Der Vorsitzende führte kurz in das Thema der
Sitzungsvorlage des Stadtbauamtes vom 03.03.2017 ein, auf welche verwiesen
wird. Er versicherte den anwesenden Ratsmitgliedern, dass die städtebauliche
Entwicklungsmaßnahme Konversion Landau Süd wirtschaftlich enden würde. Es sei
geplant, im Jahresrhythmus einen Controllingbericht vorzulegen – bis zum
Abschluss der Maßnahme in ca. 5 Jahren. Der Vorsitzende übergab dann das Wort
an Herrn Kamplade für weitere Ausführungen.
Herr Kamplade erklärte, dass es sich um eine
schwierige und komplexe Materie handeln würde, in welche er nicht allzu
detailliert einsteigen wollte. In seinem Kurzbericht zur Informationsvorlage
beschränke er sich deshalb auf die wesentlichen Punkte.
Die wesentlichen Schlüsselfragen seien bereits in der
im Stadtrat vorgestellten Vermarktungsstrategie im Januar 2017 geklärt worden.
Auch wurde ein zeitlicher Ausblick hinsichtlich der Grundstücksveräußerungen
gegeben, da die Verkaufserlöse (bisher 41.120.000,00 EUR) Grundlage für die
Finanzierung der Entwicklungsmaßnahme „Konversion Landau Süd“ seien. Demnach
sei auch die Veräußerung der städtischen Grundstücke Hauptbestandteil des
vorliegenden ersten Controllingberichtes.
Die Entwicklungsmaßnahme würde die Stadt bis zum
Abschluss ca. 4,4 Millionen EUR kosten. Dieser Anteil sei zwar als hoch zu
bewerten, würde sich jedoch bei genauerer Betrachtung relativieren, weil die
Stadt „viel bekomme“ (Anm.: vgl. Wohnpark Am Ebenberg). Die benötigten
Fördermittel aus der Städtebauförderung werden nach derzeitigem Stand mit 7,5
Millionen EUR ein Drittel geringer ausfallen als ursprünglich angenommen, was
ebenfalls positiv zu bewerten sei. Gründe hierfür waren in erster Linie die
guten Grundstücksverkaufserlöse, aber auch eine sparsame Mittelverwendung.
Die Stadt selbst verdiente nichts und wird auch
weiterhin nichts bei den Verkäufen / der Vermarktung verdienen – im Gegenteil:
Die Stadt müsse sogar noch „drauflegen“. Denn die Gelder würden komplett in die
Entwicklung der Konversionsgebiete fließen. Die Maßnahme wird noch bis ca.
2020/2021 laufen. Dann rechne man damit, dass die verbliebenen Grundstücke
verkauft sein werden und die Entwicklung der Infrastruktur (z.B. Herstellung
von Straßen) soweit abgeschlossen wird. Somit hätte Landau die Konversionsgebiete
innerhalb von 15 Jahren entwickelt, was sich zeigen lassen könnte, so Herr
Kamplade. Hier hob er als Besonderheit das positive wirtschaftliche Ergebnis
hervor.
Herr Kamplade erklärte weiterhin, dass die Stadt
zunächst in Form von Ausfallbürgschaften Kredite absichern musste, damit die
DSK (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG)
die Umsetzung der Maßnahme überhaupt stemmen und finanziell überbrücken konnte.
Zurzeit würden sich diese „Liquiditätskredite“ noch auf etwa 11 Millionen EUR
belaufen. Er erwarte, dass bis zum Jahre 2018 alle Liquiditätskredite
zurückgezahlt seien.
Zuletzt ging Herr Kamplade auf das
Entwicklungsträgerhonorar der DSK ein. Dieses sei ebenfalls klar gedeckelt und
betrage 7,5 % der förderfähigen Ausgaben (= Investitionen, die unter die
Städtebauförderung fallen). Für Landau bedeute dies, dass etwa ein Betrag von
2,7 Millionen EUR als Honorar des Entwicklungsträgers förderfähig sei. Die DSK
übernehme für die Stadt aber auch Tätigkeiten, die nicht denen eines
Entwicklungsträgers im engeren Sinn zuzuordnen sind, wie z.B. die
Grundstücksvermarktung. Daher werde das Honorar die ca. 2,7
Millionen-Euro-Marke um bis zu 600.000,00 EUR übersteigen. Die Mehrkosten
hierzu werden allerdings über Grundstücksmehrerlöse finanziert und werden den
städtischen Haushalt nicht belasten.
Herr Kamplade versicherte, dass es jährlich einen
Controllingbericht geben wird. In fünf Jahren, wenn der Abschluss der
Entwicklungsmaßnahme erwartet werde, wird es dann einen Schlussbericht geben.
Der Vorsitzende dankte Herrn Kamplade und zeigte sich
positiv von der Maßnahme angetan. Es seien beeindruckende Zahlen, hinter denen
auch bisher viel Arbeit steckte. Seiner Meinung nach, seien die Mittel gut
investiert.
Seitens der Bauausschussmitglieder wurden hierzu keine Fragen an den Vorsitzenden oder Herrn Kamplade gestellt, so dass die Informationsvorlage als zur Kenntnis genommen erklärt wurde.