshintergrund erläutert Frau Buchenberger, dass die Einladungen zu den Vorsorgeuntersuchungen zwar mehrsprachig verfasst seien, eine persönliche Information der Betroffenen aber oft hilfreich sei.

 

Frau Schwarzmüller fragt nach, ob Maßnahmen der Hilfe zur Erziehung nur eingeleitet werden, wenn die Eltern einverstanden sind. Herr Eisenstein erklärt, dass zunächst versucht werde, die Eltern von der Notwendigkeit der Hilfemaßnahmen zu überzeugen und ihr Einverständnis zu erlangen. Falls dies nicht gelinge, könne es insbesondere bei Kindeswohlgefährdung notwendig sein, Maßnahmen über das Familiengericht durchzusetzen. 

Herr Müller ergänzt,  dass die Erhöhung der Mitwirkungsbereitschaft der Eltern bei erforderlichen Hilfen zur Erziehung ein schwieriger und anspruchsvoller Aspekt der Arbeit des Jugendamtes sei. 

 

Herr Herdel interessiert, wie viele weitere Kontakte nach einer ersten Kontaktaufnahme des Jugendamtes mit den betroffenen Familien durchschnittlich notwendig seien. Herr Müller antwortet, dass es hierüber keine Erhebungen gebe. Herr Eisenstein fügt an, dass in Fällen einer latenten oder akuten Gefährdung der Kinder häufigere Hausbesuche durch das Jugendamt erfolgen.

Herr Herdel merkt an, dass in Landau häufig Fälle mit Säuglingen gemeldet werden. Frau Buchenberger führt dies auf die hohe Sensibilisierung in Landau zurück.

Herr Herdel betont in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Unterstützung durch den Elternbesuchsdienst.

Herr Müller ergänzt, dass es zu begrüßen sei, wenn ein Unterstützungsbedarf frühzeitig erkannt werde, da durch frühe Hilfeleistungen nachhaltige Veränderungen bewirkt werden könnten.

 

Der Vorsitzende verweist auf die guten soziostrukturellen  Rahmenbedingungen in Landau, die dazu führen, dass Landau im Vergleich zu anderen Städten in Rheinland-Pfalz bei den durchgeführten Erhebungen überwiegend positiv abschneide. 

 

Frau Schwarzmüller bemerkt, dass Alleinerziehende und ihre Kinder oft im Fokus stehen und kritisch beobachtet werden.  Sie erkundigt sich, ob es auch Meldungen bezüglich Familien in gutsituierten Verhältnisse gebe.  Frau Buchenberger bestätigt dies.