Sitzung: 23.06.2020 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 40, Nein: 2, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
dass die Vertreter
der Stadt Landau in der Verbandsversammlung des bisherigen
Sparkassenzweckverbandes Landkreis Südliche Weinstraße, Stadt Landau in der
Pfalz, Stadt Edenkoben angewiesen werden, an den erforderlichen Beschlüssen der
Verbandsversammlung mitzuwirken und nachfolgendem, in nichtöffentlicher Sitzung
gefassten Beschluss des Stadtrates zur Umsetzung zu verhelfen:
„Der Stadtrat
beschließt die Zustimmung
a) zur Vereinigung der aufnehmenden Sparkasse
Südliche Weinstraße mit der aufzunehmenden Sparkasse Germersheim-Kandel auf der
Grundlage des in der Sitzung vorgestellten Fusionskonzeptes zum
Vereinigungszeitpunkt 1. Januar 2021,
b) zum Abschluss des öffentlich-rechtlichen
Vertrages (Vereinigungsvertrag) zwischen dem Träger Sparkassenzweckverbandes
Landkreis Südliche Weinstraße, Stadt Landau in der Pfalz, Stadt Edenkoben und
dem Träger Zweckverband der Sparkasse Germersheim-Kandel über die Vereinigung
der beiden Sparkassen,
c) zur Umbenennung des
Sparkassenzweckverbandes Landkreis Südliche Weinstraße, Stadt Landau in der
Pfalz, Stadt Edenkoben zum Zweckverband der Sparkasse Südpfalz mit der
Zweckverbandsordnung und der Aufnahme der Verbandsmitglieder des Zweckverbandes
der Sparkasse Germersheim-Kandel,
d) zum vorliegenden Entwurf der neuen Satzung
der Fusionssparkasse,
e) dass redaktionelle Änderungen oder andere
Hinweise der Sparkassenaufsichtsbehörde, der kommunalen Aufsichtsbehörde, der
Vertreter der Vertragsparteien, die den Inhalt der Fusionsvereinbarung nicht
verändern, bis zum Unterzeichnungstermin in der Vereinbarung eingearbeitet
werden können,
f) dass alle Empfehlungen, Zustimmungen und Ermächtigungen unter dem Vorbehalt stehen, dass die beabsichtigte Fusion zustande kommt. Das heißt insbesondere, dass die Träger beider Sparkassen entsprechende übereinstimmende Beschlüsse fassen und die erforderlichen Genehmigungen der Aufsichtsbehörde erteilt werden.“
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Hauptamtes vom 27. Mai 2020, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist.
Es sei dies ein Zusammenschluss aus einer beiderseitigen Position der Stärke
heraus. Damit wolle man die Effizienzen und Potentiale in Zukunft noch besser
nutzen. Vor rund 30 Jahren hätten sich die damaligen Kreis- und Stadtsparkassen
zusammengeschlossen. Im Rückblick bezweifle heute niemand mehr, dass dies eine
kluge und wegweisende Entscheidung gewesen sei. Auch heute würden sich Dinge
sehr gut zusammenfügen, so dass die beste Grundlage für die neue Sparkasse
Südpfalz sei.
Ratsmitglied
Saßnowski unterstrich, dass
einem der Prozess dieser Fusion schon eine Weile beschäftige. Die
GRÜNE-Stadtratsfraktion sehe eine große Chance in dieser Fusion. Es biete sich
die Chance der Spezialisierung, der Zusammenführung von Kompetenzen und der
Bündelung der Kräfte. Und es biete sich auch die Chance, die Sparkasse zu
modernisieren, alte Traditionen zu hinterfragen. Es biete sich die Chance über
eine Gleichstellungsquote nachzudenken und darüber nachzudenken, wie sich
Diversität umsetzen lasse. Man sei gespannt, wo der Weg der Sparkasse hinführe.
Die GRÜNE-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Lerch erklärte, dass man vor
großen Herausforderungen und Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft
stehe. Dies treffe insbesondere auch auf die Regionalbanken zu. Daher sei es
erforderlich einen solchen Schritt zu machen, wenn es einem noch gut gehe. Man
habe zwei Partner fast auf Augenhöhe, die auch geographisch zusammenpassen. Die
CDU-Stadtratsfraktion stimme aus Überzeugung zu.
Ratsmitglied
Maier stimmte für die
SPD-Stadtratsfraktion der Vorlage zu. Die Fusion sei das Gebot der Stunde und
passe auch regional gut zusammen.
Ratsmitglied
Freiermuth betonte, dass
Sparkassen eine besondere Funktion hätten. Fusionen würden Möglichkeiten
bieten, würden immer aber auch einem gewissen Zwang unterliegen. Er hoffe, dass
es keine Einbrüche bei der Beschäftigtenzahl gebe, vor allem nicht bei den
Auszubildenden. Die FWG-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Herrmann war der Meinung,
dass die Zeit zeigen werde, ob die jetzige Entscheidung richtig war. Die
AfD-Stadtratsfraktion stimme ebenfalls zu.
Ratsmitglied Dr.
Migl sah die Fusion in der geplanten
Form kritisch. Für sie sei die Land auf, Land ab grassierende Fusionitis nicht
zustimmungsfähig. Aus ihrer Sicht gebe es für diese Fusion keine unbedingte
Notwendigkeit. Die Sparkassen seien ursprünglich als Daseinsvorsorge
entstanden, dies würde zunehmend leiden. Sie befürchte Nachteile für Menschen,
die eine persönliche Beratung brauchen. Man werde mögliche Filialschließungen
sehr kritisch beobachten. Auch bei der Besetzung der künftigen
Sparkassengremien drohe ein Demokratiedefizit wenn Landau nur noch 3 Sitze
haben werde. Diese Fusion sei aus ihrer Sicht nicht notwendig. Die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion lehne die Vorlage ab.
Ratsmitglied
Silbernagel war der
Auffassung, dass diese Fusion frühzeitig und mit Weitblick in die Wege geleitet
worden sei. Um am Markt bestehen zu können, brauche man eine gewisse Stärke und
Größe. Die Fusion sei die Reaktion auf ein verändertes Kundenverhalten, vieles
sei im Wandel. Er sei überzeugt, dass die Sparkasse zur Pfalz, zu unserer
Heimat gehöre. Daher sei dies ein guter Weg, der richtig sei. Die
FDP-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Schreiner erklärte, dass
trotz der Bedenken wegen eines Personalabbaus und weniger Filialen viele
vernünftige Argumente für die Fusion sprechen würden. Die
LINKE-Stadtratsfraktion stimme daher ebenfalls zu.
Herr Jung freute sich über das Signal, dass man mit großer Mehrheit der Fusion zustimmen werde. Er könne Bedenken nachvollziehen, aber Notwendigkeiten müsse man sich stellen. In 5 Jahren wäre dies zu spät, daher sei es jetzt vernünftig. Man werde künftig auch eher mehr als weniger Auszubildende habe und es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die künftige Größe des Verwaltungsrates der Sparkasse sei die gesetzliche Höchstzahl, mehr gehe nicht. Er biete aber auch immer wieder an, in die Fraktionen zu kommen und dort Rede und Antwort zu stehen. Dies gelte selbstverständlich auch weiterhin.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 40 Ja- und 2 Nein-Stimmen: