Der Vorsitzende verwies auf die Informationsvorlage des Amtes für Schulen, Kultur und Sport vom 10.09.2019, die nebst Anlagen dieser Niederschrift beigefügt ist.

 

Er führte aus, dass gut zu überlegen sei, wie man mit den knapp 3,5 Mio. € aus dem DigitalPakt umgehe. Es sein eine Bestandsaufnahme in Auftrag gegeben worden, um zunächst ausloten zu können, welche Ausstattung überhaupt vorhanden sei und das Geld letztendlich klug, nachhaltig und gerecht zu verteilen und eine Gleichwertigkeit der Ausstattung an allen Schulen zu erreichen.

Eine große Thematik sei noch die Betreuung: Soll diese z.B. über eine Schul-IT-Abteilung oder eine externe Firma laufen o.ä.?

Ziel sei es, ein gutes und langfristig wirkendes Ergebnis zu erzielen.

 

Hr. Müller erläuterte die wesentlichen Eckpunkte der vorgenannten Informationsvorlage zum DigitalPakt, der am 06.07.2019 in Kraft getreten sei.

Unterm Strich stünden in Landau 3,5 Mio. € zur Verfügung, wovon 350.000 € vom Schulträger zu tragen seien.

Im Haushalt 2020 sollen zunächst die Kosten für die notwendige Verkabelung der Gebäude veranschlagt werden.

Große Themen seien in diesem Zusammenhang noch, dass beispielsweise ein etwaig notwendiger Austausch der Hardware in 5 Jahren über den städtischen Haushalt finanziert werden und alle möglichst gleich ausgestattet werden müssten, damit der Support händelbar bleibe sowie das Thema des Breitbandausbaus.

Im nächsten Jahr sollen zunächst die Voraussetzungen geschaffen, 2021 dann die eigentliche Ausstattung beschafft werden.

 

Seine Zustimmung zu der von Hr. Müller benannten Vorgehensweise drückte Hr. Freiermuth aus.

Beim DigitalPakt ginge es auch um Kompetenzvermittlung.

Zu beachten sei, dass Windows 7 als Betriebssystem auslaufe und darauf zu achten sei, dass für Windows 10 die entsprechende Hardware vorhanden sei.

 

Fr. Jakobs stellte fest, dass die zugrunde gelegten Schülerzahlen die bestehenden Zahlen seien und erkundigte sich, ob sich die zu erwartenden steigenden Schülerzahlen auswirken.

 

Hr. Müller führte aus, dass für den DigitalPakt die Schülerzahlen des Schuljahres 2018/2019 relevant seien und Änderungen nicht einfließen würden.

Man wolle mit der Umsetzung schnell sein, um evtl. mehr Geld aus dem Topf zu erhalten.

 

Hr. Fromm warnte davor, „mit dem Einkaufswagen loszugehen“ und gedankenlos Anschaffungen zu tätigen.

Es müssten zwei „Digitalhausmeister“ gestellt und die Thematik des Datenschutzes beachtet werden. Hier brauche es einen Server für alle Landauer Schulen.

 

Ein „Auftrag“ zur Erstellung eines Konzeptes u.a. zum künftigen Support sei an das städtische IT-Amt gegeben worden, so Hr. Müller.

Er bemängelte, dass der DigitalPakt keine Gelder für den dauerhaften Support vorsehe.

Daher sei es wichtig, dass zumindest Standards geschaffen werden.

Die Anschaffungs- und Personalthemen müssten parallel laufen.

So seien bzgl. des DigitalPaktes Schulamt, GML und IT-Amt mit verschiedenen Zuständigkeiten involviert.

 

Hr. Schabowski schilderte, dass „seine“ Schule bereits jetzt schon 60.000 € bräuchte und es einer Flexibilität bei den Mitteln bedürfe.

 

Hr. Müller erklärte, dass derzeit vorgesehen sei, 30% im Jahr 2020, 50 % im Jahr 2021 und 20 % im Jahr 2022 zu veranschlagen.

Es gebe eine „Einkaufsliste“ aus einer Landesvergabe, so dass es zu keiner größeren Vergabethematik kommen sollte.

 

Zu bedenken gab Hr. Schabowski weiter, dass man u.a. bzgl. der steigenden Schülerzahlen in den Grundschulen auch an die weiterführenden Schulen denken müsste, die die Grundschüler nach der Grundschulzeit aufnehmen.

 

An den weiterführenden Schulen gebe es keine bauliche Thematik, so Hr. Müller. Es liefe darauf hinaus, dass die Kinder aus dem Landkreis dann grds. auch dortige Schulen besuchen müssten anstatt nach Landau zu kommen.

 

Hr. Haug ging verstärkt auf die Administration ein und schilderte, dass hierfür an der Integrierten Gesamtschule (IGS) aktuell ein Mann zuständig sei, der aufgrund von Überbelastung krank sei.

Er sei nicht bereit, Leute kaputt zu machen und erwarte von der Stadt eine entsprechende Administration.

Zudem müsse man bei dem Thema die Gesellschaft und die Eltern mehr mit ins Boot nehmen. So sei er in einer Schule zu Besuch gewesen, in der jeder Schüler ein IPAD hatte. Das wünsche er sich auch für hier. Die Stadt solle sich diesbezüglich Gedanken zu möglichen Leasingverfahren und Finanzierungen machen.

In 2021 schon Geld auszugeben, gehe ihm zu schnell. Man müsse hier nochmal überlegen und sich mit den Schulen zusammensetzen.

 

In die gleiche Richtung wie Hr. Haug äußerte sich auch Hr. Peters: Sie freuten sich über ein gutes Budget, dies sei aber zugleich eine Chance, weiterzudenken und ein „großes Rad“ zu bewegen.

Der richtige Weg liefe nach seiner Ansicht über „bring your own device“ – d.h. jeder Schüler sollte sein eigenes Tablet bzw. seinen eigenen Laptop o.ä. haben, was auch zu weniger Papierkosten und Bücherkosten führe.

Der DigitalPakt sei toll, wichtig sei aber, eine Vision aufzubauen und nicht schnell, sondern gut überlegt zu handeln.

Um zu vermeiden, dass Geräte nicht nach fünf Jahren in der Ecke stünden, sei die Administration wichtig.

An der Berufsbildenden Schule (BBS) sei bereits eine Person hierfür abgestellt, sie bräuchten also alleine einen Administrator.

Die Kollegen seien überlastet und fehlten im Unterricht.

Eine externe Vergabe der Administration sei aber sicherlich teuer.

 

Als „oldschool“ bezeichnete Hr. Fromm die Computersäle. Jeder Schüler sollte ein Digitaltool sozusagen als Block und Stift haben.

Er forderte, die Thematik „bring your own device“ explizit in die Niederschrift aufzunehmen und weiter zu verfolgen.

 

Hr. Eggers sagte, dass es bereits ein Konsenspapier zwischen Schulen gebe und er habe das Gefühl, dass alle an einem Strang ziehen.

Es solle Richtung Endgerät für jeden Schüler gehen. Allerdings sehe auch er in der entsprechenden Betreuung eine große Problematik.

Es bräuchte zentral zwei bis drei „IT-Manager“. Fraglich sei jedoch, ob die Betreuung durch die Lehrer dann komplett wegfallen müsse.

Sein Vorschlag sei eine zentrale Betreuung für große Themen und eine Person vor Ort.

Über die Lehrer zu behaupten, dass sie das nicht könnten, sei nicht in Ordnung.

 

Endgeräte für einzelne Schüler seien im DigitalPakt nicht vorgesehen, so Hr. Müller. „Bring your own device“ liege damit außerhalb des DigitalPaktes.

Dass Lehrer den Umgang bzw. die Betreuung generell nicht könnten, sei so nie gefallen oder gemeint gewesen.

Hinsichtlich der Betreuung habe das Land bislang unterschiedliche Strukturen geschaffen, z.T. hätten Schulen eigene IT-Assistenten, z.T. nicht.

Unabhängig davon habe sich die Stadt entschlossen, ein Konzept zu den Haushaltsberatungen 2020 zu erarbeiten, in dem es u.a. darum gehen soll, ob mit eigenem Personal oder einer Fremdfirma bzgl. der Betreuung gearbeitet werden soll, inkl. Wirtschaftlichkeitsberechnungen.

 

Als Lehrerin an der Montessorischule könne sie, so Fr. Bommersbach, berichten, dass es dort bereits gefördert werde, dass Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen.

Der Umgang mit Schullaptops sei immer schwierig, mit ihren eigenen Geräten gingen die Schüler viel sorgsamer um.

Sie merkte an, ob es nicht möglich sei, dass die Stadt das Thema „bring your own device“, losgelöst vom DigitalPakt, anderweitig auf den Weg bringen kann.

 

Hr. Emmerich brachte an, dass man bei „bring your own device“ gerade auch hinsichtlich der späteren Betreuung darauf achten müsste, dass alle mit dem gleichen Betriebssystem arbeiten.

Außerdem sei eine breitere Medienkompetenz bei den Lehrern erforderlich, gerade im Zusammenhang mit dem Thema Systemadministration.

 

Die Umsetzung einer Vision wie in der Sitzung zuvor angeführt nehme einige Zeit in Anspruch, so Hr. Schabowski. Die Haltbarkeit eines PC-Raumes liege bei drei bis fünf Jahren.

Bis zur etwaigen Verwirklichung der Vision und in der Übergangszeit seien weiterhin die „oldschool“ PC-Räume erforderlich, um die Schüler auf das „echte“ Leben vorzubereiten.

An „Versuchsschulen“ herrschten immer Sondersituationen.

 

Hr. Fromm hakte nochmal bzgl. „bring your own device“ nach, da dies laut einer vorangegangenen Aussage in der Sitzung nicht Teil des DigitalPaktes wäre, was seines Wissens nach aber das ursprüngliche Ziel gewesen sei.

 

Hr. Müller erläuterte, dass der DigitalPakt zur Vorbereitung eines etwaigen solchen Systems diene.

 

Hr. Fromm ergänzte, dass digitales Lernen nicht einem appbasierten Lernen entspreche.

 

Für die Grundschulen (GS) sprechen wollte Fr. Jakobs. Sie führte aus, dass mit der Heranführung auch auf „oldschool“ Art und Weise spätestens ab der dritten Klasse begonnen werden sollte.

Hierzu hätte aber z.B. die GS Pestalozzi gar keinen Platz bzw. räumliche Möglichkeiten.

 

Hr. Niederberger erkundigte sich in der Runde, ob jemand aus der IT-Branche käme und sich mit dem Thema tatsächlich auskenne.

Mangels positiver Rückmeldung hierzu schlug Hr. Niederberger die Durchführung eine Workshops „Schule 2029“ mit Experten und interessierten Personen zu den Thematiken: Was ist die Vision?, Wie ist deren Gestaltung möglich? Was ist die Zukunft / in fünf Jahren?

Digitale Kompetenz beziehe sich nicht (nur) auf die Hardware, sondern auf die Frage des Umgangs mit dieser.

 

Im Zusammenhang mit den Themen Nachhaltigkeit und der Auszeichnung der Landaus als Fairtrade-Stadt bat Fr. Bommersbach darum darauf zu achten, dass bei einer Anschaffung faire Firmen bevorzugt und entsprechende Geräte angeschafft würden.

 

Hr. Müller verwies auf das Vergaberecht.

 

Der Vorsitzende wies noch auf das Thema des Stromverbrauches hin, wenn für jeden Schüler ein eigenes Gerät angeschafft würde.

 

Man stehe aktuell nicht kurz vor der Verwirklichung der Vision, so Hr. Schabowski, vielmehr sei aktuell die Frage, wie man schnelles Internet an die Schulen bekommen könne. Dann sei das meiste Geld aus dem DigitalPakt wohl schon weg.

Außerdem brauche man jemanden, der sich darum kümmert.

Wie es in zehn Jahren aussieht, das könne aktuell wohl noch keiner sagen.

 

Fr. Blädel erklärte, dass z.B. an der BBS mit der Möglichkeit des Fachabiturs im Bereich Technik wichtig sei, dass das WLAN in den Klassensälen richtig funktioniert.

Aus Erfahrungsberichten ihres Sohnes heraus könne sie mitteilen, dass sich auch die Lehrer schwer täten.

Einen entsprechenden Workshop wie vorgeschlagen erachte sie als wichtig und sinnvoll.

 

Hr. Niederberger ergänzte, dass man klar heute noch nicht sagen könne, was in zehn Jahren sei. In einem etwaigen Workshop ließen sich aber ggfs. Prioritäten zum flexibel einsetzbarem Geld erarbeiten.

 

Der Vorsitzende schloss mangels weiterer Wortmeldungen den Tagesordnungspunkt, in dem er die Themen Digitalisierung und Daten als die Herausforderung des 21. Jahrhunderts im Bereich der Infrastruktur bezeichnete und ausdrückte, dass auch über den DigitalPakt und die entsprechenden 3,5 Mio. € hinaus viel zu tun sei, wobei sich auch schon viel getan habe.

Man wolle sich nun gemeinsam auf den Weg begeben.