Im Gebäude Queichheimer Hauptstraße 72 in Landau in der Pfalz sind über das Jugendamt Landau bis zu 12 unbegleitete minderjährige Ausländer untergebracht.

Die Betreuung erfolgt durch das Jugendwerk St. Josef. Herr Hübner, Erziehungsleiter und Frau Moritz, Gruppenleitung vor Ort, berichten über die Praxis und den Alltag mit den Jugendlichen.

 

Frau Vogler interessiert, wo die Sprachkurse für die Jugendlichen angeboten werden. Frau Moritz antwortet, dass Lernstunden und Hilfe bei der Nacharbeitung direkt im Haus angeboten werden. Herr Faath ergänzt, dass in der Berufsbildenden Schule und sonstigen öffentlichen Schulen Sprachförderung stattfinde.

 

Frau Follenius-Büssow erkundigt sich, ob die Jugendlichen eine psychosoziale Betreuung erhalten. Herr Hübner und Frau Moritz antworten, dass bei rund 30 % der Flüchtlinge ein Trauma zu erwarten sei. Die zeige sich jedoch oft erst nach einer gewissen Zeit. Eine psychosoziale Betreuung sei grds. erst erfolgreich, wenn die Jugendlichen über ausreichend Deutschkenntnisse verfügen. Herr Eisenstein weist darauf hin, dass in vielen Fällen eine Unterstützung der Jugendlichen über das 18. Lebensjahr hinaus erforderlich sein werde.

 

Frau Maroc fragt nach, ob weitere freiwillige Helfer zur Unterstützung benötigt werden und bietet den Kontakt zur Uni bzw. die Vermittlung von Lehramtsstudenten an.

 

Herr Hasenfuß interessiert, ob die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten der Bewohner zu Problemen führen.

Herr Hübner und Frau Moritz antworten, dass die Jugendlichen ihren Glauben unterschiedlich leben, aber gegenseitig respektieren. Eine Radikalisierung können sie nicht feststellen.

 

Frau Vogler erkundigt sich nach dem Betreuerschlüssel und ob Mädchen in der Einrichtung untergebracht sind.

Herr Faath antwortet, dass der übliche Betreuerschlüssel angewendet werde; das sind 5 Stellen für 12 Jugendliche sowie eine Nachtbereitschaft. Mädchen sind im Haus nicht untergebracht.

 

Herr Eisenstein berichtet, dass nach dem Königsteiner Schlüssel dem Jugendamt Landau in 2016 insgesamt 34 Jugendliche zugewiesen werden. Aktuell sind es 31. Von den 15 – 21jährigen sind 5 weiblich und 26 männlich. Die Herkunftsländer sind überwiegend Syrien und Afghanistan. 5 Jugendhilfefälle wurden inzwischen beendet.

In verpflichtenden Integrationskursen werde den Jugendlichen ein breites Spektrum an alltagspraktische Themen und Informationen angeboten.

 

Frau Becker nennt als positive Beispiele der Integration die Teilnahme der jugendlichen Ausländer beim Firmenlauf in Landau und bei der Queichheimer Kerwe.

 

Der Vorsitzende dankt im Anschluss dem Jugendwerk St. Josef nochmals für die Angebotsvielfalt und das Engagement bei der Umsetzung verschiedener Konzepte.