Der Vorsitzende leitete in
den Tagesordnungspunkt ein und übergab das Wort an Herrn Schneider, der eine
Präsentation vorbereitet hatte.
Herr Schneider begann
seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass in den vergangenen Jahren viel über
Dichtewerte gesprochen wurde. Unabhängig von konkreten Projekten nahm er dies
nun zum Anlass über die Herleitung des Begriffs, die Mess- und Bezugsgrößen
sowie über diverse Einflussfaktoren zu referieren.
Des Weiteren veranschaulichte Herr Schneider anhand verschiedener
abgegrenzter Quartiere Landaus sowie der Stadtdörfer die Einwohnerdichten und
dahingehende Entwicklungen. Vergleiche zog er abschließend mit verdichteten
Quartieren der Städte Freiburg, Tübingen und Heidelberg.
Zuletzt richtete Herr Schneider die These an den Bauausschuss, dass es
nicht die „richtige“ Dichte im Städtebau gebe, sondern es vor allem auch um den
richtigen Wohnungs- und Nutzungsmix gehe und für jeden Standort differenzierte
Dichtewerte vorgegeben werden sollten.
Der Vorsitzende fand, dass
Herr Schneider in seinem Vortrag in Kürze die Thematik auf den Punkt brachte
und die Informationen hilfreich für die weiteren Diskussionen der
Stadtentwicklung seien.
Ausschussmitglied Herr Lerch hielt den Vortrag und die Aufklärung der Begrifflichkeiten für gut, merkte
allerdings an, dass bei den genannten Beispielen zu Landau die Gewerbegebiete
nicht enthalten waren. In diesem Zusammenhang hinterfragte Herr Lerch die
Gebäudehöhen in Wohngebieten. Was spreche dagegen, höher zu bauen? In den
Gewerbegebieten ginge dies schließlich auch.
Herr Schneider nahm direkt
Bezug auf Herrn Lerchs Frage zu den Gebäudehöhen. Eine höhere Bebauung sei in
Wohngebieten möglich, wenn der jeweils gültige Bebauungsplan geändert und die
Infrastruktur angepasst werde. An Stellen, wo höhere Gebäude möglich wären,
könne dies diskutiert werden. Allerdings erinnerte Herr Schneider daran, dass
in der Vergangenheit stets auf die Sichtbarkeit des Haardtrandes Wert gelegt
wurde und dies als Maßgabe für Gebäudehöhen galt. Herr Schneider empfahl
deshalb, nur punktuell höhere Gebäude zu platzieren und nannte als Beispiel
Bereiche in der Südstadt, welche sich für eine verdichtete Bebauung eignen würden.
Stellvertretendes Ausschussmitglied Herr Hartmann dankte Herrn Schneider für die Klarstellung
der Begrifflichkeiten, hatte aber Probleme mit den Werten Landaus und erklärte
warum. Demnach hinterfragte Herr Hartmann die Vergleichbarkeit der Einwohnerzahlen
je Wohneinheit. So sei beispielsweise bei der Ermittlung der Werte ein
Einzimmerappartement hinsichtlich der Bewohnerzahl nicht mit der einer
Vierzimmerwohnung für Familien gleichzusetzen.
Des Weiteren war sich Herr Hartmann sicher, dass in der Südstadt unter
heutigen Gesichtspunkten anders gebaut werden würde und nannte als Beispiele
die flächensparende Bebauung der Stadt Tübingen. Dennoch war sich Herr Hartmann
bewusst, dass es sich um ein schwieriges Thema handele und Bauland nur endlich
zur Verfügung stünde. Herr Hartmann riet daher für die weitere Diskussion mit
einer höheren Anzahl von Wohneinheiten auf gleicher Fläche zu planen und somit
der Flächenknappheit entgegenzuwirken.
Ausschussmitglied Herr Eisold vermisste in der Präsentation ökologische Aspekte und die Betrachtung des
erhöhten Verkehrsaufkommens. Dichte sei nicht alles, so Herr Eisold.
Ausschussmitglied Herr Freiermuth merkte an, dass auch das Preisniveau für die Bürgerinnen und Bürger eine
Rolle spiele. Wo würde im Moment der Quadratmeterpreis für Wohnungen liegen?
Der Vorsitzende zeigte
sich beeindruckt von der Entwicklung der Wohnfläche pro Kopf, was letztlich
einen gewissen Wohlstand der Gesellschaft widerspiegle. Demnach gebe es einen
Anstieg auf 46,5 qm je Kopf, ebenso sinke die Anzahl der Bewohner pro
Wohneinheit. Dies seien zwei der zentralen Herausforderungen an die Stadt, die
die Notwendigkeit der Schaffung von ausreichend weiterem Wohnraum begründeten.
Da sich keine weiteren Wortmeldungen seitens des Bauausschusses ergaben,
erklärte der Vorsitzende die Informationen als zur Kenntnis genommen.