Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

 


Der Vorsitzende stellt Herrn Götz (Gebäudemanagement), Herrn Scholly (Ordnungsabteilung) und Herrn Scherer (Sozialamt) vor. Des Weiteren erläutert er die Sitzungsvorlage.

Herr Scholly erläutert dem Ortsbeirat, dass im Gebäude der Speyerer Str. 26 Obdachlose untergebracht werden sollen, die schon längere Zeit obdachlos sind.

 

Der Ortsbeirat wirft einige Fragen und Anmerkungen ein:

 

- Was bedeutet „längere Zeit obdachlos“?

  Wer länger als 1-2 Jahre obdachlos ist.

 

- Was passiert, wenn Leute aktuell obdachlos werden? Kommen sie auch nach     Dammheim?

   Nein die Leute werden dann im Prießnitzweg untergebracht.

 

- Wie viele Leute passen in das Gebäude im Prießnitzweg?

   36 Leute

 

- Wieso ist der Bedarf in Dammheim da?

Das Gebäude in der Rheinstraße wird aufgegeben. Im Prießnitzweg sind die         Sanitären Anlagen auf Dauer nicht zumutbar, da es dort nur Gemeinschaftsduschen- und Toiletten gibt. Im „Schwanen“ herrschen diesbezüglich gute Verhältnisse wie in keinem anderen Objekt in der Stadt.

 

- Wieso ist ein Sicherheitsdienst erforderlich?

Wegen der Flüchtlingswelle, damals wurde ein Sicherheitsdienst beauftragt. Dieser ist aber nicht mehr notwendig.

 

- Wie werden die Obdachlosen betreut?

Es gibt eine große Auswahl an Hilfe z.B. beim Jobcenter. Der Streetworker soll den Obdachlosen unter anderem bei den Anträgen helfen und sie motivieren.

 

- In der Umgebung des „Schwanen“ wohnen Familien mit Kindern. Wenn die Obdachlosen Vorstrafen haben, ist es für die Kinder nicht mehr sicher.

 

- In Dammheim gibt es kaum Infrastruktur, da es keine Ärzte und keine Einkaufsmöglichkeiten im Ort gibt. Für die Obdachlosen, die in der Mobilität eingeschränkt sind, wird das zum Problem werden.

 Die Entfernungen zu Bornheim und in den Horstring sind mit dem Bus zumutbar.

 

- Wie sollen die 7 Leute betreut werden?

     Das Gebäude in Dammheim wird erst belegt, wenn eine Betreuung sichergestellt ist. Die Mittel dafür sind im Haushalt schon eingestellt. Sie sollen durch richtigen Wohnraum wieder an ein normales geregeltes Leben gewöhnt werden. Dafür ist dann auch ein Sozialarbeiter nötig.

 

- Wird der Streetworker nur tagsüber kommen? Viele Obdachlose sind nachts aktiver.

 Der Streetworker wird tagsüber kommen, aber man muss den Bedarf abwarten.

 

- Die Obdachlosen könnten sich an das Leben im „Schwanen“ gewöhnen und nicht mehr ausziehen wollen.

 

- Manche Obdachlose brauchen evtl. ein betreutes Wohnen.

Dafür ist der Streetworker zuständig. Er schaut sich die Leute an und entscheidet wo sie untergebracht werden.

 

- In der Umgebung des „Schwanen“ sind vier Weingüter ansässig, das könnte die Obdachlosen zu Alkohol verleiten.

In der Stadt gibt es viele Supermärkte, die auch ein großes Angebot an Alkohol haben.

 

- Ist die Unterkunft nur bis 2021 vorgesehen oder kann der Mietvertrag verlängert werden?

Die Unterkunft ist nur bis 2021 vorgesehen, das ist aber im Moment noch nicht sicher.

 

- Der „Schwanen“ muss dann in drei Jahren durch ein anderes Gebäude ersetzt werden.

  Dem GML ist es möglich bis dahin eine andere Unterkunft zu schaffen.

 

- Die Infrastruktur in Dammheim fehlt, zudem können Obdachlose ein Störendes und schlechtes Bild auf Dammheim werfen.

    Man kann den Obdachlosen die Chance auf dörfliche Struktur vermitteln, wie z. B. Vereinsstrukturen.

 

- Muss der Eigentümer noch zustimmen?

     Es muss noch mit dem Eigentümer gesprochen werden, aber es wurde schon geprüft. Der Eigentümer muss außerdem triftige Gründe vorweisen, damit er ablehnen kann.

 

Zusammenfassend sprechen folgende Gründe vom Ortsbeirat gegen die Unterbringung von Obdachlosen in Dammheim:

 

- Am „Schwanen“ angrenzend wohnen Familien mit Kindern (Angst vor Obdachlose mit Vorstrafen, Drogenabhängige)

 

- Die Angst, dass der Mietvertrag nach 2012 verlängert wird und Obdachlose langfristig untergebracht werden.

 

- schlechte Infrastruktur (keine Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten im Ort)

 

- Das Ansehen von Dammheim sinkt (schlechtes Bild durch Obdachlose)

 

- Den Betrieben mit Verkauf (Weingüter) kann es schaden.

 

- Zwei Standorte sind für den Streetworker unvorteilhaft.

 

- Durch den „Luxus“ einer eigenen Wohnung richten sich die Obdachlosen evtl. im „Schwanen“ ein.

 

- Dammheim ist seit 2016 überproportional belastet, die Bevölkerung ist beunruhigt und braucht Klarheit über die Dauer des Mietverhältnisses.

 

- Die Raumkapazitäten in der Stadt –Prießnitzweg- sind ausreichend (36 Plätze stehen zur Verfügung, 19 sind derzeit belegt, durchschnittlich sind ca. 20 erforderlich). Es besteht keine Notsituation bei der Unterbringung.

 

- Das Konzept zur Obdachlosenunterbringung in Dammheim wird auch von erfahrenen Fachleuten kritisch gesehen bzw. abgelehnt.

 

- Es wird bezweifelt, dass eine Resozialisierung/Eingliederung von Obdachlosen auf dem Dorf eher gelingt als in der Stadt. Die negativen Folgen für das Dorf bzw. die Vorbehalte der Bürger sind jedoch greifbar.