In dem heutigen Umweltausschuss waren Herrn Klaus Rummel (Ökolandbau/Winzer) und Herrn Carsten Brühl (Wissenschaftler) anwesend und erläuterten Ihre fachliche Sicht zu dem Thema Pestizidfreie Kommune, bzw. berichteten ergänzend aus Ihren praktischen Erfahrungen in dem Bereich.

 

Herr Rummel betreibt biologischen Weinbau in Nußdorf. Bereits im Jahre 1987 stellte er seinen Betrieb auf diese Bewirtschaftungsart um. Aktuell bewirtschaftet er 15 ha Land, auf 75% der Fläche werden rund 30 pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWIs) angebaut.

 

Dr. Carsten Brühl leitet seit 2006 die Arbeitsgruppe Community Ecology & Ecotoxicology bei der Universität Koblenz Landau und testet in diesem Rahmen die Auswirkungen von Pestiziden.

 

Der Vorsitzende gibt zu Protokoll, dass wir die Stadt bezüglich des Themas voranbringen wollen und wenn pestizidfreie Bewirtschaftung unproblematisch sei, würde kein Weg daran vorbeigehen.

 

Ratsmitglied Herr Doll wollte wissen ob es alternative zu Pestizide gibt, bzw. ob Weinbau auch komplett ohne Pestizide möglich wäre.

 

Herr Rummel berichtete, dass es mit dem klassischen Weinbau -wie wir Ihn meist kennen-nicht möglich sei, diesen gänzlich ohne Pflanzenschutz zu betreiben. Es gibt neuePIWIs), bei denen die Bewirtschaftung ohne Pflanzenschutz möglich ist.

 

Herr Dr. Brühl ging speziell auf den Einsatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel ein, dieser Einsatz sei nicht so problematisch, wie meist argumentiert wird. Die Argumentation gegen Kupfer bezieht sich auf die historische Anwendung, bei der Kupfer in sehr hohen Mengen ausgebracht wurde. Herr Rummel ergänzte hierzu, dass gesetzlich 3kg Kupfer je ha Pflanzenschutz verwenden werden dürfen, z. T. aber deutlich geringere Mengen notwendig sind.

 

Ratsmitglied Herr Leiner bedankt sich für den Vortrag. Und schlägt vor, dass Blühstreifen vorgegeben werden müssen.

 

Ratsmitglied Frau Follmann erkundigt sich nach Aufwandmengen von Pestiziden bei den PIWIs.

Herr Rummel antwortet, dass die Aufwandmengen je nach Sorte stark reduziert werden können und auch die Möglichkeit besteht mit Alternativen zum klassischen biologischen Pflanzenschutz, z.B. mit Backpulver vorzugehen. Er gab zu bedenken, dass bei der Bevölkerung ein Umdenken stattfinden muss für Bio Produkte mehr Geld zu bezahlen.

 

Der Vorsitzende befürwortet, dass der Ausschuss in der nächsten Sitzung nochmals über das Thema diskutiert und dann in Abwägung eine Entscheidung für die Stadt Landau trifft.