Der
Vorsitzende eröffnete
den Tagesordnungspunkt und verwies auf die Sitzungsvorlage des Stadtbauamtes,
Abteilung Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, vom 4. April 2018, auf
die hingewiesen wird. Er erinnerte an das Jahr 2007, in welchem der Stadtrat im
Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses zum Ausbau der Anschlussstelle Landau
Nord bereits eine Stellungnahme zur Verbesserung der Verkehrsführung abgegeben
hat. In den letzten Jahren wurden mehrere Gespräche geführt, um über die
Herstellung der Verkehrssicherheit zu beraten. Ende des letzten Jahres wurde
seitens des Landesbetriebes Mobilität (LBM) mitgeteilt, dass die favorisierte
Lösung, die holländische Rampe, nicht ohne einen Vorlauf von mehreren Jahren
realisiert werden könnte. Neben den kalkulierten Kosten in Höhe von
3 Mio. Euro, deren Verteilung auf kommunaler Ebene noch nicht geklärt
sind, liege zudem noch keine baurechtliche Grundlage für die Maßnahme vor. Da
jedoch die Kreiselbaumaßnahme am Dammheimer Kreuz noch in diesem Jahr beginnen
soll und deshalb mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen rund um die Ortsausfahrt
Dammheim gerechnet werden muss, schlage der LBM die Einfädelfädelspuren als
Provisorium vor. Der Ortsbeirat Dammheim hat hiergegen große Bedenken geäußert.
Es bestehe die große Sorge, dass das Provisorium, ähnlich wie in Birkweiler,
zur Dauerlösung werden könnte. In der letzten Sitzung des Bauausschusses wurde
die Thematik nochmals ausgiebig diskutiert. Es besteht eine Gesamtverantwortung
für die Stadt als auch für die Region. In der heutigen Sitzung werde keine
Abstimmung erfolgen. In der kommenden Sitzung des Stadtrates am
22. Mai 2018 werde ein endgültiges Votum eingeholt. Bis dahin werde
der Beschluss im Sinne einer Resolution ergänzt. So soll deutlich gemacht
werden, dass dem Provisorium nur zugestimmt wird, wenn die Realisierung der
holländischen Rampe vorangetrieben wird. Zum Abschluss machte er deutlich, dass
der Stadtvorstand im Falle einer Ablehnung der Vorlage keine Verantwortung
übernehme. Seitens der Verwaltung wurde mehrfach dargestellt, welche prekäre
Situation durch eine Ablehnung entstehen würde.
Ratsmitglied
Maier, gleichzeitig
Ortsvorsteher von Dammheim, erläuterte nochmals die Haltung des Ortsbeirates.
Zunächst zeigte dieser sich im Januar überrascht, als in der Presse über das
angedachte Provisorium berichtet wurde. Hier sei die Kommunikation sehr
unglücklich gewesen. Der Ortsbeirat sehe neben der ungeklärten Finanzierung die
Gefahr, dass das Provisorium eine Dauerlösung darstellen wird. In der
Bauausschusssitzung wurde zum Ausdruck gebracht, dass man das Votum des
Ortsbeirates nicht übergehen möchte. Nun soll dies doch geschehen. Dies sei
schwer nachvollziehbar.
Der
Vorsitzende erläuterte
nochmals die Haltung des Stadtvorstandes hinsichtlich der Gesamtverantwortung.
Es habe schon öfters Beschlüsse gegeben, bei welchen sich der Stadtrat über die
Entscheidung des Ortsbeirates hinweggesetzt hat. Die Verwaltung könnte nochmals
mit dem Ortsbeirat Kontakt aufnehmen und um Verständnis für das Provisorium,
bitten. Gleichzeitig verpflichte man sich, die Umsetzung der holländischen
Rampe voranzutreiben.
Ratsmitglied
Lerch sprach von einer
schwierigen Situation. Einerseits seien die städtischen Gremien hinsichtlich
der Unfallrisiken in der Verantwortung, andererseits ist die Position des
Ortsbeirates eindeutig. Letztendlich
gebe es drei Alternativen. Erstere sei, dass man es bei der jetzigen
Verkehrsführung belasse. Dies stellt jedoch sicherlich die schlechteste Lösung
dar. Am besten wäre es, die holländische Rampe zu realisieren. Hier sei die
Umsetzung jedoch völlig unklar. Somit stelle die dritte Lösung, die
vorübergehenden Einfädelspuren, die am sinnvollste Lösung dar. Für diese hätten
sich bereits der LBM, der Landkreis und die Ortsgemeinde Bornheim
ausgesprochen. Eine Ablehnung der Stadt hätte zur Folge, dass kein Umbau
erfolgen würde. Er stellte die Frage, ob sich der Ortsbeirat der Risiken dieser
Entscheidung bewusst sei.
Ratsmitglied
Hartmann gab an, dass
beide Haltungen nachvollziehbar sind. Die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen
schließt sich allerdings dem Ortsbeirat Dammheim an. Die angedachte Resolution
als Ergänzung zum Beschlussvorschlag erachten sie als nicht sinnvoll.
Ratsmitglied
Freiermuth brachte zum
Ausdruck, dass er die nochmalige Reflektion positiv sehe. Dennoch möchten sie den
Ortsbeirat nicht übergehen. Er selbst wurde von einigen Mitgliedern des
Ortsbeirates angeschrieben. Hierbei wurden ihm sehr sachlich die Ängste des
Ortsbeirates dargelegt. Es handle sich um eine sehr wichtige Entscheidung.
Deshalb sollte man unbedingt den LBM nochmals in das Verfahren einbinden. Den
Verweis in den Stadtrat empfinden sie als positiv. Zum jetzigen Zeitpunkt
unterstützen sie jedoch die Haltung des Ortsbeirates.
Ratsmitglied
Dr. Migl erklärte,
dass die Haltung des Ortsbeirates ernst genommen werden soll, da die Bürger von
Dammheim unmittelbar durch die Maßnahme betroffen wären. Sie haben Verständnis
für die ablehnende Haltung aus Dammheim, da in Birkweiler ebenfalls weiterhin
das damalige Provisorium besteht. Sie plädierte dafür, sich nicht über den
Ortsbeirat hinwegzusetzen. Dies stelle einen Schaden für die Demokratie dar.
Sie lehnen deshalb die Vorlage ab.
Der Vorsitzende widersprach und erklärte nochmals, dass sich der Stadtrat bereits öfters nach bewusster Abwägung über das Votum eines Ortsbeirates hinweggesetzt hat. Dies stelle keinen Schaden für die Demokratie dar. Die Abwägung sei Aufgabe jedes Ratsmitgliedes im Sinne der Gesamtverantwortung der Stadt. Er selbst nutze sein Recht als Oberbürgermeister, im abschließenden Gremium die Thematik nochmals aufzurufen und dort entscheiden zu lassen. In der Zwischenzeit werde er nochmals Gespräche mit dem Landrat und LBM führen. In der kommenden Sitzung des Stadtrates am 22. Mai 2018 kann nach allen Abwägungen eine demokratische Entscheidung getroffen werden.