Sitzung: 17.12.2019 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 41, Nein: 2, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: 100/299/2019
Der Stadtrat der Stadt Landau in der Pfalz
fordert die Landesregierung auf:
- die zeitlichen und
finanziellen Ressourcen aus originären Landesmitteln für den
Hochschulstrukturprozess deutlich zu erhöhen, um mindestens die
vorhandenen Studierendenzahlen zu halten. Berechnungen hierzu können die
betroffenen Standorte selbst am besten anstellen. Hierbei müssen sowohl
Mittel für die Entflechtung als auch für den Aufbau bereitgestellt werden.
Vor allem in der Entflechtungsphase muss dabei das bereits lange bekannte
strukturelle Defizit am Campus Landau behoben werden und es muss sichergestellt
sein, dass die zusätzlichen Gelder nicht aus Mitteln geschöpft werden, die
für die Aufrechterhaltung des aktuellen Niveaus in Forschung und Lehre
benötigt werden. Dies schließt ein, dass mindestens die aktuellen
Studierendenzahlen erhalten werden können.
- sicherzustellen, dass der
Campus Landau zu jeder Zeit handlungs-, strategie- und sprechfähig ist;
- sicherzustellen, dass die
Identität, Stärken und der Name Landaus und der Region ausreichend Platz
in der neuen Einrichtung finden. Die derzeitige Fächerstruktur Landaus
sollte mindestens auf dem derzeitigen Stand beibehalten werden;
- sicherzustellen, dass die
Landauer Universität ein gleichberechtigter Partner sein wird, was eine
paritätische Besetzung der Arbeitsgruppen und Aufbaugremien erfordert;
- sicherzustellen, dass
durch die Zusammenlegung Synergieeffekte erkennbar sind, wozu eine externe
Begleitung gehört;
- sicherzustellen, dass die
geplante Eigenständigkeit der Universität Koblenz sich nicht zum Nachteil
der Landauer Universität entwickelt.
Nachdem die Einbeziehung der beteiligten
Standorte anfangs nur unzureichend umgesetzt wurde, wollen wir würdigen, dass
sich die Kommunikation mittlerweile verbessert hat und die Universitäten besser
eingebunden sind. Ein ausreichender Beteiligungsprozess ist allerdings nur dann
gewährleistet, wenn alle Statusgruppen ausreichend in Entscheidungsprozesse
eingebunden sind und auch die betroffenen Regionen informiert und gehört
werden.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Hauptamtes vom 6. Dezember 2019, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt
ist. Es sei wichtig, dass der Stadtrat jetzt nochmal Flagge zeige.
Ratsmitglied
Trippner erklärte, dass man
sich jetzt zum dritten Mal mit der Resolution beschäftige. Jedes Mal habe sie
anders ausgesehen. Die jetzt vorliegende Resolution trage eine Landauer
Handschrift und das sei gut so. Man werde der Resolution zustimmen.
Ratsmitglied Lerch unterstrich, dass der Landauer Standort der
Universität jetzt vor einer entscheidenden Weichenstellung stehe. Der Standort
Landau müsse wahrgenommen werden in Mainz. Von daher sei es gut, diese
Resolution zu haben. Die CDU-Stadtratsfraktion stimme der Resolution zu.
Ratsmitglied
Albrecht war der Meinung,
dass die Trennung von Koblenz und die Fusion mit Kaiserslautern große Chancen
für den Standort Landau biete. Natürlich spiele das Thema Geld eine
entscheidende Rolle. Dabei sei es gut, dass die Mittel des Hochschulpakts
verstetigt würden und so Planungssicherheit schaffen. Man danke
ganzausdrücklich den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Universität
Landau, die sich auf verschiedenen Ebenen in die Fusionsdebatte eingebracht
hätten. Die SPD-Stadtratsfraktion stimme der Resolution mehrheitlich zu.
Ratsmitglied
Freiermuth war es wichtig
darzustellen, dass Landau nicht grundsätzlich gegen die Fusion sei. Eine solche
Fusion könne auch gewisse Vorteile bieten. Es sei auch nicht klar, ob Koblenz
von der Trennung profitiere. Die FWG-Stadtratsfraktion stimme der Resolution
zu.
Ratsmitglied Gies betonte, dass ihm die Resolution auch sehr
wichtig sei. bei der Fusion mit Kaiserslautern müsse die Identität von Landau
gewahrt bleiben und dürfe kein Anhängsel werden. Die AfD-Stadtratsfraktion
stimme der Resolution zu.
Ratsmitglied Dr.
Migl hielt es für wichtig,
dass es eine ausreichende Finanzierung gebe. Dennoch befürchte sie, dass Landau
hier unter die Räder komme. Es sei nicht möglich, gleichberechtigt neben
Kaiserslautern zu bestehen. Man lehne grundsätzlich eine Zusammenlegung der
beiden Universitäten ab. Auch wenn es das Land anders sehe, so müsse man es von
Landau aus betrachten. Es habe sich bestätigt, dass es bisher kein guter
Prozess gewesen sei. Daher fordere man weiterhin den Ausbau zu einer
eigenständigen Landauer Universität. Die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion
lehne die Resolution ab.
Ratsmitglied
Silbernagel war froh, dass
hier nun eine gemeinsame Resolution vorliege. Es sei wichtig, dass die Meinung
des Rates an die Landesregierung gehe. Die FDP-Stadtratsfraktion stimme der
Vorlage zu.
Ratsmitglied Schreiner fand es gut, dass alle Fraktionen einbezogen worden seien. Es sei nämlich wichtig, dass alle Fraktionen der Resolution zustimmen. Man sollte damit ein Zeichensetzen, dass man hinter dem Universitätsstandort Landau stehe. Die LINKE-Stadtratsfraktion stimme der Resolution zu.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 41 Ja-, 2 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung: