Der Vorsitzende wies auf das größte Projekt des Umweltamtes im Jahr 2021 hin.

 

Frau Klein von der Grünflächenabteilung des Umweltamtes stellte den Ratsmitgliedern den Zwischenstand der Planungen des Ostparks dar, inklusive dem Projekt Schwanenweiher.

 

Es sei wichtig den Ostpark zu erhalten und weiter zu entwickeln, da dies die einzige größere Grünfläche unmittelbar neben der Innenstadt im Osten von Landau darstellt.

 

Bei dem Ostpark handle es sich um ein Relikt aus der Festungszeit. Dieser wurde früher als Überflutungskessel genutzt, daher auch der zentral gelegene Schwanenweiher.

 

Der Ostpark selbst ist gesamt 3ha groß, hiervon nimmt der Schwanenweiher 1ha in Anspruch. Seit den letzten 15 -20 Jahren bestanden sehr große Probleme mit dem Schwanenweiher, da dieser im Sommer regelmäßig umgekippt wäre. Der Fischbestand besteht aus 95% Blaubandbärblingen, bei denen es sich um Neozoen handelt, die nicht in unseren heimischen Gewässern toleriert werden sollten, da diese u.a. den Lebensraum für heimischen Fische verknappen würden. Der Zustand des Schwanenweihers sei nicht gut, da es keinen natürlichen Uferbereich gibt, das Wasser sehr trübe und stark belastet sei. Und zum Überfluss würde der Gansbestand zunehmend höher werden (an einem Tag wurden über 50 Gänse gezählt).

 

Es wurde bisher sehr viel Zeit in Gespräche investiert um mit verschiedenen Personengruppen deren Wünsche/Anregung an den Ostpark abzufragen. Das Ziel sei die Aufenthaltsqualität zu erhöhen indem u.a. das Gelände ansprechend gestaltet wird, Wege saniert, und mehr Bänke aufstellt werden.

 

Der von der Planungsseite kritischste Punkt wäre der Schwanenweiher. Nach ersten Untersuchungen musste dieser als „löchriger Sieb“ deklariert werden, rund 5/6 der benötigten Wassermenge versickern in den Untergrund. Daher wurde im Jahr 2013 ein Grundwasserbrunnen im Süden des Parks gebohrt, allerdings gleicht der Brunnen nicht die verlorene Wassermenge aus. Die Konsequenz daraus ist, dass der Weiher abgedichtet werden müsse und dadurch der Wasserverbrauch deutlich reduziert wird. Die Kosten für die Sanierung des Schwanenweihers betragen rund 1/3 der gesamten Projektkosten.

 

Es war zunächst geplant die Wasserfläche um rund 22% zu verkleinern um eine größere Uferfläche zu erhalten. Dadurch wäre die Verdunstung verringert worden. Allerdings hatte der Denkmalschutz berechtigte Bedenken, die Wasserfläche zu verkleinern, da diese im Ursprung deutlich größer war als bisher und daher in Ihrer Ausdehnung erhalten werden sollte. Daher wurde ein Kompromiss gefunden, so dass nun an der Nord-West Seite ein größeres Ufer angelegt wird und die Gewässergröße ansonsten belassen wird.

 

 

Der im Park befindliche Spielplatz wird zum einen deutlich vergrößert, und zum anderen aufgewertet, in dem noch ein Wasserspielplatz in dem Bereich des Brunnens/ Wasserlaufs eingeplant wurde.

 

Im Westen des Parks sind Bewegungsmöglichkeiten für Jugendliche/Erwachsene, im Süd/Westen eine „Chill-Area“ vorgesehen. In diesem Bereich wird an der Rheinstraße auch eine neue Bushaltestelle hergestellt. Flankierend wird auch eine öffentliche Toilette eingerichtet.

 

Positive mündliche Rückmeldung wurde von der Förderbehörde gegeben, der Förderbescheid wird bis Jahresende erwartet. Die Baukosten belaufen sich auf rund 2,8 Mio. Euro und die Baunebenkosten belaufen sich auf rund 1 Mio. Euro. Die Stadt hat hier einen 10% Eigenanteil zu leisten, was voraussichtlich mit rund 400.000,- Euro zu beziffern sein wird.

 

Um in dem Zeitplan zu bleiben haben wurde der vorzeitige Baubeginn beantragt, da bereits im Januar 2021 mit dem Trockenlegen des Weihers begonnen werden soll. Die gesamte Sanierung wird voraussichtlich bis Anfang 2023 andauern.

 

Ratsmitglied Herr Neumann regte an, nach dem Vorbild von dem Südpark auch im Ostpark eine sogenannte Büchertelefonzelle aufzustellen. Des Weiteren wollte er wissen, was mit den Fischen passiert und wie mit den Gänsen während dem Umbau umgegangen wird.

 

Frau Klein nahm den Vorschlag mit der Büchertelefonzelle auf. Bezüglich des Wasserablassen wird es eine passive Phase geben, bei der das Wasser in den Kanal (bis der Wasserstand die Kanalunterrohr Kante erreicht hat) geleitet wird. Während dieser Phase wird begonnen, die Fische abzufischen. Daran anschließend wird das Restwasser durch Pumpen in den Kanal geleitet. Während diesem Vorgang wird eine Gruppe von Anglern den größten Teil der Fische einsammeln. Die heimischen Fische werden in Gewässer umgesetzt. An das Reptilium Landau werden die Blaubandbärblinge weitergegeben um diese als Futter zu verwerten. Bezüglich der Gänse besteht die Hoffnung, dass diese an andere Stellen ausweichen, auch da diese Tiere die Wasserqualität deutlich verschlechtern. Daher bleibt auch zu hoffen, dass nach dem Umbau keine bzw. nur noch wenige Gänse zurückkehren.

 

Ratsmitglied Frau Fischtmüller wollte wissen, wie genau die Abdichtung erfolgt, bzw. was es mit dem Kalken zu tun hat, und ob der Schwanenweiher eine Nachsorge bekommt z.B. in einem Uniprojekt. Ebenfalls wollte Sie wissen ob an Maßnahmen gedacht wurden, die verhindern dass der Weiher umkippt.

 

Frau Klein erläuterte, dass das Kalken dazu dient, die Mineralisierung der Schlammschicht zu beschleunigen und die Geruchsdauer zu minimieren. Nach der Mineralisierung kann der Boden dann wieder im erforderlichen Umfang eingebaut werden. Für die Abdichtung wird der Einbau Bentonitmatten vorgenommen. Auf diese Betonitmatten wird als Schutzsicht dar zuvor entnommene und zwischengelagerte mineralisierte Schlamm aufgetragen. Am Randbereich werden zusätzlich zur Abdichtung Tonmatten verbaut. Bezüglich der Nachsorge, wurde inzwischen ein Kontrollsystem im Weiher eingebaut, dies misst regelmäßig den Sauerstoffgehalt und die Temperatur.

 

Herr Schmalz fragte nach, wie viel Ton und Kalk für den Weiher genötigt wird und was danach mit dem Schlamm vorgesehen ist.

 

Daraufhin antwortete Frau Klein, das rund 10 Tonnen Branntkalk auf den Schlamm eingebracht werden müssen und dieser dadurch mineralisiert.

 

Herr Sögding begrüßt das Vorgehen, da diese Maßnahme das Stadtklima deutlich verbessern würde. Er wollte wissen, wie die Blaubandbärbling ins Gewässer kamen und ob geplant ist heimische Raubfische wie z.B. Hecht in den Weiher zu verbringen, um einem Umkippen durch Überpopulation entgegenzuwirken.

 

Frau Klein antwortete, dass zu vermuten sei, dass die Blaubandbärblinge über die Queich- Speisung in den Weiher gekommen sind. Bezüglich der Hechte werden am Randbereich Schutzräume für die kleineren Hechte geschaffen, in denen diese sich verstecken und entwickeln können. Im Zuge der Sanierung wird eine technische Feuchtzonen und Helophyten Zonen eingebaut, damit eine dauerhafte Wasserverbesserung gefördert wird. Mit der Sanierung besteht hier die Möglichkeit derartige Bereiche einzubauen, um eine positive Eigendynamik im Gewässer zu fördern. Mit dem zukünftigen Fischbestand wird umsichtig umgegangen, jedoch wird bei einem Besatz auf eine Ausgewogenheit, auch mit Blick auf Raubfische, geachtet werden.