Der Vorsitzende dankt ausdrücklich den verschiedenen Abteilungen für deren hervorragende Arbeit, die an allen Stellen mit wenig Personal geleistet wird.

 

Frau Kohl-Langer berichtet darüber, in welchem Zeitraum das Archiv und Museum für den Publikumsverkehr geschlossen war. Nun, mit vorheriger Anmeldung, sei das Archiv wieder für Besucher geöffnet. Die Verweildauer wurde pro Person auf 2 Stunden begrenzt. Die vielen Anfragen per Telefon und E-Mail konnten alle beantwortet werden. Die Bestände wurden digitalisiert und den Personen zur Verfügung gestellt. Das System der Anmeldung solle bis zum Frühjahr 2021 beibehalten werden. Alle Bestände sollen digital erfasst werden. Hierfür wurde ein Archivierungsprogramm angeschafft. Man könne somit von zu Hause aus vorab recherchieren.
Im Rahmen des Restaurierungsprogramms des Landes und des Bundes wurden Förderanträge gestellt. Geplant ist, dass Vorortarchive in diesem und in nächstem Jahr professionell restauriert werden. Beim Museum für Stadtgeschichte ergibt sich die Problematik, dass man in einem Dienstgebäude untergebracht ist, wo mehrere Dienststellen untergebracht sind, weshalb nur Sonntagsöffnungen möglich sind. Das dritte Stockwerk habe keine Möglichkeit für einen gesonderten Ein- und Ausgangsbereich. Es dürfen maximal 10 Personen gleichzeitig auf Ausstellungsflächen. Es sei mehr Aufsichtspersonal von Nöten, damit die Corona-Bestimmungen eingehalten werden, und nach jeder Benutzung die Medienstationen desinfiziert werden können. Für Herbst/Winter 2020/21 seien keine Sonderausstellungen vorbereitet. Man sei bereits in Planungen für nächstes Jahr. Für nächstes Jahr seien nicht nur 2 wechselnde Ausstellungen geplant, sondern im gesamten Jahr Wechselausstellungen auf der freien Ausstellungsfläche.

 

Frau Kohl-Langer arbeitet momentan an einer Ausstellung zu Thomas Nast: „20 Jahre, 20 Momente“, welche analog in Berlin, und ab Dezember 2020 als digitale Ausstellung 1:1 im Netz zu sehen sein solle.

 

Der Vorsitzende dankt Frau Kohl-Langer für ihre Ausführungen und erteilt Frau Haas das Wort.

 

Frau Haas informiert über die Corona-Maßnahmen der Kulturabteilung. Der gesamte Veranstaltungssektor sei sehr durch die Corona-Krise betroffen. Veranstaltungen mussten abgesagt, Ausstellungen verschoben werden. Durch das städtische Zuschussprogramm „Miteinander in Landau“ konnten circa 40.000 € in den Kulturbereich fließen. Im Rahmen des LandauLivestream wurden 23 Konzerte aus der Jugendstil-Festhalle mit lokalen und regionalen Künstler*innen und Bands gestreamt. Im Rahmen der Aktion der Aktion „Ich schenke meine Abogebühr“ wurden Abonnent*innen angeschrieben und gefragt, ob sie ihre Gebühr zu Gunsten der Vertragspartner spenden wollen. Über diese Aktion wurden 23.890 € generiert. Im Rahmen der Landauer Meisterkonzerte wurde ein ähnliches Programm aufgelegt. Hier wurde an die Deutsche Orchesterstiftung gespendet, welche einen Fonds für freiberufliche Musiker aufgelegt haben.

Um den Betrieb nach dem Lockdown wieder aufnehmen zu können, wurden die städtischen Galerien ertüchtigt. Für das Frank-Loebsche Haus wurde ein Hygienekonzept erstellt und ist seit 1.9. wieder in Betrieb. Die Galerie Z habe momentan eine Ausstellung im FLH. Der Zugang zum FLH laufe momentan über die Galerie Z. Hierfür musste ein Wegleitsystem entwickelt, die Anzahl der Besucher nach Ausstellungsfläche begrenzt, und das Personal entsprechend geschult werden. Corona-bedingt werden zusätzlich mehr Aufsichtskräfte benötigt, um sicherzustellen, dass der Eingang besetzt, die Daten der Besucher erfasst, und die Räume regelmäßig gelüftet werden. Das ehrenamtlich betriebene Strieffler-Haus ist seit 6.9. wieder in Betrieb. Die städtische Galerie Villa Streccius wird ihren Betrieb am 10.10. wiederaufnehmen, die Vernissage wurde gestrichen. Ein Hygienekonzept hierfür müsse noch erstellt werden.

Corona-bedingt seien im Frank-Loebschen Haus folgende Ausstellungen und Galerien ausgefallen:  Scharfenberger Kunstpreis, Weintage, Picasso-Ausstellung (Galerie Z), „Gurs 1940. Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland“ (2021).

Im Strieffler-Haus musste die Ausstellung „Flow“ mit Werken von Regina Reim verkürzt werden. Die Doppelausstellung „Dieter Kissel – ein Sammler aus Leidenschaft“ musste auf 2021 verschoben werden. Aktuell befindet sich die Ausstellung „Harald Feyen – Der Schein ungesehener Dinge“ im Strieffler-Haus.

In der Städtischen Galerie Villa Streccius werden folgende Ausstellungen auf 2021 verschoben: „weniger“, „Dieter Kissel – ein Sammler aus Leidenschaft“, und „Nordlichter“. Die Ausstellung von Dominik Schmitt sei auf 2022 verschoben. Dafür wurde die Ausstellung „Augenblicke des Flüchtigen“ mit Sophie Casado (Malerei und Objekte) und Christine Schön (Malerei und Zeichnung) organisiert. Zu Beginn der Ausstellung am Samstag, 10.10. und am Ende der Ausstellung am Sonntag, 22.11. werden die Künstlerinnen anwesend sein. Für die Besucher werden Stunden-Zeitfenster eingerichtet, die online buchbar sein werden.

Ebenfalls corona-bedingt ausgefallen sind „Musikalische Goethepark-Plaudereien“, „2. Kunst.Nach(t).Landau“ und die „Kleine Montagsreihe“ des Vereins Kulturzentrum Altstadt e.V.

In der Spielzeit 2020/21 stünden in der Jugendstil-Festhalle je nach Bestuhlung 200-300 Plätze zur Verfügung. Die Abonnements wurden für diese Spielzeit ausgesetzt, es wurden alle Abonnent*innen angeschrieben. Den Abonnent*innen wurde ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Die Plätze der Abonnent*innen bleiben erhalten für die nächste Spielzeit, die ohne Corona-Beschränkungen spielbar sei. Es wird keine Reservierungen geben, nur ein Abverkauf von Karten. Der Kauf von Gruppentickets sei möglich (maximal 10 Personen aus maximal 10 Haushalten).

Bei Veranstaltungen in der Jugendstil-Festhalle müsse im Hauptparkett ebenerdig bestuhlt werden, wodurch mehr Plätze und bei Änderung des Abstandsgebots der Bestuhlungsplan flexibel veränderbar sei. Auf dem Balkon benötige man zwei Abstandsreihen, um den Mindestabstand zu gewährleisten, wodurch wenige Plätze angeboten werden können.

Im Folgenden stellt Frau Haas die Corona bedingten Änderungen Veranstaltungen vor. Die Kontaktdaten müssen erfasst werden. Hierfür werde ein Kontaktformular aufgelegt, welches gemeinsam mit den Tickets ausgegeben werde. Es gelte die Maskenpflicht und die Einhaltung des Abstandsgebots. In der Jugendstil-Festhalle gebe es ein Wegleitsystem. Es werden vorerst keine Pausen, keine Pausenbewirtung und keine Gästegarderobe angeboten, um Schlangenbildungen zu vermeiden.

Bei Abo 1 gibt es ggf. Anpassungen bei Werken bzw. den Orchestergrößen. Frau Haas erklärt, dass der künstlerische Anspruch gewährleistet werden solle, weshalb es zu Änderungen im Programm kommen kann. Bei Abo 2 musste die „Bernstein Celebration“ abgesagt werden. Im Abo 3 seien nach jetzigem Stand alle Veranstaltungen durchführbar. Im Abo 4 musste „Le Coup“ abgesagt werden, dafür wurde „LEO“ als Ersatz eingekauft.

 

Frau Haas erläutert, dass für jede Veranstaltung individuell Hygienekonzepte erstellt werden und für jede Veranstaltung das Hygienekonzept der Gastspiel-Partner angefordert werden müsse. Einerseits müsse die Sicherheit des Publikums gewährleistet werden. Zusätzlich müsse die Sicherheit auf der Bühne gewährleistet werden. Des Weiteren müsse die Crew hinter der Bühne geschützt werden. Hierfür werden Handschuhe und FFP2 Masken verwendet. Alles muss vorher festgelegt und dokumentiert werden.

In Klärung sei momentan noch das Kinder- und Jugendtheater. Ebenso das Format „SWR Junge Opernstars“.

 

Frau Haas weist auf den erheblichen Mehraufwand durch die Corona Pandemie hin. Die Hygienekonzepte müssen mit der Stadtholding und den Tourneetheatern und Orchestern abgestimmt werden. Die Kulturabteilung habe vor Ort umfangreiche Aufklärungs- und Dokumentations-, sowie Kontrollpflichten, was einen erhöhten Personalbedarf mit sich führt. Bei Absagen von Veranstaltungen seien die Rückabwicklungsverfahren ebenfalls sehr zeitaufwendig.

Im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“, welches auch für Gastspielhäuser gelte, können bis zu 50% der Gastspielkosten der Spielzeit 2020/21 beantragt werden. Die Spielzeit 2021/22 ist mit viel Unsicherheit behaftet. Hierfür sollen Optionen gesetzt, die Durchführbarkeit geprüft und rechtliche Aspekte und finanzielle Auswirkungen beachtet werden.

 

Der Vorsitzende dankt Frau Haas für ihre Ausführungen und öffnet die Runde für Rückfragen.

 

Herr Dr. Seither fragt, ob die Kulturabteilung Veranstaltungen abgesagt hat, oder ob bezüglich des Mehraufwands auch Stadtholding, Vereine, etc. involviert waren, und welche Überstunden dabei angefallen sind.

 

Frau Haas erläutert den erhöhten Aufwand an Abstimmungen. Stadtholding und Kulturabteilung seien in einem engen Dialog und arbeiten gut zusammen. Vereine wie das Strieffler-Haus arbeiten sehr gut mit. Es sind sehr viele Überstunden angefallen, die aus dem Stegreif nicht genau beziffert werden können.

Herr Hott lobt – auch als Abonnent – die Kulturabteilung und deren Arbeit, sowie den LandauLivestream und die damit entstandenen Konzerte.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei den beiden Vortragenden Frau Haas und Frau Kohl-Langer.