Der Vorsitzende begrüßte die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Evi Julier, und bat sie um ihren Bericht.

 

Frau Julier sah den Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Gleichstellungsstelle in der kulturellen Veränderung. Seit über 25 Jahren gebe es die Gleichstellungsstelle. Daher dürfe man die Frage stellen, wie die Lebenswirklichkeit von Frauen und Mädchen heute aussehe. Fakt sei, dass es ihnen noch nie so gut gegangen sei wie heute. In Jugend und Ausbildung würden Mädchen keinen Nachteil erleiden. Trotzdem würden Frauen bei gleicher Qualifikation im Schnitt 500 Euro weniger als Männer verdienen. In der Politik sehe es nicht anders aus. Der Anteil von Frauen in der Politik liege seit Jahren kaum über 30 %.

Erschreckend sei, dass jede 3. Frau körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt sei. Noch sehr viel häufiger sei die Gewalt, die Frauen zuhause erfahren. In Landau habe es im vergangenen Jahr 188 Delikte von häuslicher Gewalt gegeben.

Dies alles zeige, dass die Wirklichkeit anders aussehe als auf dem Papier. Frauen und Männer seien strukturell nicht gleichberechtigt.

Im Bereich der Stadtverwaltung seien die mittleren und unteren Führungsebenen bereits mit Frauen besetzt. Hingegen seien von 12 Amtsleiterstellen nur eine mit einer Frau besetzt. In Teilzeit würden fast ausschließlich Frauen in unserer Verwaltung arbeiten.

Ein Problem sei die fehlende Zeit für Themen. Wichtig sei daher auch die Pflege von Netzwerken mit Kooperationspartnerinnen. Man versuche ein möglichst breites Spektrum an Frauen und Männern in den unterschiedlichsten Lebenssituationen zu erreichen. Ziel müsse es sein, eine gleichberechtigte Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinzubekommen. 

 

Ratsmitglied Burgdörfer bedankte sich für die CDU-Stadtratsfraktion für den vorgelegten Bericht und die geleistete Arbeit. Das Arbeitsfeld der Gleichstellungsbeauftragten sei im Wandel. Die Stadtverwaltung sei bei der Chancengleichheit von Männern und Frauen auf einem guten Weg. Lobenswert sei die fachübergreifende Verankerung der Gleichstellungsbeauftragten und ihr großes Engagement.   

 

Ratsmitglied Schwarzmüller war der Auffassung, dass gerade die Ereignisse in Köln zeigen würden, dass man auf einem langen und steinigen Weg sei, der noch nicht zu Ende ist. Die SPD-Stadtratsfraktion danke für den Bericht und die Arbeit in der Gleichstellungsstelle.

 

Ratsmitglied Follenius-Büssow sprach für die Bündnis 90/Die Grünen-Stadtratsfraktion den Respekt für die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten aus. Inhalte würden hier mit Leben gefüllt. Das Hauptaugenmerk der Arbeit liege immer noch darin, das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen aufzuzeigen. Die Gleichstellungsstelle setze mit ihrer Arbeit deutliche Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

 

Ratsmitglied Klein unterstrich, dass mittlerweile immer mehr Frauen trotz Familie und Kind arbeiten würden. Chancengleichheit sei dabei sehr wichtig. In diesem Bereich sei die Stadt auf gutem Weg.

 

Ratsmitglied Dr. Migl unterstrich, dass der Bericht zeige, dass die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten noch lange nicht überflüssig sei. Bei der Vielfalt der Aufgaben müsste die Stelle eigentlich ausgeweitet werden. Aus eigener Erfahrung wisse sie, wie schwierig es sei Frauen für die Politik zu gewinnen.        


Das Gremium beschloss