Sitzung: 02.04.2019 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 37, Nein: 2, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 100/275/2019
die nachfolgende Erklärung zur geplanten Zusammenführung der Hochschulstandorte
Landau und Kaiserslautern
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Hauptamtes vom 21. März 2019, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt
ist. Aus den Gesprächen mit Wissenschaftsminister Prof. Wolf und den Beratungen
im Hauptausschuss habe man vereinbart, dass die Verwaltung einen Entwurf einer
Erklärung des Stadtrates zur geplanten Zusammenführung der Hochschulstandorte
Landau und Kaiserslautern vorlege. Wenn man die Diskussionen verfolge, denke er
dass der Point of return mittlerweile versäumt worden sei. Es sei viel zu viel
Porzellan zerschlagen worden.
Ratsmitglied
Lerch erklärte, dass dies
für Landau ein großes Thema sei. Deshalb sei es gut und wichtig, dass man sich
laut und deutlich positioniere. Es bestehe die Gefahr, dass Landau nach dieser
Strukturreform nur noch rudimentär vorkomme. Die Universität Landau sei im
Landesvergleich, aber auch im Bundesdurchschnitt finanziell extrem mies
ausgestattet. Die CDU-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Maier erinnerte daran, dass
Universitäten Standortfaktoren für Städte und Regionen seien. Es sei wichtig,
dass man als Stadtrat zeige, dass man an der Seite der Universität, der
Studierenden und der Beschäftigten stehe. Ganz wichtige Themen seien dabei eine
Neugründung und die Finanzierung der Uni. Man müsse aber auch die Chancen
sehen, die in diesem Prozess stecken. Die SPD-Stadtratsfraktion stimme der
Resolution zu.
Ratsmitglied
Hartmann unterstrich, dass
der Fusionsprozess erklärter Wille des Ministers sei. Es sei gut gewesen, dass
der Minister hier gewesen sei. Er habe aber auf kaum eine Frage eine konkrete
Antwort gehabt. Es könne aber nur eine gute Konstruktion werden, wenn es eine
Neugründung gebe. Bevor sich nicht die Akteure der beiden Universitäten
geeinigt haben, dürfe es auch kein Gesetz geben. Das Ergebnis dieses Prozesses
müsse offen sein. Er sei überzeugt, dass die Universität Landau auch alleine
bestehen könnte. Eine solche eigene Universität wäre sicher auch die bessere
Lösung. Die Bündnis 90/Die Grünen-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Freiermuth äußerte den
Verdacht, dass es darum gehe Kosten zu sparen. Die beiden Universitäten
Kaiserslautern und Landau könnten nämlich gegensätzlicher nicht sein könnten.
Daher habe man eine Verantwortung und eine Pflicht sich zu positionieren. Wenn
dies nämlich zu einer großen Universität komme, dann werde Landau das Anhängsel
von Kaiserslautern sein. Man müsse deutlich machen, dass man mit dieser
Vorgehensweise nicht einverstanden sei. Die FWG-Stadtratsfraktion stimme der
Resolution zu.
Ratsmitglied Dr.
Migl unterstrich, dass es
darum gehe den Universitätsstandort Landau zu stärken. Dies sei durch das
Vorhaben des Ministers nicht zu erreichen. Es sei dies ein verkorkster Prozess
und eine Totgeburt. Es gebe ja auch große Vorbehalte von Seiten der Universität
Kaiserslautern, die auch eine ganz andere Ausrichtung habe. Es bestehe die
Gefahr, dass Landau unter die Räder komme. Sie befürchte, dass man mit den
Forderungen aus dieser Resolution baden gehen werde. Sie denke, dass es möglich
wäre, die Universität Landau aufzuwerten und zu einer selbstständigen
Universität weiterzuentwickeln. Die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion lehne
daher diese Resolution ab.
Der Vorsitzende betonte, dass es eine Grundsatzentscheidung des Landes gebe, der man entgegentreten müsse. Ziel müsse es sein, dass der Universitätsstandort Landau aus diesem Prozess gestärkt hervorgehe. Durch die Art und Weise, wie über Landau geredet werde, sei dieser Standort schon geschwächt. Umso wichtiger sei es, Augenhöhe zu beweisen. Wenn die Eigenständigkeit nicht aus der Universität herauskomme, sollte der Stadtrat dies nicht fordern.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 37 Ja- und 2 Nein-Stimmen: