Der Vorsitzende begrüßte den Vorstand er Energie Südwest, Herrn Dr. Thomas Waßmuth und bat ihn um seinen Bericht zur Situation der Energie Südwest und insbesondere zur Wassersparte.

 

Herr Dr. Waßmuth bezeichnete die wirtschaftliche Lage der Energie Südwest AG als stabil, aber nicht ohne Herausforderungen. Eine Herausforderung sei, dass weniger Mittel aus der Verzinsung des Eigenkapitals zur Verfügung stünden. Gleichzeitig brauche man die Netzbetreiber für die Energiewende und erwarte Investitionen. Man habe ein Kostensenkungsprogramm für die nächsten Jahre aufgelegt. Natürlich versuche man weiterhin, in den erneuerbaren Energiebereich zu investieren. Das Geschäft mit den erneuerbaren Energien sei mittlerweile so groß geworden, dass man 20 % des Umsatzes damit mache. Windparks habe man beispielsweise an er Nordsee genauso wie hier in Offenbach. Aufgrund der Größe habe man das Geschäftsfeld in die ESW Grüne Energie GmbH ausgelagert. 

Ein zweites Geschäftsfeld sei das Thema E-Car-Sharing und Ladesäuleninfrastruktur. Die Entwicklung sei äußerst positiv, es gebe eine deutliche Steigerung der Kundenzahlen. Es mache auf jeden Fall Sinn, jetzt schon ein Elektroauto zu erwerben, da der Gesamtwirkungsgrad eines E-Autos bei 77 % liege.

Wenn man in Landau über die Wassersparte rede, dann rede man auch über Quellen, von denen es 43 in Landau gebe. In den letzten Jahren habe man viele Maßnahmen im Bereich der Wasserversorgung durchgeführt von der Sanierung der Hochbehälter bis zu Erschließungsmaßnahmen in Neubaugebieten. Im Mittelpunkt der Maßnahmen der kommenden Jahre stehe die schrittweise Überarbeitung der Quellen, die Intensivierung des Grundwassermonitorings im Bereich der Horstwiesen, die Erneuerung eines Tiefbrunnens in den Horstwiesen und der kontinuierliche Austausch alter Wasserleitungen. Allein im Jahr 2018 habe man 1,07 Millionen Euro investiert. Es habe sich in den letzten Jahren durchgehend eine Unterdeckung zwischen Entgeltbedarf und Entgeltaufdeckung von rund 300.000 Euro pro Jahr ergeben. Aus diesem Grunde bitte man um Genehmigung einer Anpassung des Wasserpreises, die dringend geboten sei. Selbst mit dieser Anpassung werde man noch unter dem Durchschnitt des Wasserpreises in Rheinland-Pfalz liegen.

 

Der Vorsitzende dankte Herrn Dr. Waßmuth für die Unternehmensleistung der Energie Südwest in allen Sparten.

 

Ratsmitglied Hartmann erklärte, dass die GRÜNE-Stadtratsfraktion der Anhebung des Wasserpreises zustimme. Die Preissteigerung sei nachvollziehbar und gut begründet.

 

Ratsmitglied Lerch fand es erfreulich, dass die Energie Südwest die Abführung an die Stadt in gleicher Höhe erhalten wolle. Er würde gerne wissen, ob es aufgrund der aktuellen Klimadebatte Perspektiven hinsichtlich der Ausweitung der Geschäftsfelder gebe.

 

Ratsmitglied Maier stellte fest, dass es in den Stadtdörfern gar nicht möglich sei E-Car-Sharing zu nutzen. Weiter bat er um Auskunft, ob die beiden Brunnen auf dem Ratshausplatz als Trinkwasserbrunnen umgerüstet werden können.

 

Ratsmitglied Freiermuth teilte mit, dass die FWG-Stadtratsfraktion der Anhebung des Wasserpreises zustimme. Er bitte um Auskunft, wann die Förderung der Photovoltaikanlagen auslaufe.

 

Ratsmitglied Herrmann regte an, die Bürger noch intensiver auf das Wassersparen hinzuweisen.

 

Ratsmitglied Dr. Migl fragte nach den Werten des Trinkwassers in Landau, nach der Personalentwicklung bei der Energie Südwest und inwieweit der Strom, den die Energie Südwest anbiete, aus erneuerbaren Energien sei.

 

Ratsmitglied Silbernagel erklärte, dass Wasser lebensnotwendig und damit ein sensibles Gut sei. Die FDP-Stadtratsfraktion stimme daher auch der Anhebung des Wasserpreises zu. Eine Frage habe er zum ESEL-Projekt dahingehend, ob es denkbar sei für Gewerbetreibende Klein-Lkw mit E-Antrieb für den innerstädtischen Verkehr anzubieten.

 

Herr Dr. Waßmuth sagte zu den Perspektiven, dass man im Photovoltaikbereich mehr aktiv werden und stärker auch in PV-Anlagen auf Hausdächern investieren wolle. Verstärkt wolle man auch in Wärmekonzepte einsteigen.

Das ESEL-Projekt habe man gestartet mit der Option die Stadtdörfer einzubinden, das Auto also auch in Stadtdörfern stehen lassen zu können. In 9 Monaten sei das aber nur zwei Mal genutzt worden, von daher mache dies wenig Sinn.

Hinsichtlich einer möglichen Umrüstung der Brunnen am Rathausplatz sei man bereits aktiv und habe auch schon Analysen hinsichtlich der Wasserqualität genommen. Für die Photovoltaikanlagen habe man jährliche Einnahmen aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz von 1,6 Millionen Euro. Dies laufe in den meisten Fällen bis 2030, danach müssten dieses selbst Gewinne erwirtschaften.

Zur Qualität des Wassers könne er sagen, dass das Quellwasser nitratfrei sei.

Von Seiten der Energie Südwest sei es nicht geplant, Klein-LkW in den Fahrzeugbestand des ESEL aufzunehmen. Wenn sich aber ein privater Kleinunternehmer finde, der sein Fahrzeug entsprechend zur Verfügung stellen würde, könne man dies gerne in den Fahrzeugpool aufnehmen.

 

Ratsmitglied Follmann bat um Einschätzung zur geplanten Erweiterung von Michelin hinsichtlich des Wasserschutzgebietes.

 

Herr Dr. Waßmuth entgegnete, dass es darauf ankomme was gebaut werde. Wenn davon ein Wasserschutzgebiet betroffen wäre, dann wäre man strikt dagegen.