Sitzung: 15.10.2019 Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 5, Enthaltungen: 1
Vorlage: 630/385/2019
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen stimmt dem Bauvorhaben einschließlich der
erforderlichen Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes C10a
hinsichtlich der Art der Nutzung (Sortiment, Einzelhandel mit Lebensmittel) zu.
Der Vorsitzende führte in
die Sitzungsvorlage der Bauordnungsabteilung vom 13.09.2019, die der
Niederschrift als Anlage beigefügt ist, ein und übergab das Wort an Herrn
Kamplade.
Herr Kamplade zeigte
anhand der Ansichten, wie die Bäckereifiliale aussehen wird. Eine Bäckerei sei
nahversorgungsrelevant und dürfte den Zielen des Einzelhandelskonzeptes nicht
widersprechen. Herr Kamplade betonte, dass keine negative Wirkung auf den
Einzelhandel der Umgebung zu erwarten sei.
Ausschussmitglied Herr Maier teilte nicht die Auffassung von Herrn Kamplade und nannte als Vergleich
eine Bäckerei im Horstgebiet mit einem Parkplatzproblem an einer stark
frequentierten Straße. Vielmehr sei eine Überversorgung im Areal „Im Justus“
gegeben. Kunden werden letztlich abgefangen und würden nicht mehr in die Stadt
gelenkt werden. Herrn Maiers Meinung nach werde eine Bäckereifiliale in dem
Areal nicht gebraucht.
Herr Kamplade ging auf
Herrn Maiers Wortmeldung ein und betonte, dass es nicht Aufgabe der Stadt sei,
in den freien Markt einzugreifen, sondern schädliche städtebauliche
Auswirkungen zu vermeiden. Durch die Filiale erhöhe sich zwar der
Konkurrenzdruck, die Nahversorgung im nördlichen Innenstadtgebiet wäre aber nicht
beeinträchtigt. Auch das „Abfangen“ der Pendler würde den Wettbewerb in der
Stadt nicht gefährden. Herr Kamplade stimmte Herrn Maier hinsichtlich des
Parkproblems der Bäckerei im Horstgebiet zu, betonte allerdings, dass ein
Parkproblem bei dem vorliegenden Bauvorhaben nicht gegeben sei.
Zu guter Letzt erwähnte Herr Kamplade, dass der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen den Bauantrag nicht genehmigen müsse und den
von der Verwaltung formulierten Beschlussvorschlag ablehnen könne.
Ausschussmitglied Herr Maier war weiterhin davon überzeugt, dass sich die Nahversorger gegenseitig die
Kunden wegnehmen würden.
Ausschussmitglied Frau Saßnowski hielt eine Bäckereifiliale, beispielsweise für die Schüler der
Berufsbildenden Schule, für eine bessere Alternative als das Schnellrestaurant
„Burger King“.
Ausschussmitglied Herr Freiermuth fand es schade, dass sich nur noch „große Ketten“ ansiedeln würden.
Ausschussmitglied Herr Niederberger ging auf die von Herrn Kamplade gezeigte Ansicht des Gebäudes ein und
fragte, ob es sich um eine Art Container-Bebauung handeln würde, die wiederum
leicht rückzubauen sei.
Herr Kamplade versicherte Herrn Niederberger, dass seitens des Bauherrn eine dauerhafte Nutzung beantragt wurde und daher ein Zurückbauen des Gebäudes bzw. eine temporär begrenzte Nutzung nicht vorgesehen sei.
Seitens der Ausschussmitglieder gab es keinen weiteren Klärungsbedarf, so dass der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mehrheitlich bei fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung den nachfolgenden Beschlussvorschlag beschloss.