Herr Beigeordneter Hartmann stellte das zukünftige Bussystem vor. Man befinde sich derzeit im Prozess, so dass es auch für den Beirat für ältere Menschen noch möglich sei, Einfluss zu nehmen. Die Umsetzung werde zum 1. Dezember 2022 erfolgen.

 

Das derzeitige Bussystem sei in vielen Bereichen ungünstig. So werde keine stringente Linie verfolgt, die Busse würden zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Wege fahren, weite Teile der Stadt seien nicht erschlossen und Haltestellen würden nur einmal pro Stunde bedient.

 

Das zukünftige neue Konzept verfolge fünf Prinzipien:

 

Ein System für alle

 

Das geplante Bussystem solle keine Differenzierung zwischen bestimmten Personengruppen machen, sondern für alle, z.B. Schüler, Arbeitnehmer und Senioren, geeignet sein.

 

Mehr als nur ein Knotenpunkt

 

Bisher gebe es als Knotenpunkt nur den Hauptbahnhof. Drei weitere Knotenpunkte seien geplant.

 

Dichte und effiziente Taktung

 

Linienwege werden auf weniger Haltestellen verdichtet, Nutzung entsprechend breiter Straßen, keine kleinräumige Erschließung.

 

Abwicklung von 10 % der Fahrten über den ÖPNV

 

Ziel sei es, dies bis 2030 zu erreichen. Die derzeitige Nutzung liege bei 2,3 %. Das Bussystem solle attraktiver werden, damit mehr eine Nutzung der Busse anstelle der PkW erfolge. Ziel sei eine Versorgung durch den ÖPNV an sieben Tagen die Woche von 5 bis 24 Uhr.

 

Verständlichkeit

 

 

Auf Veröffentlichungen würden die Linien farbig gekennzeichnet, hinzu komme ein Codierungssystem mittels Symbolen.

 

Kosten werde das neue Bussystem zwischen 5 und 7 Millionen Euro, der Preis richte sich nach der Dichte der Taktung. Der ursprüngliche Stadtratsbeschluss mit einer Taktung von 20 Minuten könne nicht erreicht werden. Eine kostenlose Beförderung aus den Stadtteilen sei nicht möglich, da hier eine Ungleichbehandlung von Bewohnern aus Gebieten wie z.B. der Wollmesheimer Höhe entstehen würde. Geplant sei ein Monatsticket zu einem Preis von 45 Euro. Außerdem hätten viele Landauer Betriebe Interesse am Jobticket bekundet.

Es werde zwei Arten von Linien geben. Die Stadtdorflinien werden dann von einem Stadtdorf über den Hauptbahnhof in ein anderes Stadtdorf fahren (z.B. von Godramstein über den Hauptbahnhof nach Dammheim). Durch die Ringlinien werde der Norden Landaus mit dem Süden verbunden, die Busse fahren im Kreis. Die Buslinien würden zusätzlich zu den Regionallinien des Landkreises Südliche Weinstraße entstehen.

 

Frau Dr. Pitschas regte an, kleinere Busse einzusetzen.

 

Beigeordneter Hartmann entgegnete, dass sich kleinere Busse nicht rechnen würden. Elektrobusse seien doppelt so teuer und Busse mit Wasserstoffantrieb sogar viermal so teuer wie Busse, die mit Diesel fahren. Dennoch solle eine Quote eingeführt werden, um die herkömmlichen Fahrzeuge durch Fahrzeuge mit regenerativem Antrieb zu ersetzen.

 

Aus den Reihen des Beirates wurde das Thema „Seniorenbus“ angesprochen. Hierzu habe der Stadtrat 2019 beschlossen, dass der Antrag des Beirates für ältere Menschen zur Einsetzung eines Seniorenbusses in Landau in das Prüfverfahren im Zusammenhang mit der Ausschreibung des Linienbündels genommen werde.

 

Beigeordneter Hartmann sah die Angelegenheit in der Zuständigkeit von Herrn Dr. Ingenthron als Sozialdezernenten. Er werde das Thema im Stadtvorstand am 13. Juli 2020 aufgreifen.

 

Der Beirat verständigte sich einstimmig darauf, den Stadtvorstand um die Aufnahme eines Info-Gesprächs mit der Berater-Organisation „Agentur Landmobil“ zu bitten.

 

Herr Scherrer fragte, ob die Fahrzeiten der Busse mit den Busfahrzeiten der Regionallinien des Landkreises kompatibel seien.

 

Beigeordneter Hartmann entgegnete, dass man sich hier derzeit in einem Abstimmungsprozess mit dem Landkreis befinde.

 

Es entstand dann eine Diskussion, ob die Fußgängerzone fahrradfrei sein sollte.

 

Beigeordneter Hartmann unterstrich, dass die derzeitige Regelung, dir Fußgängerzone neun Stunden für Fahrradfahrer zu sperren, ausreichend sei. Er sehe keinen Grund, weshalb die Fußgängerzone nach 22.00 Uhr nicht von Fahrradfahrern befahren werden sollte.

 

Beigeordneter Hartmann informierte abschließend, dass derzeit die Grünphasen der Fußgängerampeln überprüft würden.