Sitzung: 17.04.2018 Bauausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 16
Vorlage: 630/342/2018
Der Vorsitzende rief die Informationsvorlage der
Bauordnungsabteilung vom 10.04.2018 auf, welche der Niederschrift als Anlage
beigefügt ist. Es gehe in der hiesigen Bauausschusssitzung nicht darum, das
Thema in allen Nuancen zu besprechen – weshalb es sich auch nur um eine
Informationsvorlage handele. Herr Kamplade wurde um weitere Erläuterungen
gebeten.
Herr Kamplade betonte, dass aus der vorliegenden
Informationsvorlage eindeutig eine mögliche Präzedenzwirkung für alle Ortsteile
hervorgehe. In der Ortsbeiratssitzung vom 16.04.2018 gab es ein durchweg
positives Votum für das vorgelegte Konzept, welches aber nicht zur
Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens führe. Herr Kamplade zeigte sich froh, dass
sich seitens des Antragstellers im Hinblick auf die Gestaltung des Daches
„etwas bewegen“ würde. Nun gehe es darum, das eingereichte Konzept zu
besprechen und eine höhere Übereinstimmung mit der Gestaltungssatzung zu
erreichen.
Ratsmitglied Herr Eichhorn stellte den
Antrag, das Wort an Herrn Sögding in seiner Funktion als Ortsvorsteher von
Nußdorf zu geben. Dem Antrag wurde stattgegeben.
Herr Sögding berichtete, dass es im Ortsbeirat eine
angeregte Diskussion gab und das Thema „fehlende Gastronomie“ die höchste
Priorität innehatte. Dies sei auch schon bei dem Modellprojekt „Kommune der
Zukunft“ erarbeitet worden. Das eingereichte Konzept mit Satteldach sei nicht
zufriedenstellend. Gleichzeitig gebe es Äußerungen des Antragstellers, dass
auch eine Ansiedlung im Außenbereich nicht ausgeschlossen werde.
Zu guter Letzt erwähnte Herr Sögding, dass sich der
Ortsbeirat die notwendigen Befreiungen, beispielsweise von der
Gestaltungssatzung, vorstellen könne, da die Baukörper untergeordnet seien.
Ratsmitglied Herr Eichhorn nannte die
Ansiedlung einer Gastronomie als vordringliches Bedürfnis der Nußdorfer
Bürgerinnen und Bürger. In Nußdorf gebe es 135 Betten, was etwa 1/5 aller
Belegungsbetten im Stadtbereich Landau entspreche. Viele Touristen hätten
allerdings im Ort keine Einkehrmöglichkeit. Dies sei ein ernstzunehmendes
Problem. Herr Eichhorn äußerte daher den Wunsch, mit dem Bauherrn einen
Kompromiss zu finden.
Ratsmitglied Herr Freiermuth forderte mehr
Mut seitens der Verwaltung. Schließlich gehe es um eine Ausnahme. Andernorts
würden außerdem moderne Vinotheken für „optische Highlights“ sorgen.
Ratsmitglied Herr Maier fand das
Bauvorhaben gut und betonte, dass die Entscheidung dem Ortsbeirat sowie dem
Ortsvorsteher überlassen sein sollte. Herr Maier hoffe nun auf eine Lösung und
drücke hierfür die Daumen.
Herr Kamplade nahm Bezug auf Herrn Freiermuths
Wortmeldung und erinnerte daran, dass man sich in einem Rechtsstaat befinde und
es Vorschriften gebe, an die es sich zu halten gelte. Die Gestaltungssatzung
wurde außerdem vom Stadtrat seinerzeit verabschiedet und beschlossen. Somit
hätte eine Ablehnung bzw. ein Negativbescheid nichts mit „Mut“ zu tun. Herr
Kamplade warnte viel mehr davor, ein „Fass“ aufzumachen. Andere Bauherren
könnten die gleichen Forderungen stellen - auch rückwirkend.
Damit würde die politisch stets gewollte Bewahrung des
Ortsbildes eines typischen südpfälzischen Weindorfes gefährdet werden, weshalb
der Rat sich gut überlegen müsse, geltende Bauvorschriften zu lockern.
In vielen Punkten gebe Herr Kamplade Herrn Sögding
Recht. Leider sei das vorgelegte Konzept nicht als „Hingucker“ zu werten und
„modern“ sei auch nicht gleichbedeutend mit „Flachdach“ zu sehen. Für Herrn
Kamplade sei ein moderner Gestaltungsentwurf, der die Formensprache und
Materialität des Dorfes aufnehme, die Zielsetzung. Ihm war letztendlich
bewusst, dass eine Gastronomie in Nußdorf nötig sei. Vielleicht gelinge es mit
der angedachten Mehrfachbeauftragung, dieses Ziel zu erreichen.
Seitens der Bauausschussmitglieder gab es keine
weiteren Wortmeldungen, so dass der Vorsitzende die Informationsvorlage als zur
Kenntnis genommen erklärte.