Sitzung: 30.01.2018 Stadtrat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 40, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 101/402/2018
Der Antrag der SPD-Stadtratsfraktion
vom 20. Januar 2018, in der Stadt Landau die Ehrenamtskarte einzuführen wird in
den Ältestenrat verwiesen.
Der
Vorsitzende verwies
auf den Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 20. Januar 2018, der dieser
Niederschrift als Anlage beigefügt ist.
Ratsmitglied
Demmerle begründete
den Antrag. Allen sei bewusst, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement für die
Gesellschaft sei. Rheinland-Pfalz belege bundesweit den Spitzenplatz beim
ehrenamtlichen Engagement. Bisher würden sich 116 Kommunen an der
Ehrenamtskarte beteiligen. Je mehr sich beteiligen, umso mehr Vergünstigungen
könnten landesweit angeboten werden und würden die Karte immer attraktiver
machen. Landesweit seien derzeit etwa 4.100 Karten ausgestellt. Mit der
Einführung der Ehrenamtskarte in Landau wolle man ein Ausrufezeichen setzen,
dass das Ehrenamt ein unbezahlbarer Schatz sei. Die Stadt müsse bei mindestens
zwei kommunalen Einrichtungen Vergünstigungen einräumen. Zudem sollen
Unternehmen hierfür gewonnen werden. Das Land stelle die Ehrenamtskarte aus und
mache kostenlos Werbung hierfür. Landesweit gebe es derzeit 540
Vergünstigungen. Er biete an, zusammen mit der Ehrenamtsbörse den gesamten
Verwaltungsaufwand zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund bitte er um Zustimmung
zu diesem Antrag.
Der
Vorsitzende betonte
die Wichtigkeit des Ehrenamtes in unserer Stadt. Man beschäftige sich bereits
zum dritten Mal mit der Ehrenamtskarte. An den Rahmenbedingungen habe sich aber
nichts geändert. Es gehe nicht nur um den Aufwand der Verwaltung, sondern auch
um entgangene Einnahmen bei den kommunalen Einrichtungen. Er empfehle
abzuwarten, was die Aufsichtsbehörde zur Genehmigung des aktuellen Haushaltes
sage und dann bei den Haushaltsberatungen 2019 darüber zu sprechen.
Ratsmitglied
Eichhorn unterstrich,
dass dies der Anlauf für die Ehrenamtskarte sei. Die Stadt Trier habe trotz
schlechterer Haushaltslage von der ADD die Einführung der Ehrenamtskarte
genehmigt bekommen. Man müsse eigentlich nicht betonen, dass das Ehrenamt der
Kitt der Gesellschaft sei. Es sei dies ein Potential, dass der Staat nie
leisten könne. Wissenschaftler hätten einen Wertschöpfungsfaktor der
Ehrenamtler von jährlich 200 Millionen Euro alleine in der Pfalz errechnet. Er
bitte zu überlegen, ob man den Antrag nicht bereits mit dem Nachtragshaushalt
2018 beraten könne. Bis dahin wäre es auch sinnvoll, bei der Stadt Trier
nachzufragen inwieweit die Ehrenamtskarte dort in Anspruch genommen werde.
Ratsmitglied
Hartmann erklärte,
dass die Bündnis 90/Die Grünen-Stadtratsfraktion gegen die Ehrenamtskarte sei.
Dies habe nichts mit der Anerkennung zu tun, dass das Solidarsystem ohne
Ehrenamt nicht funktionieren würde. Für ihn seien keine neuen Argumente auf dem
Tisch. Die Wertschätzung ehrenamtlicher könne auch anders gezeigt werden.
Ratsmitglied
Freiermuth sah den
Antrag von Seiten der FWG-Stadtratsfraktion ebenfalls kritisch. Die _Intention
des Antrages, das Ehrenamt zu stärken, sei sicher richtig. Man müsse aber auch
die Kosten beachten. Letztlich seien es freiwillige Leistungen, was erschwerend
hinzukomme.
Ratsmitglied
Dr. Migl hatte den
Eindruck, dass hier ein Popanz an Gegenargumenten aufgebaut werde. Das Angebot
von Herrn Demmerle sei ehrenhaft. Man sollte es machen, die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion stimme dem Antrag zu. Wenn Trier das hinbekomme, sollte
uns dies auch gelingen.
Ratsmitglied
Demmerle erläuterte
nochmals, dass der gesamte Verwaltungsaufwand von der Ehrenamtsbörse und von
ihm übernommen werden würde. Er bitte
nachdrücklich, dies zu prüfen und auch die Kosten gegenüberzustellen.
Der Vorsitzende entgegnete, dass man den
Verwaltungsaufwand auf Dauer nicht an einer Person festmachen könne. Er schlage
vor, die laufende Haushaltsgenehmigung abzuwarten und dann im Ältestenrat
darüber zu sprechen.
Ratsmitglied
Eisold bat ebenfalls,
die Kosten gegenüberzustellen. Andere Kommunen würden es doch auch machen. Der
Rat sollte heute die Verwaltung beauftragen es durchzurechnen.
Ratsmitglied
Hartmann stellte die
Frage in den Raum, was man bereit sei aus dem freiwilligen Bereich zu
streichen, wenn man diese neue freiwillige Leistung eingehe.
Ratsmitglied
Freiermuth erinnerte
an die Selbstbindung der Fraktionen für jeden kostenintensiven Antrag eine
Gegenfinanzierung vorzuschlagen. Dies vermisse er hier. Auch das Land mache es
sich hier einfach, produziere Flyer und wir könnten die Kosten tragen.
Der Vorsitzende bat nochmals darum, den Antrag in den Ältestenrat zu verweisen. Soblad die Genehmigung des Haushaltes 2018 vorliege, werde man in der daruaffolgendne Sitzung des Ältestenrates diesen Antrag aufrufen.
Der Stadtrat beschloss einstimmig: