Sitzung: 19.03.2013 Jugendhilfeausschuss
Herr Heinz Müller, Vertreter des Instituts für Sozialpädagogische
Fortbildung Mainz (ISM), stellt in einer Powerpoint-Präsentation Daten und
Fakten zum Kindesschutz in Rheinland-Pfalz vor.
Im Anschluss präsentiert Frau Buchenberger, Netzwerkkoordinatorin
Kindesschutz in Landau in der Pfalz, einen Überblick über ihre Aufgaben und
Tätigkeiten vor Ort.
Herr Dawo erkundigt sich, ob neben der Zusammenarbeit mit dem
Vinzentiuskrankenhaus auch eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum Landau -
Südliche Weinstraße stattfinde. Herr Eisenstein antwortet, dass das Städtische
Klinikum im Gegensatz zum Vinzentiuskrankenhaus keine spezielle Kinderklinik
und gynäkologische Abteilung habe; aber auch dort werden Kinder behandelt. Eine
Zusammenarbeit mit dem Klinikum und Einladungen zu den Netzwerkkonferenzen
finde statt.
In Bezug auf den hohen Anteil der Meldungen des Gesundheitsamtes bei
Kindern mit Migrationshintergrund erläutert Frau Buchenberger, dass die
Einladungen zu den Vorsorgeuntersuchungen zwar mehrsprachig verfasst seien,
eine persönliche Information der Betroffenen aber oft hilfreich sei.
Frau Schwarzmüller fragt nach, ob Maßnahmen der Hilfe zur Erziehung nur
eingeleitet werden, wenn die Eltern einverstanden sind. Herr Eisenstein
erklärt, dass zunächst versucht werde, die Eltern von der Notwendigkeit der
Hilfemaßnahmen zu überzeugen und ihr Einverständnis zu erlangen. Falls dies
nicht gelinge, könne es insbesondere bei Kindeswohlgefährdung notwendig sein,
Maßnahmen über das Familiengericht durchzusetzen.
Herr Müller ergänzt, dass die
Erhöhung der Mitwirkungsbereitschaft der Eltern bei erforderlichen Hilfen zur
Erziehung ein schwieriger und anspruchsvoller Aspekt der Arbeit des Jugendamtes
sei.
Herr Herdel interessiert, wie viele weitere Kontakte nach einer ersten
Kontaktaufnahme des Jugendamtes mit den betroffenen Familien durchschnittlich
notwendig seien. Herr Müller antwortet, dass es hierüber keine Erhebungen gebe.
Herr Eisenstein fügt an, dass in Fällen einer latenten oder akuten Gefährdung
der Kinder häufigere Hausbesuche durch das Jugendamt erfolgen.
Herr Herdel merkt an, dass in Landau häufig Fälle mit Säuglingen
gemeldet werden. Frau Buchenberger führt dies auf die hohe Sensibilisierung in
Landau zurück.
Herr Herdel betont in diesem Zusammenhang die erfolgreiche
Unterstützung durch den Elternbesuchsdienst.
Herr Müller ergänzt, dass es zu begrüßen sei, wenn ein
Unterstützungsbedarf frühzeitig erkannt werde, da durch frühe Hilfeleistungen
nachhaltige Veränderungen bewirkt werden könnten.
Der Vorsitzende verweist auf die guten soziostrukturellen Rahmenbedingungen in Landau, die dazu führen,
dass Landau im Vergleich zu anderen Städten in Rheinland-Pfalz bei den
durchgeführten Erhebungen überwiegend positiv abschneide.
Frau Schwarzmüller bemerkt, dass Alleinerziehende und ihre Kinder oft
im Fokus stehen und kritisch beobachtet werden.
Sie erkundigt sich, ob es auch Meldungen bezüglich Familien in
gutsituierten Verhältnisse gebe. Frau
Buchenberger bestätigt dies.