Sitzung: 12.03.2019 Bauausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 15
Vorlage: 610/550/2019
Beschlussvorschlag:
1.
Die erstplatzierte Baugemeinschaftsinitiative
„Auf dem Deck ll“, vertreten durch Frau Brigitte Gaul, erhält eine
Absichtserklärung mit Veräußerungsverzicht für eine Teilfläche des Baufelds 15
„Wohnpark Am Ebenberg“ (Anlage 1). Ziel der Optionsvereinbarung ist für das
gesamte Baufeld die Ausarbeitung des baufeldumfassenden Strukturkonzepts aller
Gemeinschaftsanlagen im Rahmen des Ankerprojekts und für den nördlichen
Grundstücksteil die Ausarbeitung des Hochbauprojekts der Baugemeinschaft. Die
Vereinbarung hat eine Laufzeit von 6 Monaten, gerechnet vom Datum des heutigen
Beschlusses und kann bei Erfüllung aller Vertragsinhalte um bis zu 6 Monate
verlängert werden.
2. Die Verwaltung wird beauftragt die Baugemeinschaft „Auf dem Deck ll“ bei der Detaillierung und weiteren Ausarbeitung des vorgelegten Strukturkonzeptes für die gemeinsame Tiefgarage und den gemeinsamen Innenhof zu unterstützen, sodass dieses als verbindliche Grundlage im Bewerbungsverfahren der Anlieger definiert werden kann.
3. Die Verwaltung/DSK wird beauftragt die Absichtserklärung (Reservierungszusage) mit Veräußerungsverzicht vorzubereiten und abzuschließen.
Der Vorsitzende leitete in
die Sitzungsvorlage der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung vom
26.02.2019, auf die verwiesen wird, ein. Die städtebauliche Entwicklung Landaus
gehe nun in Form eines „Pilotprojektes“ für Baufeld 15 weiter. Das Konzept
eines Anker-/Anliegerverfahrens habe die Stadtverwaltung in der Stadt Tübingen
kennengelernt. Generell gehe es darum, Ressourcen zu schonen und einzusparen,
indem beispielsweise eine gemeinsame Tiefgarage auf dem Baufeld gebaut werde.
Zwei Bewerber hätten bei der Stadtverwaltung ihre Konzepte eingereicht. Der
Vorsitzende dankte diesen Baugemeinschaften, die das neue Verfahren auf sich
genommen hätten, und übergab das Wort an Herrn Kamplade.
Herr Kamplade zeigte
anhand einer Visualisierung die eingereichten Konzepte für das
„Filetgrundstück“. Der ursprünglich von der Verwaltung verfolgte Plan sah keine
„klassische Ausschreibung“ vor. Vielmehr sollten strukturelle und
organisatorische Aspekte Gewichtung in der Ausschreibung finden. Das bevorzugte
Konzept, das von Beratern mit Referenzen begleitet wurde, enthalte eine kleine
Gewerbeeinheit (ggf. eine Bäckereifiliale), die an der beabsichtigten Stelle
gut vorstellbar sei. Der Vorentwurf mit einem Hochbau und einer
Tiefgarageneinfahrt mit Rampe könne in die Realisierung gehen. Im Sommer 2019
könnten auf der Grundlage dann Ausschreibungen für die Anliegernutzer erfolgen.
Ziel sei, die Grundstücke an drei bis vier Baugemeinschaften zu vergeben und
eine Steuerung über den Ankernutzer sicherzustellen. Abschließend merkte Herr
Kamplade an, dass es sich um ein schwieriges Vorhaben handeln würde und Landau
hier „Neuland“ betrete.
Ausschussmitglied Herr Eichhorn lobte die Arbeit der Verwaltung und hielt die abgehaltene Jurysitzung für
eine „runde Sache“. Für Laien sei die Jurysitzung interessant und verständlich
gewesen. Besonders habe ihn gefreut, dass die zwei Fachpreisrichter Landau eine
„Sonderstellung“ zusprachen sowie die Stadt Landau Vorreiter und Pionier in
Sachen „Grundstücksvergabe an Baugemeinschaften“ sei. Städte wie Mainz würden
sogar auf die Erfahrungswerte von Landau zurückgreifen und Speyer ziehe
allmählich nach. Herr Eichhorn schlug vor, dass die noch zu gründende
städtische Wohnungsbaugesellschaft ggf. bei dem Anliegerverfahren zur Schaffung
von Mietwohnraum bei dem Projekt einsteigen könnte.
Ausschussmitglied Herr Demmerle pflichtete seinem Vorredner bei und hob hervor, dass die Bewerbung der
erstplatzierten Baugemeinschaft „Auf dem Deck II“ völlig mit den gestellten
Anforderungen einherging. Die vier Stadtratsmitglieder, welche bei der
Jurysitzung zusammen eine Stimme innehatten, waren im Einklang mit den
Bewertungen der Fachpreisrichter und Berater. Zum Schluss teilte Herr Demmerle
mit, dass er der Sitzungsvorlage zustimmen werde.
Ausschussmitglied Herr Lichtenthäler stimme der Sitzungsvorlage ebenfalls zu. Frau Follenius-Büssow, die in der
Jurysitzung vertreten war, habe ihm erläutert, dass eine gute Wahl getroffen
wurde. Er hoffe nun, dass sich dies im weiteren Prozedere bewahrheite. Zudem
regte er an, auch bei den Anliegerverfahren Ratsmitglieder in die Jury
miteinzubeziehen.
Ausschussmitglied Herr Freiermuth berichtete von der Rückmeldung des Herrn Volkhardt, der ebenfalls für den
Stadtrat in der Jury saß. Es seien „große Augen“ auf Landau gerichtet und auch
die Zusammenarbeit mit Baugemeinschaften sei alles andere als einfach. Oft
würde es innerhalb der Gemeinschaften „knirschen und krachen“, dennoch sei es
schön, dass sich Gleichgesinnte zusammenschließen würden.
Seitens der Bauausschussmitglieder gab es keinen weiteren Klärungsbedarf, so dass der Bauausschuss einstimmig die nachfolgenden Beschlussvorschläge dem Hauptausschuss und Stadtrat empfahl.