Der Vorsitzende bat die Beauftragte der Stadt Landau für die Belange der Universitätstadt Landau in der Pfalz, Frau Sophia Maroc um ihren Bericht.

 

Ratsmitglied Maroc betonte, dass sie das Amt 4 Jahre lang sehr gerne bekleidet habe. Das Amt sei sehr zeitaufwändig und fordere sehr hohe Flexibilität. Am Anfang sei sie sowohl bei der Universität als auch bei der Stadt sehr gut eingebunden gewesen. Universität und Stadt hätten ein sehr gutes Verhältnis entwickelt. Es müssten jetzt aber viele Fragen zur Ausgestaltung der Stelle geklärt werden. Welches Hauptaugenmerk müsse auf die Aufgabe der Unibeauftraten gelegt werden? Gehe es hauptsächlich um die Studenten und das studentische Leben oder sei es doch weitergefasst? Zweite entscheidende Frage sei, ob die Unibeauftragte Teil der Stadtverwaltung sei? Nur wenn sie Teil der Stadtverwaltung sei, könne sie eigene Entscheidungen treffen, ein Budget haben und im Idealfall eine Dezernatsverantwortung haben. Ein weiteres Problem sei die Ehrenamtlichkeit der Stelle. Ihre berufliche Vollzeitstelle sei mit dem Ehrenamt der Unibeauftragten in dieser Größe nicht mehr vereinbar. Aus all diesen Gründen trete sie zum 30. Juni 2018 von ihrem Amt zurück. Die angesprochenen Probleme seien ganz sicher zu lösen. Sie empfehle aber, die Stelle zunächst bis zur Kommunalwahl im nächsten Jahr vakant zu lassen. Ihrer Meinung nach sollte die Unibeauftragte der Verwaltung sein und auch mehr Aufgaben und Verantwortungen haben. Wünschenswert wäre ein eigenes Büro an der Universität oder bei der Stadtverwaltung mit festen Sprechzeiten. In ihren Augen sei die Ehrenamtlichkeit keine Option mehr. Sinnvoll wäre es, die Stelle zusammen mit der Universität zu definieren. Überdenken müsse man auch den Unirat, den man zum Ausschuss weiterentwickeln sollte. Sie danke allen für das Vertrauen in den letzten vier Jahren.

 

Der Vorsitzende dankte Frau Maroc für die offenen Worte, aber auch für die geleistete Arbeit. In den vier Jahren habe man große Fortschriite im Zusammenwirken zwischen Stadt und Universität gemacht. Ohne Zweifel habe sich die studentische Kultur in der Stadt verbessert. Insoweit habe Frau Maroc Pionierarbeit geleistet. Er habe durchaus Verständnis für die Überlegung, den Zuschnitt der Stelle zu überdenken. Es sei aber nicht Aufgabe der Verwaltung über eien Neubesetzung zu entscheiden. Der Stadtrat müsse sagen, ob es neu besetzt werden soll. Es wäre aber durchaus sinnvoll, nach der Kommunalwahl 2019 darüber zu reden, in welcher Form es weitergehe. 

 

Ratsmitglied Lerch bescheinigte Frau Maroc, 4 Jahre gute Arbeit geleistet zu haben. Dafür bedanke sich die CDU-Stadtratsfraktion ausdrücklich. Er folge dem Vorschlag, die Stelle zunächst vakant zu lassen und die Struktur zu überdenken. Allerdings sei es für ihn nicht entscheidend, was die Universität wünsche. Die Stelle dürfe keien Einbahnstraße sein, daher sollte man dies gemiensam zwischen Stadt und Uni entwickeln. Kritisch sehe er die Aussage, dass die Ehrenamtlichkeit bei dieser Stelle keine Option sei. Nach seiner Meinung sei, dass dies sehr wohl ehrenamtlich machbar sei.

 

Ratsmitglied Maier sprach den Dank der SPD-Stadtratsfraktion für die Pionierarbeit aus. Es mache durchaus Sinn, es nach vier Jahren kritisch zu prüfen. Man könne perspektivisch durchaus in den Bereich Hauptamtlichkeit denken. Dies könne auch ein Ansprechpartner in der Verwaltung sein.

 

Ratsmitglied Hartmann war der Auffassung, dass die Ziele, die man 2014 definiert habe, weit übertroffen seien. Dafür gebühre Frau Maroc Dank und Anerkennung. Die Bündnis 90/Die Grünen-Stadtratsfraktion sei im Moment für die Vakanz der Stelle. Es gehe für ihn um die Weiterentwicklung der Stelle. Themen seien dabei die Hauptamtlichkeit mit Dezernatszuschnitt, die Weiterentwicklung des Rates der Universität zu einem richtigen Universitätsausschuss und ein Budget für diese Stelle.

 

Ratsmitglied Freiermuth dankte Frau Maroc für die offene und kritische Reflexion. Es sei in der Tat eine Bugwelle abgearbeitet worden. Nun stelle sich die Frage, wie es künftig weitergehe. Von daher mache eine Vakanz im Moment durchaus Sinn. Für eine Hauptamtlichkeit allerdings sehe er im Moment keine zwingende Notwendigkeit.

 

Ratsmitglied Wagner schloss sich dem Dank der Vorredner für die offenen Worte an. Er habe im Subtext durchaus auch etwas anderes gehört. So würden die Aussagen der Unibeauftragten auf der Website der Grünen etwas anderes sagen. Auch nach vier Jahren sei das Hauptaugenmerk der Stelle immer noch nicht klar. Wie könne es sein, dass dies bei einer Stabsstelle des Oberbürgermeisters nach dieser langen Zeit immer noch so sei? Trotz einer überaus erfolgreichen Arbeit gebe es immer noch diese eklatanten Mängel. Die Verwaltung versuche sich gerade davon wegzumogeln. Wenn die Stelle allen so wichtig sei, warum solle es dann eine Vakanz geben? Offe´nbar gebe es im Stadtvorstand keinen Willen, die Stelle adäquat auszustatten.

 

Der Vorsitzende entgegnete, dass die Subtextinterpretationen die hier ausgebreitet würden, schon sehr abenteuerlich seien. Es gehe um die persönliche Situation von Frau maroc und um die Weiterentwicklung der Stelle, für die Frau Maroc Rahmenbedingungen genannt habe. Für diese Rahmemnbedingungen sei aber nicht der Stadtvorstand zuständig, sondern der Stadtrat. Er sei sehr dafür, diese Stelle weiterzuentwickeln.

 

Ratsmitglied Baum-Baur erklärte, dass der Rücktritt von Frau Maroc für sie überraschend sei. Sie hätte sich gewünscht, dass man früher über diese Probleme gesprochen hätte. Man brauche jetzt eine gewisse Zeit, um neue Ideen und einen neuen Plan zu entwickeln.

 

Ratsmitglied Maroc unterstrich, dass es schon teilweise schwierig mit der Informationsweitergabe durch die Verwaltung gewesen sei. Dies habe manchmal auch mit der rechtlichen Situation zu tun. Aber auch von Seiten der Universität sei sie nicht mehr so eingebunden gewesen wie zu Beginn. Die Universität wise nicht, wie sie mit der Stelle umgehen solle. Hinsichtlich der Ehrenamtlichkeit gehe es um das Salär, nicht um die Ehrenamtlichkeit an sich.  

 

Ratsmitglied Dr. Migl sah die Gefahr, dass durch eine Vakanz der Stelle nun ein Jahr Leerlauf sei. Unabhängig von den persönlichen Gründen von Frau Maroc hätte man bereits früher eine Lösung finden müssen.

 

Ratsmitglied Hartmann machte deutlich, dass die Vorstellungen der Grünen zu dieser Stelle derzeit nicht mehrheitsfähig seien. Daher sollte man die Stelle jetzt nicht neu besetzen, sondern im Zuge der Kommunalwahl über eine Neuaufstellung reden.

 

Der Vorsitzende betonte nochmals, dass der Stadtrat Herr des Verfahrens sei.

 

Ratsmitglied Lerch entgegente auf die Ausführungen von Frau Dr. Migl, dass es nicht um eine Beibehaltung des Status quo gehe.