Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 12, Enthaltungen: 4

Auf Anregung der Stiftskirchengemeinde Landau soll der Platz vor den Anwesen Stiftsplatz 5, 7 und 9 den Namen

 

„Johannes-Bader-Platz“

 

erhalten.

 

 


Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage der Abteilung Vermessung und Geoinformation vom 14. März 2016, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist. Hintergrund der Benennung sei das Reformationsjubiläumsjahr. Deshalb sei die Stiftskirchengemeinde mit der Initiative an die Stadt herangetreten. Die Geschichte von Herrn Bader, sein Wirken sowie die Reformationsgeschichte der Stadt solle gemeinsam mit der Stiftskirchengemeinde und dem Dekanat in Vorbereitung mit dem Chawwerusch Theater aufbereitet werden. Es sollen unterschiedliche gemeinsame Veranstaltungen im nächsten Jahr erfolgen. Ein Teil davon sei die Benennung dieses Platzes im Jahr 2017; dessen Um-/Neugestaltung sei im Jahr 2018 vorgesehen.

 

Ratsmitglied Schowalter freue sich, dass man der Reformation gedenke. Er verwies auf das Buch aus dem Jahre 1974 „Buch Landau in der Pfalz aus der Geschichte einer alten Reichs- und Festungsstadt“, Herausgeber: Herr Dr. Hans Hess. Er zitierte Zeilen aus den Seiten 287 und 244, in denen erläutert wurde, dass Herr Bader im damaligen Stadtrat für die Vertreibung der Mitglieder der Träufergemeinde eingetreten sei. Dies führte dazu, dass Herr Bader die treibende Kraft war, dass Menschen die Stadt verlassen mussten, sobald sie mit einer Glaubensgruppe in Kontakt getreten seien. Er sei der Meinung, dass das Fehlverhalten von Herrn Bader und des damaligen Rates bei der Würdigung der Reformation ebenfalls erwähnt werden müsse. Er appelliere, dass man auch die Schattenseiten der Reformation bedenken solle. Aufgrund dieser Sachlage werde er sich bei der Abstimmung enthalten, befürworte es allerdings, dass man der Reformation gedenke.

 

Der Vorsitzende ergänzte, dass auch die Schattenseiten dieser Zeit im Rahmen der Jubiläumsfeier aufgearbeitet werden würden, z. B. im Rahmen eines Theaters.

 

Ratsmitglied Dr. Migl fragte nach, wer von der Stiftskirchengemeinde den Antrag gestellt habe.

 

Der Vorsitzende erwiderte, dass der Dekan der Stiftskirchengemeinde mit einem offiziellen Schreiben auf die Stadt zugegangen sei.

 

Ratsmitglied Silbernagel erklärte, dass die Stiftskirchengemeinde in öffentlicher Presbyter-Sitzung einstimmig dem Projekt zustimmte. Er begrüße es, dass sich die Stadtverwaltung mit dieser Zeit befasse und dies der Stiftskirche zu Gute kommen werde.

 

Ratsmitglied Dr. Migl fragte nach, wie hoch die Umgestaltungskosten des Platzes seien und ob der Spielplatz erneuert werde.

 

Der Vorsitzende erklärte, dass dies in den Haushaltsberatungen bereits besprochen und beschlossen wurde. Der Spielplatz vor dem Stiftskirchengemeindehaus sei sanierungsbedürftig und werde deshalb im Jahr 2018 neu gestaltet.

 

Ratsmitglied Hartmann äußerte Skepsis, da sich seine Fraktion für eine Gleichberechtigung von Männer und Frauen im öffentlichen Raum einsetze und sie der Meinung seien, dass der Platz mit einem Frauennamen benannt werden sollte. Deshalb werde sich seine Fraktion enthalten.

 

 


Der Hauptausschuss stimmte einstimmig mit 12 Ja-Stimmen und vier Enthaltungen nachfolgendem Beschlussvorschlag zu: