Sitzung: 19.02.2019 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 19, Enthaltungen: 14, Befangen: 0
Vorlage: 101/462/2019
den Antrag der Bündnis 90/Die
Grünen-Stadtratsfraktion vom 7. Februar 2019 ab.
Der Vorsitzende verwies auf den Antrag der Bündnis 90/Die
Grünen-Stadtratsfraktion vom 7. Februar 2019, der dieser Niederschrift als
Anlage beigefügt ist.
Ratsmitglied
Hartmann begründete den
Antrag. Es fehle an Mietwohnungen gerade im Bereich des sozialgeförderten
Mietwohnungsbaus. Dies sei genauso ein Problem wie die Tatsache, dass viele
Sozialwohnungen in den nächsten Jahren aus der Bindung fallen. Im Moment gelte
in Landau eine Quote von 25 %, auf die man sich gemeinsam geeinigt habe. Wenn
man jetzt 33 % beschließen würde, würde dies 160 zusätzliche Sozialwohnungen
bedeuten. Man wolle mindestens die Hälfte dieses sozial geförderten
Mietwohnungsbaus für den ersten Förderweg mit einer Mindestbelegungsbindung von
20 Jahren. Diese Quote solle gelten für alle Flächen, auf die die Stadt Zugriff
habe. Es sei eine sinnvolle Maßnahme, die in dieser Stadt gut funktioniere. Die
vorgeschlagene Übergangszeit von 6 Monaten sei angemessen für eine neue Quote.
Der Vorsitzende war der Meinung, dass man diese Debatte zur
Unzeit führe. Man sollte erst mal die jetzige Quote wirken lassen und dann im
zweiten Halbjahr 2019 eine Zwischenbilanz ziehen. Eine solche Debatte führe nur
zur Verunsicherung und lasse vielleicht das ein oder andere Projekt wieder in
der Schublade verschwinden. Er appelliere, der Verwaltungsempfehlung zu folgen.
Dies sei keine grundsätzliche inhaltliche Ablehnung einer höheren Quote, aber
die Stadt müsse ein verlässlicher Partner bleiben. Der neue Stadtrat könne sich
dann im Herbst mit dieser Frage beschäftigen.
Ratsmitglied
Lerch war der Meinung, dass
es dem Antrag an Plausibilität und Verlässlichkeit fehle. Die Grünen würden
1000 neue Wohnungen fordern, gleichzeitig aber Landau baut Zukunft ablehnen. Es
müsse auch die Frage erlaubt sein, wie man zu der Aussage komme, dass die Quote
in Landau funktioniere. Er halte es für sinnvoll, diese beschlossene Quote
jetzt mal wirken zu lassen. In den letzten Jahren habe man in diesem Bereich
Quantensprünge gemacht. Eine erneute Erhöhung der Quote halte er zum jetzigen
Zeitpunkt nicht für zielführend. Die CDU-Stadtratsfraktion werde den Antrag
ablehnen.
Ratsmitglied
Maier unterstrich, dass eine
Erhöhung der Quote zum richtigen Zeitpunkt käme. Er glaube nicht, dass es am
Markt schädlich wäre wenn man die Quote erhöht. Die Grünen würden nun mit der
Forderung nach einer Mindestbelegungsbindung von 20 Jahren auf den
ursprünglichen Antrag noch draufpacken. Dies könne man nicht mitgehen, daher
werde sich die SPD-Stadtratsfraktion enthalten.
Ratsmitglied
Dürphold hielt die Forderung
nach einer Erhöhung der Quote für einen Schnellschuss. Die Bautätigkeit sei in
Landau jahrelang blockiert worden. Man sollte jetzt Erfahrungen mit der
bestehenden Quote sammeln und dann neu bewerten. Die FWG-Stadtratsfraktion
lehne den Antrag ab.
Ratsmitglied
Wagner erklärte, dass die
Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion den Antrag ausdrücklich begrüße. Eine
längere Bindungsdauer würde die Anzahl der Wohnungen erhöhen. Wie mit
Fördergeldern umgegangen werde, könne man am aktuellen Bericht des
Rechnungshofes, dies sei erschütternd. Er hoffe, dass der Zeitgeist bei den
Investoren ankomme und mehr sozialer Wohnungsbau entstehe. Wichtig sei Pfeffer
und Salz auch eine bedarfsgerechte Förderung mit Trennung der Förderwege.
Der Vorsitzende entgegnete, dass ihm Investoren deutlich
gemacht hätten, dass es irgendwann durchaus eine Schwierigkeit wäre mit einer
höheren Quote. Zum Rechnungshofbericht weise er ausdrücklich darauf hin, dass
es um Vorgänge aus dem Jahr 2005 gehe, die nicht vergleichbar mit heute seien.
Ratsmitglied Hartmann war der Meinung, dass die Bedingungen im Moment gut seien und es daher keinen Grund gebe, dies heute abzulehnen.
Der Stadtrat lehnte mit 8 Ja,- 19 Nein-Stimmen und 14 Enthaltungen: