Der Vortrag wurde, in Vertretung für den Stellvertretenden Inspektionsleiter, Herrn Hans-Jürgen Lutz, von dem Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Landau, Herrn Steffen Neu, abgehalten.

 

Die Power Point Präsentation zum Thema „Polizeiliche Prävention für Menschen mit Behinderung“ ist Bestandteil dieser Niederschrift und als Anlage beigefügt.

 

Zum Vortrag „Mobile Senioren – Konzept der PI Landau“ kann die Power Point Präsentation leider aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht beigefügt werden. Vortragsschwerpunkte ergaben sich wie folgt:

 

Herr Neu teilte gleich zu Beginn mit, dass aus dem Schutzgebiet des Bereiches der Polizeiinspektion Landau in der Pfalz keine statistischen Zahlen zu Unfällen mit behinderten Menschen vorliegen.

 

Verkehrssicherheitsarbeit ist eine zentrale Aufgabe der Polizei. Ein Schwerpunkt stellen dabei die Maßnahmen der Verkehrsunfallprävention dar; das bedeutet im Detail Themen zu

 

- Verkehrssicherheitsberatung

- Verkehrsunfallauswertung und

- Mitwirkung bei der Verkehrsraumgestaltung.

 

Das Konzept Mobile Senioren der PI Landau gliedert sich in eine theoretischen und einen praktischen Teil. Projektbeteiligte Personen/Gruppen waren

 

- die Stadt Landau, vertreten durch die Seniorenbeauftragte Frau Ulrike Sprengling

- Senioreneinrichtungen/-gruppen/-vereine

- Sanitätshäuser

- Busunternehmen

- Verkehrswacht Landau-Südliche Weinstraße und

- die Polizeiinspektion Landau.

 

Der theoretische Teil gliedert sich in folgende Einzelteile:

 

- Fußgängerunfälle bezogen auf die Stadt Landau

- Senioren im Straßenverkehr

- Rechtliches

- Erkennbar-/Sichtbarkeit

- Rollator TÜV

 

Der praktische Teil gliedert sich in folgende Einzelbereiche:

 

- Parcours mit eigenen Mitteln oder mobiler Parcours

 

Hierbei wird im Einzelnen geprüft

            - Tipps/Tricks

            - Bremsübungen, Verschiedene Bodenbeläge

            - Hindernissimulation (Bordsteine)

            - Steigung/Gefälle

            - Sitzübung und

            - Slalomfahrten

 

- Busfahrten

 

            - Nutzung des ÖPNV Wissenswertes

            - Verhalten bei Anfahrt des Busses

            - Toter Winkel

            - Sicheres Ein-/Aussteigen

            - Wahl des richtigen Sitzplatzes

            - Verhalten während der Fahrt

            - Verhalten nach dem Aussteigen, Abfahrten des Busses

 

Zum Abschluss erfolgte die Möglichkeit für Fragen an die Organisatoren, Informationen und Austausch.

 

Herr Neu teilte den Beiratsmitgliedern am Ende seines Vortrages mit, dass er sich für Menschen mit Behinderung ein ähnliches Schulungskonzept/Sicherheitstraining vorstellen könnte. Hier sollten die Beiratsmitglieder beratschlagen, ob die Durchführung für Bürger/Bürgerinnen mit Behinderung der Stadt Landau gewünscht ist. Sofern das Gremium ein solches Konzept durchführen möchtet, bittet er sich frühzeitig für die Planungsarbeiten mit ihm in Verbindung zu setzten.

 

Folgende Wortmeldungen wurden an Herrn Neu noch herangetragen:

 

Frau Susanne Brunck teilte mit, das Sie sich beispielhaft für den Bereich Hindenburgstraße bzw. Marktstraße (Fußgängerzone) in Sachen unsichtiger Fahrradfahrer mehr Kontrollen von Seiten des Ordnungsamtes bzw. der Polizei wünsche. Herr Neu nimmt diese Anregung mit.

 

Frau Christine Meier hält eine Präventionsschulung für Menschen mit Behinderung sehr wichtig. Sensibilisierung in diesem Bereich ist, neben einer guten Gesetzgebung und regelmäßigen Kontrollen in verkehrstüchtigen Bereichen, eine der wichtigsten Maßnahmen zu einer verkehrssicheren sozialen Gesellschaft.

 

Frau Yvonne Wenner bemängelte, dass im öffentlichen Verkehrsraum öfter Behindertenparkplätze von unberechtigten Personen genutzt werden. Angesprochene „Parksünder“ zeigen oft keinerlei Verständnis für Ihr Verhalten. Dies sollte doch bitte von den zuständigen Stellen öfter überprüft werden.

 

Herr Steffen Reiser regte an, dass bei der Erarbeitung des Kommunalen Aktionsplanes die Thematik zur Sensibilisierung der Bürger mit aufgenommen werden sollte.

 

Die Gruppe hörsprachbehinderter Menschen bemängelte gegenüber Herrn Neu, dass in Rheinland-Pfalz kein adäquates Notrufsystem für diesen Personenkreis zur Verfügung stehe.

In anderen Bundesländern (wie z.B. in Sachsen) gibt es bereits ein solches spezielles Notrufsystem als sog. Notruf SMS.

Herr Neu bestätigte, dass es in Rheinland-Pfalz leider noch kein Notrufsystem gibt.

Der Vorsitzende bittet zur Klärung der Angelegenheit den Behindertenbeauftragten um entsprechend Sachstandsprüfung.

Gegebenenfalls wird er die Einführung eines adäquaten Notrufsystems für hörsprachbehinderte Menschen beim Innenministeriums Rheinland-Pfalz in Mainz anregen.