Sitzung: 24.03.2020 Hauptausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 3, Befangen: 0
Vorlage: 350/160/2020
die vorliegende Entwurfsplanung zur Entwicklung des Ostparks der Förderbehörde zur Genehmigung vorzulegen. Er beschließt ebenso die überplanmäßige Mittelbereitstellung mit der dargestellten Gegenfinanzierung.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Umweltamtes vom 9. März 2020, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt
ist. Es gebe in der Bevölkerung eine hohe emotionale Bindung mit dem Ostpark
und dem Schwanenweiher. Er sei ein wichtiger historischer Teil der Festungsanlage
und in Zukunft auch eine Maßnahme der Klimaanpassung. Seit über 10 Jahren sei
der Weiher ein erhebliches Problem, vieles sei probiert worden. Nichts habe
aber zu gewünschten Ergebnissen geführt. Vielmehr sei der ökologische Zustand
des Wassers zerstört, es sei letztlich nur noch ein toter Tümpel. Der
Schwanenweiher verliere 5/6 seines Wassers nach unten. Er müsse, um ihn über
das Grundwasser speisen zu können, unten abgedichtet werden. Man schlage eine
knappe Verkleinerung des Weihers vor, zur ökologischen Qualität werde man in
einzelnen Bereichen des Weihers Wasserpflanzen anlegen.
Im Ostpark selbst
wolle man die Aufenthaltsqualität verbessern. Hierzu würden neue LED-Leuchten
gehören, um Angsträume zu minimieren. Man werde Sträucher und Büsche entfernen,
werde Wissensvermittlung etablieren, auf der Südseite eine kleinere Sportstätte
einrichten und viele Sitzmöglichkeiten schaffen. Dies sei alles abgestimmt mit
dem Denkmalschutz. Man brauche nun einen zügigen Beschluss, um weiterarbeiten
und mit der Förderbehörde sprechen zu können. Die genaue Detailplanung werde
selbstverständlich Teil der Ausschussarbeit sein. Bis Ende dieses Jahres
brauche man die Zustimmung der Förderbehörde, damit man 2021 an die
Ausführungsplanung gehen und den Weiher dann im Winter 2021/22 trockenlegen
könne.
Ratsmitglied
Heidbreder bedankte sich für
die Möglichkeit der Telefonkonferenz zu diesem Thema am Vortag, die sehr
hilfreich gewesen sei. Der Ostpark sei eine sehr wertvolle Parkanlage in
Landau, der ein Attraktivitätspunkt sein könnte. Allerdings sei der
Schwanenweiher gerade in den letzten Jahren ein Sorgenkind geworden. Die jetzt
vorgelegte Lösung sei die beste. Deutlich sei gerade bei der Bürgerbeteiligung
geworden, welch historische Bedeutung der Park für die Bevölkerung habe. Es sei
klar, dass man jetzt eine Entscheidung brauche. Für sie seien auch die Kosten
angemessen. Die GRÜNE-Stadtratsfraktion werde zustimmen.
Ratsmitglied
Burgdörfer betonte, dass es
für die Landauerinnen und Landauer „ihr“ Schwanenweiher sei, ein zentraler
Treffpunkt für Menschen aller Generationen. Die letzten Jahre aber seien
geprägt gewesen von Wasserproblematik, Fischsterben und sozialen Missständen.
Als CDU-Stadtratsfraktion unterstütze man die vorliegende Entwurfsplanung. Die
Einzelbemühungen der letzten Jahre seien nicht zielführend gewesen. Man sollte
unbedingt die Möglichkeit einer 90%-igen Bundesförderung wahrnehmen, daher sei
ein Beschluss heute notwendig. Vorrang müsse der Erhalt der Wasserfläche und
die Wasserqualität haben. Sorge bereite ihr der Abtransport des Schlammes, da
hier Geruchsbelästigungen zu erwarten seien. Wichtig sei ihr auch die
Ausleuchtung der Wege zur Sicherheit der Bürger. Die Kostensteigerung könne
klar und stringent begründet werden. Man wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung
dieser Maßnahme und den anstehenden Gesprächen mit der Förderbehörde.
Ratsmitglied
Maier erinnerte daran, dass
man vor einem Jahr sehr intensiv über die Zukunft des Ostparks diskutiert habe.
Jetzt mache man was ganz anderes als man vor einem Jahr beschlossen habe. Die
Sanierung werde mehr als doppelt so teuer, es sei nicht fair dies jetzt einfach
so durchzuwinken. Dies sei absolut fehl am Platz.
Ratsmitglied
Klemm erklärte, dass die
FWG-Fraktion zustimmen werde. Man hätte schon vor 20 Jahren was machen müssen.
In den letzten Jahren sei viel versucht worden, manches habe funktioniert,
manches überhaupt nicht. Dieses jetzt mögliche Förderprogramm mit 90 %
Förderung sei ein Glücksfall. Problem sei nicht der Schwanenweiher alleine,
sondern der gesamte Park. Er gebe zu bedenken, dass die Probleme wieder kommen
könnten, wenn man die Wasserfläche in der jetzigen Größe belasse.
Ratsmitglied Gies stimmte für die AfD-Stadtratsfraktion der
Vorlage ebenfalls zu. Der Ostpark habe sich in den letzten Jahren zunehmend zu
einem Problem entwickelt.
Ratsmitglied
Kleemann freute sich, dass
die Wasserfläche weitgehend erhalten bleiben könne. Die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion stimme zu.
Ratsmitglied
Silbernagel unterstrich,
dass zu Landau der Schwanenweiher gehöre. Der derzeitige Zustand sei so aber
nicht hinnehmbar. Alle bisherigen Maßnahmen, um die Situation zu verbessern,
seien ohne Erfolg geblieben. Daher sei jetzt eine große Lösung nötig. Das, was
hier vorliege, sei erst eine Entwurfsplanung. Die FDP-Stadtratsfraktion stimme
dieser Sitzungsvorlage zu.
Ratsmitglied
Stock fand es grundsätzlich
gut, den Schwanenweiher zu renaturieren. Ihm fehle allerdings der soziale
Ausgleich.
Der Vorsitzende entgegnete, dass die Betreuung durch die
Streetworker gerade in diesem Bereich gut sei und geholfen habe. Die
Zusatzkosten für die Stadt würden sich, sofern die Gespräche mit der
Förderbehörde erfolgreich seien, auf etwa 100.000 Euro belaufen. Was die
Verkleinerung der Wasserfläche angehe, müsse man festhalten, dass der Weiher in
seiner langen Geschichte immer kleiner geworden sei. Ihn in der jetzigen Form
zu erhalten, sei der Wunsch des Denkmalschutzes, dem man auch weitgehend
Rechnung trage. Er danke den Fraktionen für die Unterstützung bei diesem Vorgehen
und sage zu, dass man die Detailplanung ausführlich in den Ausschüssen
besprechen werde. Wenn man es aber jetzt verschleppe, dann komme diese Maßnahme
möglicherweise gar nicht zur Umsetzung.
Ratsmitglied
Löffel betonte, dass es der
CDU nicht um die Wasserfläche um der Fläche willen gehe, sondern weil diese
eine Klimafunktion habe. Man müsse aber sehen, dass man jetzt die Förderkulisse
erhalte.
Ratsmitglied
Lerch stellte klar, dass man
dies heute hier nicht durchboxen wolle. Die Vorlage argumentiere klar und
schlüssig und begründe auch die deutliche Kostensteigerung. Es seien für die
Stadt überschaubare Mehrkosten. Wenn die Förderkulisse nicht greife, müsse man
eh hier noch mal reden.
Ratsmitglied
Albrecht sagte, dass für sie
die Argumentation der Vorlage keineswegs stringent sei. Es gebe ja in der Tat
verschiedene Optionen und auch unterschiedliche Auffassungen der Experten. Und
es sei eben nicht erkennbar, warum gerade die eine Option die einzig richtige
sein solle.
Ratsmitglied Heidbreder wies darauf hin, dass sich die Vorlage verändert habe, weil Voruntersuchungen gelaufen seien. Niemand wolle irgendetwas durchpeitschen. Man könne heute noch Fragen stellen.
Der Hauptausschuss beschloss einstimmig bei 3 Enthaltungen: