Beschluss: zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 15

 

 


Der Vorsitzende leitete in den „spannenden“ Tagesordnungspunkt ein und übergab im Anschluss das Wort an Herrn Marc Pätschke vom VRN, der eine Präsentation vorbereitet hatte.

 

Herrn Pätschkes Vortrag handelte von der digitalen Transformation des Mobilitätsmarktes und den veränderten Kundenwünschen. So werden beispielsweise Angebote wie „Carsharing“ oder „Bikesharing“ immer stärker nachgefragt und verschiedene Akteure bieten vielseitige Angebote. Auch der VRN habe seine digitalen Dienste verbessert und biete neben einer elektronischen Fahrplan- und Mobilitätsauskunft demnächst ein elektronisches Mobilitätsportal an. Dynamische Fahrgastinformationen an Bahnsteigen und Bushaltestellen sowie Mobilitätszentralen werden zudem sukzessive ausgebaut.

Des Weiteren ging Herr Pätschke auf die verbesserte App für Smartphones ein und deren übersichtlichere Gestaltung und (Störungs-)Meldungen in Echtzeit. Dies sei bei Verspätungen der Verkehrsmittel und das Erreichen von Anschlussverbindungen von Vorteil. Neu sei beispielsweise auch die Einrichtung eines persönlichen Bereichs, wo jeder Nutzer seine Daten und häufig genutzten Verbindungen einpflegen könne.

Herr Pätschke hob zudem das Pilotprojekt „Roboshuttle“, d.h. selbstfahrende Minibusse, hervor und berichtete von den ersten geplanten Testfahrten im Frühjahr 2019 auf einer Konversionsfläche innerhalb der Stadt Mannheim.

Der letzte Punkt seines Vortrags befasste sich mit dem regionalen Fahrradmietsystem „nextbike“ des VRN. Anhand einer Übersichtskarte zeigte Herr Pätschke die Städte mit Mietradsystemen, die steigende Nachfrage zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten sowie die „Rent-by-App“-Funktion und die Ausweitung der Nutzung von E-Bikes in den jeweiligen Städten.

 

Der Vorsitzende dankte Herrn Pätschke für die informative Berichterstattung und den Ausblick, was in Zukunft von Bedeutung sein werde. Für die Stadt Landau könne durchaus die Einrichtung einer „nextbike“-Station interessant sein.

 

Ausschussmitglied Herr Lerch lobte den Vortrag von Herrn Pätschke mit den Worten „in der Kürze liegt die Würze“. Herr Lerch wollte allerdings wissen, weshalb es in Landau keine VRN-Mobilitäts-Zentrale gebe? Sei diese gebührenpflichtig? Letzteres wurde ihm direkt von Herrn Pätschke bestätigt. Allerdings würde der VRN die Standorte bezuschussen und begrüße jede weitere Mobilitätszentrale in den Mitgliedsstädten. In diesem Zusammenhang ging Herr Pätschke auf die Investitionskosten in der Stadt Neustadt an der Weinstraße ein, die bei etwa 200.000 EUR verteilt auf drei Jahre lagen. Herr Lerch nahm dies zum Anlass und merkte an, dass es günstigere Anbieter als den VRN gebe. Herr Pätschke erklärte die Höhe der Kosten mit den teuren Terminalstrukturen.

Herr Lerch ging auf die „Lücke“ in Landau ein und die im bundesweiten Vergleich schlecht abschneidende Fahrradinfrastruktur. Herr Pätschke bot daraufhin dem Bauausschuss an, zusammen ins Gespräch zu kommen und ein Mengengerüst durchzukalkulieren.

 

Ausschussmitglied Herr Eisold erinnerte daran, dass man vom Individualverkehr nicht wegkomme. Dennoch hielt er den vorgestellten „Roboshuttle“ für die Stadtdörfer interessant. Dadurch könne ein gewisser Druck von der Stadt weggenommen werden. Hinsichtlich der „nextbikes“ erwähnte Herr Eisold, dass diese zukünftig in Landau eine wichtige Rolle spielen sollten. Gerade auch im Hinblick auf den Tourismus und die Höhe der Anzahl der Studierenden. Für Herrn Eisold seien die Nutzungsentgelte von entscheidender Bedeutung. Wie könnten die Tarife möglichst niedrig gehalten werden? Wäre hierfür beispielsweise ein studentischer Tarif, ähnlich wie in der Stadt Mannheim, möglich? Herr Pätschke nahm auf Herrn Eisolds Wortmeldung Bezug und erklärte, dass hinsichtlich der Kostenfrage die Kooperation mit Arbeitgebern oder Universitäten gefördert werden müsse. Hauptaugenmerk liege hierbei auf der Förderung der aktiven Mobilität, d.h. per Fahrrad oder zu Fuß.

 

Ausschussmitglied Herr Freiermuth bezeichnete Herrn Pätschkes Vortrag und die Fülle der Informationen als „Potpourri an Bausteinen“ des ÖPNV. Der sonst so starre ÖPNV könne mit der App flexibler werden. Herrn Freiermuth interessierte, ob bei der Entwicklung der App das Max-Planck-Institut involviert war. Dies wurde allerdings von Herrn Pätschke verneint.

 

Beratendes Ausschussmitglied Herr Scherrer hielt den Vortrag für sehr interessant. Mit der App gestalte sich der ÖPNV effektiver. Allerdings erinnerte Herr Scherrer daran, dass Apps und sonstige elektronische Anwendungen eher etwas für jüngere Anwenderinnen und Anwender seien. Wie könne das Thema „Digitale Mobilität“ für ältere Menschen umgesetzt werden? Eine möglichst einfache Handhabe, z.B. mit großer Schrift und verständlicher Sprache, sollte daher bei der weiteren Entwicklung im Hinterkopf bleiben. Oftmals würden ältere Menschen an der Bedienung scheitern.

 

Ausschussmitglied Herr Heuberger schlug die Entwicklung einer Art „Beratungsapp“ vor, welche die Mobilität der Nutzerinnen und Nutzer im Vorfeld abfrage. Herr Pätschke erwähnte, dass es eine solche App bereits gebe.

 

Ausschussmitglied Herr Kolain teilte mit, dass mit dem Thema „Digitale Mobilität“ das „Grüne Denken“ genau getroffen wurde und sich seine Stadtratsfraktion schon lange für das Thema einsetze. App-Lösungen würden zeigen, wo die Zukunft hingehen werde. Auch mit dem verstärkten Einsatz von „nextbikes“ würde man bei den Grünen „offene Türen“ einrennen. Herr Kolain signalisierte seine Unterstützung und die seiner Stadtratsfraktion bei der weiteren Realisierung. Ziel solle sein, den Individualverkehr mehr und mehr vom Auto loszulösen.

 

Ausschussmitglied Frau Dr. Migl erwähnte, dass sie selbst ein VRN-Abonnement für die öffentlichen Verkehrsmittel besitze. Für sie hätten außerdem „nextbikes“ einen gewissen Charme. Auch die Möglichkeit, die Fahrrad-Ausleihe in einem größeren Verband zu praktizieren, zeige Vorteile in der Handhabung.

 

 

Da sich keine weiteren Wortmeldungen abzeichneten, erklärte der Vorsitzende die Informationen aus dem Vortrag des Herrn Pätschke als zur Kenntnis genommen und betonte abschließend, dass die Stadt mit dem VRN im Gespräch bleiben werde.