Sitzung: 23.05.2017 Stadtrat
Der
Vorsitzende
erläuterte, dass es seit der Stilllegung des Kraftwerkes infolge der
Bodenhebungen immer wieder Kontakt mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau
gegeben habe. Letzter Stand sei gewesen, dass in absehbarer Zeit nicht mit
einem Wiederanfahren des Geothermiewerkes zu rechnen sei. Man sei daher
überrascht gewesen von der Ankündigung des Landesamtes, dass in den nächsten 14
Tagen mit einem Anfahren des Kraftwerkes gerechnet werden könne. Bei einem
Gespräch im Wirtschaftsministerium sei dann von einem Mißverständnis gesprochen
worden. Ein Wiederanfahren sei derzeit nicht aktuell, weil noch Unterlagen
fehlen würden. Man müsse aber davon ausgehen, dass bei Erfüllung aller
Voraussetzungen das Geothermiekraftwerk wieder ans Netz gehe. Der Betreiber
habe bei Erfüllung aller Anforderungen einen Rechtsanspruch auf
Wiederinbetriebnahme. Die Bürgerinitiative habe sich mittlerweile
auseinanderdiskutiert. Es sei heute nochmals bestätigt worden, dass keine
Gefahr für das Trinkwasser bestehe. Klar sei aber, dass die Überwachung gerade
in diesem Bereich weitergeführt werde. Vor einer Wiederinbetriebnahme des
Kraftwerkes werde es eine Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und
Bürger geben. Insofern sehe er den Antrag der CDU-Stadtratsfraktion als
erledigt an.
Ratsmitglied
Lerch erklärte, dass
Geothermie für Landau ein besonderes Thema geworden sei. Am Anfang als
Zukunftstechnologie von allen begrüßt, gebe es mittlerweile eine Kaskade von
Pannen und Fehlern. Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei massiv beeinträchtigt.
Es könne nicht sein, dass das Kraftwerk beim jetzigen Stand der Dinge wieder
ans Netz gehe. Nach der Erklärung des Oberbürgermeisters zur
Informationsveranstaltung sehe er den Antrag seiner Fraktion auch als erledigt
an.
Ratsmitglied
Schowalter unterstrich,
dass die Geothermie auch für die SPD-Stadtratsfraktion ein interessanter Ansatz
zur Gewinnung von Energie gewesen sei. Nun sei aber die Akzeptanz in der
Bevölkerung nicht mehr vorhanden. Wenn das Unternehmen nun darauf bestehe,
weiterzumachen sei dies eine traurige Vorgehensweise. Die SPD-Stadtratsfraktion
begrüße den Antrag der CDU.
Ratsmitglied
Hartmann begrüßte für
die Bündnis 90/Die Grünen-Stadtratsfraktion die geplante
Informationsveranstaltung. Nichts desto trotz sei es eine enttäuschende
Perspektive. Er erinnere sich noch gut an die Angriffe auf die damalige
Wirtschaftsministerin vor 3 Jahren, das Kraftwerk abzuschalten. Jetzt höre man
nichts in Richtung des jetzigen Wirtschaftsministers. Das Problem sei, dass die
erteilte Genehmigung nicht einfach zurückgenommen werden könne. Der Betreiber
habe einen Anspruch auf die Wiederinbetriebnahme.
Der
Vorsitzende
entgegnete, dass es vor 3 Jahren tatsächlich ein kleines Zeitfenster für eine
politische Lösung gegeben habe. Da hätten zum richtigen Zeitpunkt alle
mitspielen müssen. Dieses Zeitfenster sei jetzt geschlossen. Man werde aber
natürlich versuchen, ein solches Zeitfenster wieder zu öffnen.
Ratsmitglied
Freiermuth erinnerte
daran, dass man einhellig der Meinung gewesen sei, dass man diese Energieform
hier nutzen könne. Man sollte hier schon eine gewisse Sachlichkeit walten
lassen. Klar sei, dass man das Recht wahren müsse. Der Bürger habe aber mit
Sicherheit ein Anrecht, informiert zu werden.
Ratsmitglied
Dr. Migl war der
Meinung, dass eine solche Informationsveranstaltung sehr sehr wichtig sei. Bei
der Veranstaltung des SWR fühlte man sich nicht ernst genommen. Man habe die
Sorgen der Bürger bagatellisiert. Der Antrag der CDU sei sinnvoll, allerdings
sollte man zur Veranstaltung auch Vertreter der BI einladen. Als Stadt sollte
man überlegen, ob man nicht doch mehr Einfluss habe.
Ratsmitglied Marquardt erklärte, dass aus seiner Sicht die Politik hätte früher handeln müssen. Dann hätte man nicht Steuergelder sinnlos zum Fenster hinausgeworfen.