Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

 


Der Vorsitzende informierte über den Tagesordnungspunkt. Es solle die Gelegenheit gegeben werden, die Arbeit des Büros für Tourismus vorzustellen. Er übergab das Wort an Herrn Müller.

 

Herr Müller informierte anhand einer Präsentation, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist und auf diese Bezug genommen wird. Im ersten Teil der Geschäftsgrundlage (Beschluss des Stadtrates aus dem Jahr 1985) sei anzumerken, dass die Aufgaben einem Verein übertragen wurden. Die Stadt verpflichtete sich, die nicht gedeckten Vereinskosten zu tragen. Er informierte über die entsprechenden Arbeitsbereiche der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Frau Platt sei die Mutterschutzvertretung von Frau Bergemann. Neben der umfangreichen Datenpflege werde auch eine händische Zimmervermittlung getätigt. Die Klassifizierungen stellen einen großen Zeitaufwand dar. Das Ticketing sei ein ähnliches System wie beispielsweise Eventim, dieses das Kulturangebot von Landau aufgrund des geringen Umfangs nicht anbieten möchte. Neben der Touristikinformation seien weitere Arbeitsbereiche die Buchhaltung und der Veranstaltungsservice, das Marktwesen und Veranstaltungen sowie Sonstiges und satzungsmäßige Aufgaben.

Er erläuterte des Weiteren die Finanzierung des Vereins. Diese bestehe aus nicht refinanzierbare Aufgaben in Höhe einer Summe von jährlich 616.445 Euro. Die Stadt bezuschusse den Verein in Höhe von rund 468.600 Euro. Das daraus resultierte Defizit müsse der Verein durch refinanzierbare Aufgaben selbst erwirtschaften, beispielsweise durch Veranstaltungen, Messeauftritten, etc.

Der Landauer Sommer sowie das Fest des Federweißen seien defizitäre Veranstaltungen.

Der Verein habe Rücklagen bis ins Jahr 2012 aus der Mercedes-Benz-Omnibusse Kooperation aufgebaut, über diese viele Veranstaltungen stattfanden.

Aus den Statistikzahlen sei erkennbar, dass die Arbeit des Büros für Tourismus für die Stadt Landau eine Wertschöpfung von rund 23 Mio. Euro bedeute.

 

Der Vorsitzende dankte für die ausführliche Berichterstattung. Die Arbeit trage einen wesentlichen Beitrag zum Wirtschafts-, Handels- und touristischen Standort Landau bei. Mit den Übernachtungszahlen sei noch eine Steigerung möglich. Die Ansiedlung des Hotels Maximilians sei sehr positiv für die Stadt Landau. Es bestehe weiterhin ein allgemeiner Grundbedarf, das Übernachtungsangebot zu erweitern. Für eine Studentenstadt sei beispielsweise auch ein Boardinghouse wünschenswert.

 

Ratsmitglied Lerch dankte für die beeindruckende Berichterstattung. Aus den Bilanzzahlen sei ein Kostenzuschuss in Höhe von 518.000 Euro, ein genehmigter Kostenzuschuss/Einsparforderungen der ADD in Höhe von 468.000 Euro erkennbar. Des Weiteren müsse nach Aussage der ADD die freiwilligen Leistungen zurückgefahren werden. Im laufenden Jahr wurde die Vollzeitstelle aus Rücklagen bezahlt. Er fragte nach, ob diese im nächsten Jahr aus dem normalen Budget getragen werde und wie die zukünftigen Rahmenbedingungen seien.

 

Der Vorsitzende erwiderte, dass die Stelle Bestandteil des Stellenplanes in den Haushaltsberatungen 2017 war und dieser bereits beschlossen und genehmigt wurde. Die Zahlen von Herrn Müller seien dem Jahr 2016 zu Grunde zu legen. Für das Jahr 2018 müsse neu beraten und entschieden werden.

 

Herr Müller ergänzte, dass das Büro für Tourismus dem freiwilligen Bereich zuzuordnen sei. Bei diesem Bereich habe die ADD die Stadt aufgefordert, insgesamt rund 100.000 Euro einzusparen.

Das Büro für Tourismus habe seinen Beitrag dazu geleistet, indem die Kosten u.a. durch Gebührenerhöhungen reduziert werden konnten. Auch die Stellenbesetzung sei so spät als möglich vollzogen worden (ab 1. Juni 2017, anstatt 1. Januar 2017), sodass in diesem Rahmen rund 15.000 Euro eingespart werden konnten.

 

Herr Lerch äußerte Bedenken bezüglich der Einsparforderungen der ADD.

 

Der Vorsitzende antwortete, dass dies den kompletten freiwilligen Leistungsbereich betreffe. Intern wurden im Rahmen von der Verwaltungssteuerung Gelder verteilt und in diesem Rahmen dem Büro für Tourismus 15.000 Euro zugewiesen. Was nächstes Jahr genehmigt werde, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden, da individuell entschieden wird.

 

Ratsmitglied Vogler betonte, dass die Arbeit des Büros für Tourismus ein Erfolgsmodell sei. Sie fragte nach, warum die Veranstaltungen „Landauer Sommer“ und „Fest des Federweißen“ defizitär und ob die Besucherzahlen rückläufig seien.

 

Herr Müller erwiderte, dass der „Landauer Sommer“ in den letzten Jahren gewachsen und aufgrund vermehrtem Securitybedarf, Reinigungsbedarf, Ausleuchtung, etc. im Laufe der Jahre die Kosten gestiegen seien. Parallel hierzu könnten nicht gleichzeitig die Standmieten erhöht werden. Auch sei das Büro für Tourismus gezwungen, bei anderen Veranstaltungen Gewinne zu erzielen, um den Defizit der o.g. Veranstaltungen auszugleichen. Des Weiteren mussten in der Vergangenheit zusätzliche Aktivitäten bezüglich der EM und WM gestemmt werden.

 

Beigeordneter Klemm ergänzte, dass der „Landauer Sommer“ sowie das „Fest des Federweißen“ in der Vergangenheit noch nie eine jeweilige Gewinnerzielung hatte und dies auch nicht das Ziel der Festaktivitäten sei. Die beiden Feste sollen als Imagesteigerung für die Stadt dienen.

 

Ratsmitglied Hartman dankte ebenfalls für die Information. Er bat den Stadtvorstand, zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten für Studenten anzubieten und betonte die Schwierigkeit bei der Suche nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten für mehr als 10 Personen an einem Ort. Er befürworte die Ansiedlung einer günstigen Übernachtungsherberge.

 

Der Vorsitzende bestätigte den Wunsch.

 

Herr Müller informierten, dass bereits mehrfach Gespräche mit dem Deutschen Jugendherbergswerk geführt wurden. Aufgrund der bestehenden Jugendherbergen im Umkreis – wie beispielsweise in Neustadt oder Bad Bergzabern - , werde für eine Ansiedlung in Landau kein Bedarf gesehen.

 

Ratsmitglied Freiermuth lobte ebenfalls die bemerkenswerte Arbeitsweise. Neben der Wirtschaftsförderung trage auch die Tourismusbranche für den „Boom“ in Landau ihren Beitrag. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros für Tourismus hätten ein außergewöhnliches Engagement, wovon ganz Landau profitiere.

 


Der Hauptausschuss nahm die Information zur Kenntnis.