Der Vorsitzende rief den Tagesordnungspunkt samt den Unterpunkten 7.1 und 7.2 auf. Ein „großer Mieter“ verlasse bald eine Immobilie in schwierigem Zustand. Dennoch werde an gleicher Stelle auch wieder eine Handelsimmobilie entstehen, was den Vorsitzenden erfreue. Für weitere Ausführungen übergab der Vorsitzende das Wort an Herrn Kamplade.

 

Herr Kamplade äußerte sich zu dem Großprojekt am Rande der Innenstadt, das sich trotzdem im Herzen der Stadt befinde. Anhand diverser Grafiken, Grundrissen und Ansichten veranschaulichte Herr Kamplade, dass sich seit der letzten Vorstellung des Projektes im April 2019 an der äußeren Gestalt des Bauvorhabens nichts veränderte und weiterhin eine Blockrandbebauung mit markantem Turm als Hochpunkt und 11 Geschossen entstehen werde. Das Bauwerk werde eine Art „Stadttor“ bilden.

Eine Neuerung gebe es allerdings in Bezug auf die Investoren. Eine ca. 800 qm große Fläche im Bereich der Linienstraße werde im Eigentum eines Privatmannes bleiben und nicht, wie ursprünglich angedacht, an die Projektentwickler Ehret + Klein aus Starnberg veräußert. Somit gebe es neuerdings zwei Vorhabenträger, so dass kein Vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werde, sondern ein Angebotsbebauungsplan. Die Anregungen aus der frühzeitigen Beteiligung wurden aufgegriffen und im nun vorgelegten Planentwurf berücksichtigt. Von der äußeren Gestalt der Gebäude werde das Wettbewerbsergebnis 1:1 abgebildet. Erfreulich sei, so Herr Kamplade, dass das Vorhaben trotz der Corona-Pandemie voraussichtlich den Zeitplan einhalten könne.

 

Ausschussmitglied Frau Heidbreder bezeichnete das Bauvorhaben als neues „Aushängeschild“ für die Stadt Landau und begrüßte den Nutzungsmix. Sie könne sich zudem vorstellen, dass die beabsichtigte Gastronomie im 11. Obergeschoss ein Publikumsmagnet werden wird. Als schwierig stufte Frau Heidbreder allerdings den Umgang mit Solarzellen, bzw. deren Einschränkung, ein.

Weiterhin interessierte sich Frau Heidbreder für die Verkehrsführung in der Maximilianstraße. Wie werden hier die Übergänge gelöst?

Herr Kamplade ging auf Frau Heidbreders Fragen ein und bestätigte ihr, dass Solaranlagen bisher nicht vorgesehen seien. Dies liege aber daran, dass der Vorhabenträger bisher keine Möglichkeit für Solarenergiegewinnung auf den Dächern gesehen hat. Er versprach ihr, das Thema mit in die weiteren Beratungen einfließen zu lassen.

Zu dem von Frau Heidbreder angesprochenen Aspekt der Straßenüberquerung im Bereich der Maximilianstraße betonte Herr Kamplade, dass dies vorher schon eine Herausforderung war, weil der Busbahnhof frei anfahrbar sein muss. Auch während der Baustellenphase wird der Bereich eng sein und es müsse rechtzeitig nach Lösungen gesucht werden. Der Hauptzugang in den neuen Gebäudekomplex werde aber letztlich über die Ostbahnstraße erfolgen.

 

Ausschussmitglied Herr Lerch hielt das Projekt für außergewöhnlich und betrachtete viele Planungen des vorgelegten Konzeptes positiv. Das Projekt stelle eine sinnvolle Verdichtung dank der großflächigen Überplanung des Areals dar und setze markante städtebauliche Akzente.

Herr Lerch zeigte sich froh, dass es sich bei dem Projektträger Ehret + Klein um einen erfahrenen Investor handele, mit einem dauerhaften Interesse und dem Ansinnen sein Projekt im Besitz halten zu wollen. Herr Lerch hoffe nun, dass die beiden Vorhabenträger harmonieren werden.

Abschließend wollte Herr Lerch wissen, ob die gesetzliche Vorgabe der Parkplatzanzahl eingehalten oder ob es Ablösen geben wird.

 

Herr Kamplade konnte zu Herrn Lerchs Frage noch keine genaue Antwort geben, da die Detailplanungen momentan in der Bearbeitung seien. So müsse z.B. von den Vorhabenträgern die Wohnungseinteilungen und Zweckbestimmungen definiert werden, welche dann für die Stellplatzbedarfsermittlung herangezogen werden. Herr Kamplade ging davon aus, dass nur ein geringer Anteil von Stellplätzen abgelöst werden müsse.

 

Ausschussmitglied Herr Eisold hielt es für einen Glücksfall, dass das Kaufhofgebäude einen Bauträger/-entwickler gefunden habe und es perspektivisch keinen weiteren Leerstand in dem alten Gebäude geben werde. Herr Eisold regte an, die Gewerbenutzungen auf Bedürfnisse zur Nähe des Bahnhofes auszurichten und beispielsweise Fahrradhandel oder -Reparatur zu ermöglichen.

 

Ausschussmitglied Herr Freiermuth bezeichnete die 11 Geschosse des Turms als sehr markant und stellte diesbezüglich einige Fragen an die Verwaltung. Könne es aufgrund der Höhe ein Verschattungsproblem im Innenhof des neuen Gebäudekomplexes geben? Was passiere, wenn sich die beiden Vorhabenträger nicht einig werden und sich gegenseitig blockieren? Sei die Verfüllung der Unterführung notwendig? Wie verhalte es sich mit der Solarthermie?

 

Herr Kamplade antwortete auf die Fragen und verwies auf die Sitzungsvorlage. Ein Verschattungsproblem für den Innenhof bestehe nicht, weil der Turm im Nordosten des Baufeldes liege. Die Verfüllung der Unterführung sei zwingend. Solarthermie sei bisher nicht geplant und eine getrennte Umsetzung des Vorhabens auf den jeweiligen Grundstücken wäre grundsätzlich möglich, wenn auch nicht unbedingt sinnvoll.

 

Ausschussmitglied Herr Herrmann schlug vor, über einen Dachgarten nachzudenken, der sicherlich eine Sensation wäre.

 

Ausschussmitglied Frau Kleemann werde gegen das Vorhaben stimmen. Das Gebäude sei ein „plumper Koloss“ und passe nicht an die Stelle.

 

Ausschussmitglied Herr Niederberger hinterfragte, was passieren würde, wenn sich die E-Mobilität nicht durchsetze? Insgesamt wertete er jedoch das Konzept des Bauvorhabens als abgerundet.

 

Ausschussmitglied Herr Schmidt freute sich über das Bauvorhaben und sei sehr über die weitere Entwicklung gespannt, da für ihn das alte Kaufhofgebäude das erste Gebäude war, das er bei seiner Ankunft in Landau sah und einen entsprechenden Eindruck hinterließ.

 

 

Weitere Wortmeldungen gab es nicht, so dass der Vorsitzende in die Abstimmung der einzelnen Tagesordnungspunkte führte.