Sitzung: 09.05.2017 Hauptausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Der
Vorsitzende
informierte über den Tagesordnungspunkt. Es solle die Gelegenheit gegeben
werden, die Arbeit des Büros für Tourismus vorzustellen. Er übergab das Wort an
Herrn Müller.
Herr
Müller informierte
anhand einer Präsentation, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist
und auf diese Bezug genommen wird. Im ersten Teil der Geschäftsgrundlage
(Beschluss des Stadtrates aus dem Jahr 1985) sei anzumerken, dass die Aufgaben
einem Verein übertragen wurden. Die Stadt verpflichtete sich, die nicht
gedeckten Vereinskosten zu tragen. Er informierte über die entsprechenden
Arbeitsbereiche der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Frau Platt sei
die Mutterschutzvertretung von Frau Bergemann. Neben der umfangreichen
Datenpflege werde auch eine händische Zimmervermittlung getätigt. Die
Klassifizierungen stellen einen großen Zeitaufwand dar. Das Ticketing sei ein
ähnliches System wie beispielsweise Eventim, dieses das Kulturangebot von
Landau aufgrund des geringen Umfangs nicht anbieten möchte. Neben der
Touristikinformation seien weitere Arbeitsbereiche die Buchhaltung und der
Veranstaltungsservice, das Marktwesen und Veranstaltungen sowie Sonstiges und
satzungsmäßige Aufgaben.
Er
erläuterte des Weiteren die Finanzierung des Vereins. Diese bestehe aus nicht
refinanzierbare Aufgaben in Höhe einer Summe von jährlich 616.445 Euro. Die
Stadt bezuschusse den Verein in Höhe von rund 468.600 Euro. Das daraus
resultierte Defizit müsse der Verein durch refinanzierbare Aufgaben selbst
erwirtschaften, beispielsweise durch Veranstaltungen, Messeauftritten, etc.
Der
Landauer Sommer sowie das Fest des Federweißen seien defizitäre
Veranstaltungen.
Der
Verein habe Rücklagen bis ins Jahr 2012 aus der Mercedes-Benz-Omnibusse
Kooperation aufgebaut, über diese viele Veranstaltungen stattfanden.
Aus
den Statistikzahlen sei erkennbar, dass die Arbeit des Büros für Tourismus für
die Stadt Landau eine Wertschöpfung von rund 23 Mio. Euro bedeute.
Der
Vorsitzende dankte für
die ausführliche Berichterstattung. Die Arbeit trage einen wesentlichen Beitrag
zum Wirtschafts-, Handels- und touristischen Standort Landau bei. Mit den
Übernachtungszahlen sei noch eine Steigerung möglich. Die Ansiedlung des Hotels
Maximilians sei sehr positiv für die Stadt Landau. Es bestehe weiterhin ein
allgemeiner Grundbedarf, das Übernachtungsangebot zu erweitern. Für eine
Studentenstadt sei beispielsweise auch ein Boardinghouse wünschenswert.
Ratsmitglied
Lerch dankte für die
beeindruckende Berichterstattung. Aus den Bilanzzahlen sei ein Kostenzuschuss
in Höhe von 518.000 Euro, ein genehmigter Kostenzuschuss/Einsparforderungen der
ADD in Höhe von 468.000 Euro erkennbar. Des Weiteren müsse nach Aussage der ADD
die freiwilligen Leistungen zurückgefahren werden. Im laufenden Jahr wurde die
Vollzeitstelle aus Rücklagen bezahlt. Er fragte nach, ob diese im nächsten Jahr
aus dem normalen Budget getragen werde und wie die zukünftigen
Rahmenbedingungen seien.
Der
Vorsitzende erwiderte,
dass die Stelle Bestandteil des Stellenplanes in den Haushaltsberatungen 2017
war und dieser bereits beschlossen und genehmigt wurde. Die Zahlen von Herrn
Müller seien dem Jahr 2016 zu Grunde zu legen. Für das Jahr 2018 müsse neu
beraten und entschieden werden.
Herr
Müller ergänzte, dass
das Büro für Tourismus dem freiwilligen Bereich zuzuordnen sei. Bei diesem
Bereich habe die ADD die Stadt aufgefordert, insgesamt rund 100.000 Euro
einzusparen.
Das
Büro für Tourismus habe seinen Beitrag dazu geleistet, indem die Kosten u.a.
durch Gebührenerhöhungen reduziert werden konnten. Auch die Stellenbesetzung
sei so spät als möglich vollzogen worden (ab 1. Juni 2017, anstatt 1. Januar
2017), sodass in diesem Rahmen rund 15.000 Euro eingespart werden konnten.
Herr
Lerch äußerte Bedenken
bezüglich der Einsparforderungen der ADD.
Der
Vorsitzende
antwortete, dass dies den kompletten freiwilligen Leistungsbereich betreffe.
Intern wurden im Rahmen von der Verwaltungssteuerung Gelder verteilt und in
diesem Rahmen dem Büro für Tourismus 15.000 Euro zugewiesen. Was nächstes Jahr
genehmigt werde, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden, da
individuell entschieden wird.
Ratsmitglied
Vogler betonte, dass
die Arbeit des Büros für Tourismus ein Erfolgsmodell sei. Sie fragte nach, warum
die Veranstaltungen „Landauer Sommer“ und „Fest des Federweißen“ defizitär und
ob die Besucherzahlen rückläufig seien.
Herr
Müller erwiderte, dass
der „Landauer Sommer“ in den letzten Jahren gewachsen und aufgrund vermehrtem
Securitybedarf, Reinigungsbedarf, Ausleuchtung, etc. im Laufe der Jahre die
Kosten gestiegen seien. Parallel hierzu könnten nicht gleichzeitig die
Standmieten erhöht werden. Auch sei das Büro für Tourismus gezwungen, bei
anderen Veranstaltungen Gewinne zu erzielen, um den Defizit der o.g.
Veranstaltungen auszugleichen. Des Weiteren mussten in der Vergangenheit
zusätzliche Aktivitäten bezüglich der EM und WM gestemmt werden.
Beigeordneter
Klemm ergänzte, dass
der „Landauer Sommer“ sowie das „Fest des Federweißen“ in der Vergangenheit
noch nie eine jeweilige Gewinnerzielung hatte und dies auch nicht das Ziel der
Festaktivitäten sei. Die beiden Feste sollen als Imagesteigerung für die Stadt
dienen.
Ratsmitglied
Hartman dankte
ebenfalls für die Information. Er bat den Stadtvorstand, zusätzliche
Übernachtungsmöglichkeiten für Studenten anzubieten und betonte die
Schwierigkeit bei der Suche nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten für mehr
als 10 Personen an einem Ort. Er befürworte die Ansiedlung einer günstigen
Übernachtungsherberge.
Der
Vorsitzende bestätigte
den Wunsch.
Herr
Müller informierten,
dass bereits mehrfach Gespräche mit dem Deutschen Jugendherbergswerk geführt
wurden. Aufgrund der bestehenden Jugendherbergen im Umkreis – wie
beispielsweise in Neustadt oder Bad Bergzabern - , werde für eine Ansiedlung in
Landau kein Bedarf gesehen.
Ratsmitglied
Freiermuth lobte
ebenfalls die bemerkenswerte Arbeitsweise. Neben der Wirtschaftsförderung trage
auch die Tourismusbranche für den „Boom“ in Landau ihren Beitrag. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros für Tourismus hätten ein
außergewöhnliches Engagement, wovon ganz Landau profitiere.
Der
Hauptausschuss nahm die Information zur Kenntnis.