Sitzung: 01.09.2020 Stadtrat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 40, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 660/239/2020
1. Der kurzfristigen Bereitstellung von
überplanmäßigen Haushaltsmitteln in Höhe von bis zu 210.000 € beim Produktkonto
5470.5292 für den Einsatz von bis zu fünf Bussen zur Verstärkung des
Schulverkehrs bis zu den Weihnachtsferien wird zugestimmt.
2. Darüber hinaus wird der Bereitstellung von weiteren überplanmäßigen Haushaltsmitteln in Höhe von bis zu 290.000 € beim Produktkonto 5470.5292 für den Einsatz von bis zu zehn weiteren Bussen zur Verstärkung des Schulverkehrs im Bedarfsfall bis zu den Weihnachtsferien zugestimmt.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Stadtbauamtes vom 31. August 2020, die dieser Niederschrift als Anlage
beigefügt ist. Es sei dies eine landesweite Diskussion, die sehr heiß geführt
werde. Er nehme für die Stadt Landau in Anspruch, dass wir unsere Hausaufgaben
gemacht haben. Man habe effektiv durch das Land auch keine 90 %-Förderung,
sondern maximal 50 %. Es gebe Schwierigkeiten, dauerhaft zusätzliche Busse zu
bekommen. Man brauche Lösungen, die über die aktuelle Corona-Pandemie
hinausgingen.
Beigeordneter
Hartmann ergänzte, dass man
neben den bereits angekündigten 5 Bussen, 10 weitere bereitstellen könne. Ein
Problem sei, dass oft auch ortsunkundige Fahrer eingesetzt würden. Dies werde
hier nochmals verstärkt der Fall sein. Man versuche Busse mit einer gewissen
Qualität einzusetzen, wobei es bei Schulbussen eher B-Qualität sei. Die jetzt
eingesetzten weiteren 10 Busse würden eher in die Richtung Qualität C gehen.
Trotz dieser zusätzlichen 15 Busse werde man keine Situation herstellen, die
aus Infektionsgründen optimal sei. Klar sei, dass das allerwichtigste die
Präsenzzeit in der Schule sei. Dies wolle man sicherstellen. Daher gehe es
darum in diesem Zusammenhang vielleicht mehrere Probleme gleichzeitig
anzugehen. Daher der Vorschlag, die Schulanfangszeiten zu entzerren.
Ratsmitglied
Heidbreder betonte, dass es
absurd sei, dass in den Schulbussen alle dicht stehen würden, während in den
Schulen auf Abstand geachtet werde. Man habe ein Problem mit den Schulbussen,
das sich durch Corona noch verstärkt habe. Klar sei, dass man eine gemeinsame
Lösung mit den Schulen finden müsse. Eine Veränderung bei den
Schulanfangszeiten sei natürlich mit einem erhöhten Aufwand verbunden, da
Stundenpläne geändert werden müssten. So ungünstig der Zeitpunkt auch sei, so
stoße es doch eine grundsätzliche Debatte an. Eine Lösung würde die
Bussituation am Morgen entzerren. Mit Sicherheit gehe dies nicht von heute auf
morgen. Grundsätzlich aber stimme die GRÜNE-Stadtratsfraktion der
Sitzungsvorlage zu.
Ratsmitglied
Lerch erklärte, dass Corona
neue Herausforderungen stelle. Die Stadt warte aber nicht, sondern handle. Die
Zusage des Landes, 250 Busse zur Verfügung zu stellen und mit 90 % zu
finanzieren, sei hinsichtlich der Finanzierung eine Luftnummer des Landes. Es
sei dies eine halbe Million Euro, die man aus städtischen Mitteln finanzieren
müsse. Trotzdem sei es für die Eltern wichtig, dass etwas passiere. Im Zuge
dieser Herausforderungen halte man es für richtig und wichtig, generell auch
andere Lösungen zu prüfen. Veränderte Schulanfangszeiten seien ein großes
Thema, aber Überlegungen gemeinsam mit den Verantwortlichen halte man für
sinnvoll. Man sehe zu dieser Vorlage aber keine Alternative. Die
CDU-Stadtratsfraktion stimme der Sitzungsvorlage zu.
Ratsmitglied
Maier war der Meinung, dass
man über Schulanfangszeiten durchaus diskutieren sollte. Nun müsse man schauen,
wer im Stadtvorstand seine Hausaufgaben nicht gemacht habe. Die Stadt hätte
schon vor den Ferien wissen müssen, dass das Land einen Regelbetrieb plane.
Natürlich werde die SPD-Stadtratsfraktion der Vorlage zustimmen, der Zeitpunkt
der Diskussion über Schulanfangszeiten sei aber komplett daneben.
Der Vorsitzende entgegnete, dass die Vorgaben zur
Schülerbeförderung vom Land kämen. Auch bei der Landesregierung habe sich
niemand Gedanken gemacht, ob es ausreiche, wenn die Kinder genauso
transportiert werden wie bisher.
Ratsmitglied
Freiermuth stimmte für die
FWG-Stadtratsfraktion der Sitzungsvorlage zu. Das Problem müsse gelöst werden,
allerdings sehe man unterschiedliche Schulanfangszeiten kritisch. Es sei
schwierig dies umzustellen. Man müsse hier auch die Familienleben
berücksichtigen, die in der Regel auch getaktet seien.
Ratsmitglied Dr.
Migl unterstrich, dass man
die Ferien hätte besser nutzen können, um zu einer Lösung zu kommen. Die jetzt
vorgeschlagene schnelle Lösung brauche man. Einer Entzerrung der
Schulanfangszeiten sei man von Seiten der Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion
durchaus aufgeschlossen. Dies könnte möglicherweise eine Lösung sein. Die vom Land
zugesicherte Mitfinanzierung von 250 Personen sei in einem Flächenland wie
Rheinland-Pfalz ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Silbernagel war der
Auffassung, dass man in der derzeitigen Situation schnell reagieren müsse. Was
geänderte Schulanfangszeiten betreffe, müsse man lösungsorientierte Beratungen
durchführen. Schuldige zu suchen bringe uns hier nicht weiter. Bis Ende des
Jahres sollte man dies in Gesprächen in trockenen Tücher bringen.
Ratsmitglied
Follmann freute sich, dass
es wohl eine breite Zustimmung zu der Vorlage gebe. Ohne den Einsatz des
Mobilitätsdezernenten wäre aber wahrscheinlich gar nichts passiert. Es genüge
eben nicht, wenn der Schuldezernent nur Brotdosen verteile. Man müsse sich auch
um die wichtigen Dinge kümmern.
Ratsmitglied
Dürphold war der Meinung,
dass auch der Kreis gefragt werde, da viele Schulbusse aus dem Kreisgebiet
kämen. Bei der Diskussion über Schulanfangszeiten rede man über Dinge, die eigentlich
die Eltern entscheiden müssten. Vielleicht wäre hier eine Elternbefragung
hilfreich.
Beigeordneter Hartmann unterstrich, dass es hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Problemlösungen gehe.
Der Stadtrat beschloss einstimmig: