Sitzung: 19.03.2019 Hauptausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 14, Nein: 2, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 610/548/2019
Beschlussvorschlag:
1. Für das in der Anlage
umgrenzte Gebiet südlich der Ortslage Arzheim (Flurstücke 2829, 2830, 2831,
2832, 2833, 2834, 2835, 2836, 2837, 2838, 2839, 2840, 2841 und teilweise die
Flurstücke 144, 2825 und 2878; Gemarkung Arzheim) wird der Bebauungsplan „AH 6, Am Bittenweg" aufgestellt. Der
Aufstellungsbeschluss ist gemäß § 2 Abs. 1 BauGB
ortsüblich bekannt zu machen.
2. Die
Verwaltung wird beauftragt, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit
gemäß § 3 Abs. 1 BauGB und die frühzeitige Beteiligung der Behörden und
sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB auf der Grundlage
der Planungsziele vorzunehmen.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Stadtbauamtes vom 22. Februar 2019, auf die hingewiesen wird. Die
Grundstücksverhandlungen seien erfolgreich gewesen, möglicherweise würden sich
noch andere Grundstückseigentümer bis zur Stadtratssitzung anschließen.
Ratsmitglied
Hartmann betonte, dass die
Umsetzung dieser Baugebiete in den Stadtteilen der politische Wille der
Ratsmehrheit sei. In diesen Neubaugebieten würde sehr wenig, aber sehr
hochpreisiger Wohnraum entstehen. Im Gegensatz zur Behauptung, dass dies Wohnraum
für Einheimische sei, ziehe die Neubaugebiete viele Auswärtige an. Nach seiner
Auffassung müsste man es so gestalten, dass mehr Menschen die Möglichkeit
hätten, dort zu wohnen. Ebenso sollte sozial geförderter Mietwohnungsbau dort
möglich sein. In Arzheim gebe es zudem noch die besondere Situation, dass es
dort 38 Leerstände gebe. Aus alledem lehne die Bündnis 90/Die
Grünen-Stadtratsfraktion die Vorlage ab.
Der Vorsitzende entgegnete, dass die Leerstände mit der sich
in Arbeit befindlichen Sanierungssatzung beseitigt würden.
Ratsmitglied
Maier erklärte, dass die
Leerstände in Arzheim in der Regel durch Winzer zwischengenutzt würden. Das
Einheimischenmodell sorge ja gerade dafür, dass die Bauplätze an Landauer
Bürgerinnen und Bürger zugeteilt werden. Überrascht sei er, wie gut es mit dem
Ankaufsmodell funktioniere. Die SPD-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Bürgermeister Dr.
Ingenthron betonte, dass es
außer in Dammheim noch keine Konkretisierungen gebe, wie ein Baugebiet aussehen
solle. Arzheim sei eine schwierige Entwicklung gewesen. Der Ausbau der
Arzheimer Hauptstraße werde eine Initialzündung für die Entwicklung eines
Sanierungsgebietes sein.
Ratsmitglied
Lerch war der Meinung, dass
es nicht gehe nur und ausschließlich auf mehrstöckige verdichtete Bebauung zu
setzen. Es gebe sehr viele Landauer, die gerne bleiben wollen. Für diese sei
dies was die Grünen vorschlagen nicht akzeptabel. Die Grünen hätten hier eine
ideologische Sichtweise.
Ratsmitglied
Freiermuth erinnerte daran,
dass gerade dieses Gebiet auf des Messers Schneide gestanden habe. Man habe
dort eine dörfliche Struktur, daher könne er die Argumente der Grünen nicht
nachvollziehen. Es gebe für Arzheim noch keinen Plan, wie das Baugebiet
aussehen soll. Mit dieser Ablehnung würden die Grünen die Arzheimer vor den
Kopf stoßen.
Ratsmitglied Dr.
Migl sprach sich für eine
behutsame Entwicklung in den Stadtdörfern aus. Daher werde die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion der Vorlage zustimmen.
Ratsmitglied
Hartmann stellte fest, dass
65 % der Wohnhäuser in Landau Einfamilienhäuser seien. Es komme ja auf die
Dichte in diesem Baugebiet aus. Deshalb lehne man dies ab. Die Grünen seien für
eine ortsübliche Bebauung und das wäre zweieinhalbstöckig. Keiner habe etwas
von Hochhäusern gesagt. Das eine sei der Preis und das andere der Bedarf und es
gebe einen Bedarf an günstigem Wohnraum in der Stadt.
Der Vorsitzende entgegnete, dass man alle Bereiche der
Bedarfe, die durch die Studie klar wurden, bediene. Man sei hier auf
allerbestem Wege.
Ratsmitglied
Maier erinnerte daran, dass
man heute nur einen Aufstellungsbeschluss fasse.
Ratsmitglied Lerch war der Meinung, dass sich die Grünen nicht immer nur die Rosinen herauspicken sollten, damit es für ihre Argumentation passe.
Der Hauptausschuss beschloss mehrheitlich mit 14 Ja- und 2 Nein-Stimmen nachfolgenden: