Sitzung: 02.04.2019 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 35, Nein: 5, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 220/032/2019
eine verbindliche
Absichtserklärung, wonach sich die Stadt Landau in der Pfalz verpflichtet, mit
Realisierung und Betriebserweiterung der Firma Michelin Finanz Gesellschaft für
Beteiligungen AG & Co. OHG auf Bornheimer Gemarkung einer Zerlegung des sich
ergebenden Steuermessbetrages zur Berechnung der Gewerbesteuer, wie in der
Begründung dargestellt, zuzustimmen.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage der
Steuerabteilung vom 13. Februar 2019, die dieser Niederschrift als Anlage
beigefügt ist. Es sei in der Tat so, dass dieses Gelände Teil des FFH-Gebietes
sei. Am Ende gehe es um eine intensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche
Fläche. Die Ausgleichsflächen hierfür werde die Aufsichtsbehörde festlegen. Es
gehe hier um den Standort der Firma Michelin insgesamt.
Ratsmitglied
Hartmann betonte, dass für
die Grünen die Sache nicht so einfach sei. Man müsse schon die Frage stellen,
warum es möglich sei in Spanien ein Hochregallager zu bauen, nicht aber bei
uns. Stattdessen gebe man bei jeder Auseinandersetzung zwischen Ökologie und
Wirtschaft zugunsten der Wirtschaft nach. Hier mache man nicht mit, die
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen lehne die Vorlage ab.
Der Vorsitzende erwiderte, dass man dies natürlich
populistisch so darstellen könne. Man habe als Stadtrat immer ökologisch
verantwortungsvoll gehandelt. In Gebieten wie beispielsweise im Gewerbegebiet
D9 habe man heute eine höhere ökologische Wertigkeit als zuvor.
Herr Messemer ergänzte zur Frage eines Hochregallagers,
dass man gleiches mit gleichem vergleichen müsse. In Spanien habe Michelin
tatsächlich ein Hochregallager. Allerdings handele es sich dort um ein Lager
für Kautschukmischungen und nicht wie in Landau um ein Reifenlager.
Ratsmitglied
Lerch entgegnete, dass die
Aussage von Herrn Hartmann, dass der Rat bei Entscheidungen zwischen Ökologie
und Ökonomie sich immer für die Ökonomie entscheide, sei schlichtweg falsch.
Ratsmitglied
Lichtenthäler unterstrich,
dass Michelin ja eine lange Geschichte sei. Es werde immer irgendwie Druck
erzeugt mit dem Hinweis auf Arbeitsplätze, die sonst wegfallen würden. Dies
gefalle ihm überhaupt nicht.
Der Vorsitzende entgegnete, dass man nicht immer nur
Entscheidungen treffen könne, die einem gefallen. Es sei nun mal so, dass es
für das Unternehmen keine normalen Erweiterungsflächen mehr gebe. Ob es dann am
Ende genügend Ausgleichsflächen gebe, entscheide die Aufsichtsbehörde.
Ratsmitglied
Maier erklärte, dass seine
Fraktion zustimmen werde. Wer den Bürgermeister von Bornheim kenne wisse, dass
dieser sehr gut abwäge, bevor er zustimme.
Ratsmitglied Dr. Migl betonte, dass in der Abwägung der Erweiterung auch bei ihr die Ökologie Vorrang habe. Hier aber gehe es lediglich um eine steuerrechtliche Frage. Daher stimme die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion der Vorlage zu.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 35 Ja- und 5 Nein-Stimmen: