Sitzung: 15.07.2021 Jugendbeirat
Aktueller
Sachstandsbericht zur Öffnung des Sportcampus
Josephine
Wadle
berichtet von der Öffnung des Sportcampus seit 24.06.2021. Vor Ort hat der
Jugendbereit eine Sprühkreide-Aktion als Werbung für die Öffnung und den
Aufruf, den Müll wegzuschmeißen, umgesetzt. In den ersten 10 Tagen tauchten
keine Probleme auf, bis auf der Instagram-Seite „landauparty“ der Aufruf zum
Party machen erfolgte. Die Party vom 03. auf 04.07.2021 ist mit mehreren
hundert jungen Menschen letztendlich eskaliert. Das Gelände wurde am nächsten
Tag vermüllt vorgefunden. Daraufhin fand eine spontane Müll-/Aufräum-Aktion am
Sonntag statt. Einige Anwohnerinnen und Anwohner haben sich über die Party
beschwert und die Öffnung des Sportcampus kritisiert. Daraufhin waren
Ordnungsamt, BGO Lukas Hartmann und ein paar Vertreterinnen und Vertreter des
Jugendbeirats am WE vom 09.07.2021 auf dem Gelände präsent. Es erfolgte ein
erneuter Aufruf der Partyseite, sich wieder auf dem LGS zu treffen. Vor Ort
wurde die Entscheidung gefällt, das Gelände des Sportcampus für diese Nacht zu
schließen. Auch für Samstag gab es einen
Aufruf, die Party wurde dann aber an andere Stelle verlegt. Die Präsenz am
Samstagabend war aufgrund des starken Regenwetters nicht nötig und konnte früh
beendet werden. Die Seite „landauparty“ wurde vom Jugendbeirat Account
angeschrieben, mit folgender Antwort: es sei lediglich ein Aufruf sich irgendwo
zu treffen, der Mensch hinter dem Account sei kein Partyveranstalter, das mit
dem Müll finde er bedauerlich und er gab die Zusage eines Hinweises, dass
zukünftig auf den eigenen Müll geachtet werden soll. Aber dieser Aufruf
erschien nicht wie angekündigt auf der „landauparty“-Seite.
Der
Vorsitzende
ergänzt, dass der Partyaufruf eindeutig für die Verwüstung zuständig war und
bedauerlicherweise die Entscheidung über die Öffnung des Sportcampus dadurch in
Verruf geriet.
Beigeordneter
Hartmann
schildert, dass sich der Sportcampus definitiv als sehr beliebtes Gelände
bestätigt habe. Der Jugendbeirat habe zu seiner ursprünglichen Idee, das
Gelände hinter dem Geothermie Kraftwerk auszuweisen, frühzeitig rückgemeldet,
dass dieses Gelände nicht sehr interessant sei. Der Sportcampus hingegen eine
interessante Fläche ist. Dies wurde zumindest bestätigt. Auch gab es positive
Presse, da der Jugendbeirat sonntags das Gelände mit aufgeräumt hat. Dies hat
gezeigt: es gibt die einen und anderen jungen Leute.
Beigeordneter
Hartmann
führt weiter an, dass 35.000 € im Haushalt für eine bessere Ausstattung des
Sportcampus vorgesehen sind. Sollten Partys dieser Art allerdings noch öfter
eskalieren, dann schwindet die politische Unterstützung, in das Gelände zu
investieren.
Es
wird über die Haftbarmachung der Person hinter der „landauparty“-Seite
diskutiert.
Beigeordneter
Hartmann
betont, dass es Orte für junge Menschen geben muss, ohne Konsumzwang im
öffentlichen Raum. Und gleichzeitig müssen die Regeln für alle klar sein: kein
Glas, kein Vandalismus. Mit den Ansprachen vor Ort sollen die Menschen erreicht
werden, die da sind, um sie dafür zu motivieren, anderen gegenüber „Stopp“ zu
sagen.
Josephine
Wadle
berichtet aus ihrer Erfahrung mit der Kommunikation des Accounts, dass aus
ihrer Sicht kaum eine Chance besteht, die „landauparty“-Seite zu erreichen.
Julia
Geißert
schildert, dass anscheinend trotz der Mail an alle SV’en, an einigen Schulen
nichts passiert sei, so ihre eigene Erfahrung.
Beigeordneter
Hartmann
stellt die Rückfrage an den Jugendbeirat, wie die Stimmung am Freitagabend vor
Ort wahrgenommen wurde? Die Rückmeldung eines Skaters war, dass Stimmung wohl
sehr aggressiv gewesen sei.
Die
Rückmeldungen des Jugendbeirats lautet: Solche Partys haben mit Sicherheit
ihren gewissen Reiz. Bedenklich ist die scheinbare Macht der Größe der
Feiernden. Vermutlich sind viele junge Menschen dabei, die bisher noch auf
keiner Party waren (aufgrund ihres jungend Alters und aufgrund Corona). Das
Verhalten der Feiernden wird als sehr rücksichtslos beschrieben, ein
öffentliches Gelände derart zu missbrauchen. Gleichzeitig wird für ein gewisses
rebellisches Verhalten nach der Corona Zeit ein Stück Verständnis gezeigt.
Sinnvoll erscheint allen die Ansprache von Angesicht zu Angesicht.
Arno
Schönhöfer
sieht es ebenfalls am aussichtsreichsten, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch
zu kommen. Ziel der Ansprache wäre es, wenn die Menschen sich im Nachgang
gegenseitig zur Ordnung aufrufen würden. Hoffentlich hat die Verwaltung den
langen Atem, diesen Prozess zuzulassen. Auch er sieht durch die Gruppengröße
der Feiernden ein scheinbares Macht- und Sicherheitsgefühl.
Beigeordneter
Hartmann
schlägt außer der Präsenz am Wochenende, ein gemeinsames Gespräch mit den
Skatern vor Ort vor. Die gemeinsame Präsenz ist an 3-4 Abenden in den nächsten
6 Wochen geplant. Sollte erneut eine Party vor Ort sein, schlägt er vor, jeden
anzusprechen, der reinläuft.
Der
Vorsitzende
schlägt vor, den Termin mit den Skatern auf einen Termin mit dem Sportheim
auszuweiten. Auch hier besteht nämlich Gesprächsbedarf. Außerdem sieht er die
Ziele in persönlichen Gesprächen vor Ort darin, auf die geltenden Regeln
hinzuweisen und vorerst nicht das Gelände zu schließen, um dadurch nicht zum „Feind“
zu werden.
Die
Bereitschaft für eine Präsenz vor Ort zeigen: Julius Zickler, Julia Kempf,
Fabian Eyer, Biranavi Sathiyaseelan, Nihanya Thevatas und Arno Schönhöfer (bei
Bedarf).
Das
Wochenende 23. und 24.07.2021 wird festgehalten.
Zum
weiteren Vorgehen werden außerdem folgende Punkte festgehalten:
Ein
Termin mit Dr. Paulus von der Anwohner-/innen-Initiative wird durch Julius
Zickler terminiert.
Lisa
Behret
berichtet von den Planungen, zwei Ideenworkshops auf dem Sportcampus am 10. und
11.09.2021 bzgl. der verbesserten Ausstattung vor Ort stattfinden zu lassen. Am
24.09.2021 ist dann ein Termin zur Auswertung zusammen mit Vertreterinnen und
Vertretern von Umwelt- und Bauamt ebenfalls vor Ort geplant. Julius Zickler,
Hannah Reis und Biranavi Sathiyaseelan sind bereit, vor Ort dabei zu
unterstützen.
Julius
Zickler
ergänzt, dass morgen ein Telefonat mit Falk Reimer von der Rheinpfalz ansteht.
Er wird im Gespräch den Fokus auf die geplante Kommunikation mit allen und die
Präsenz vor Ort legen.