Sitzung: 18.11.2021 Kommunaler Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
Die Vorstellung „Bauamt-Aus-/Umbau der Königstraße –
Erläuterungen zur geplanten Barrierefreiheit“ erfolgte durch Frau Johanna
Trauth (Mitarbeiterin im Bauamt, Abteilung Planung und Bau.
Derzeitige Situation
- Königstraße als wichtige Einzelhandelsstraße mit wachsendem Gastronomiesektor und wichtiger Nord-Süd-Verbindung für den Fuß- und Radverkehr im östlichen Bereich der Innenstadt
- Direkte Anschlüsse an die Fußgängerzone
- Konkurrierende Ansprüche bei der Gestaltung des Straßenraums durch die direkte Erreichbarkeit und Anfahrbarkeit mit dem Auto, Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besucher, Passantinnen und Passanten
- Stark geprägt vom motorisiertem Durchgangsverkehr und von parkenden Autos
- Gehwege sind nicht barrierefrei, uneben und teilweise sehr schmal
- Keine Aufenthaltsqualitäten und Verweilmöglichkeiten vorhanden
- Stadtgrün fehlt
Erarbeitung von Varianten
-
Um den Straßenraum zu einer attraktiven und
belebten Geschäftsstraße weiter zu entwickeln und das Radfahren in beiden
Richtungen entgegen der Einbahnstraße zu ermöglichen, wurden im Vorgriff auf
die bauliche Umgestaltung der Verkehrsraum verändert und das Verhalten der
Verkehrsteilnehmer beobachtet
- Aus Erfahrungen der temporären Umgestaltung wurden mehrere Planungsvarianten für den endgültigen Umbau aufgestellt
- Ziel: Schaffung eines attraktiven und einladenden Straßenraums
Maßnahmen
- Einteilung in drei Abschnitte
Abschnitt 1: Friedricht-Ebert-Straße – Martin-Luther-Straße
- Bauliche Herstellung einer Fahrbahn mit beidseitig baulich abgegrenztem Parkstreifen (Muldenrinne anstatt Bordstein – barrierefrei)
- Beidseitige Gehwege
- Tempo 30
- Umkehr der Einbahnstraßenregelung für den motorisierten Verkehr
Abschnitt 2: Martin-Luther-Straße – Rosengasse
- Bauliche Herstellung einer Mischverkehrsfläche
- Ausweisung eines verkehrsberuhigten Bereichs bei Beibehaltung der Einbahnstraßenregelung für den motorisierten Verkehr
- Temporäre Beschränkung des Durchgangsverkehrs durch Einbau eines Pollers zwischen Kreuzung Martin-Luther-Straße und Schützengasse
- Reduktion der Parkmöglichkeiten zugunsten von Aufenthaltsqualität und Ausstattungselementen wie Sitz- und Ruhegelegenheiten, Beleuchtung, Stadtgrün, Spielpunkte, Kunst
Abschnitt 3: Rosengasse – Zeughausgasse
- Bauliche Herstellung einer Fahrbahn mit beidseitigen baulich abgegrenztem Parkstreifen
- Beidseitige Gehwege
- Tempo 30
In dieser Phase der Planung sind abschließend noch nicht behandelt:
Blindenleitlinien, Fahrradabstellanlagen, Straßenlaternen, Sitzgelegenheiten,
Spielpunkte.
Taktile Elemente für seh- und gehbeeinträchtigte Menschen werden jedoch in der
gesamten Königstraße vorgesehen. Die Planung wird mit der Vertretung für die
Rechte von Menschen mit Behinderung der Stadt abgestimmt.
Bauliche Umsetzung
Erfolgt in den Jahren 2022 und 2023
Erfolgt in einzelnen Bauabschnitten unter Vollsperrung
EWL und ESW werden im Rahmen der Baumaßnahmen Ver- und Entsorgungsleitungen erneuern.
Frau Kleemann wies darauf hin, dass bei der Planung und Ausführung darauf zu achten sei, dass die Muldenrinnen nicht zu tief verbaut werden. Hier besteht insbesondere für Rollstuhlfahrer-/innen erhöhte Unfallgefahr.
Frau Trauth erwiderte, dass der Hinweis aufgenommen und beachtet wird. Dies soll insbesondere an Straßenquerungen durch Erhöhungen erfolgen.
Frau Brunck bemerkte, dass ein offener Straßenausbau wie z.B. der Ostbahnstraße ohne korrekte Blindenleitlinien in der Stadt nicht mehr geben darf.
Des Weiteren wäre es gut, wenn zur Planung und Umsetzung der Blindenleitlinien stets Fachpersonen hinzugezogen werden.
Ebenfalls fragt Frau Brunck an, ob bei der Planung eine gesicherte Überquerung angedacht wurde.
Frau Trauth teilt mit, dass dies bei der Planung durch Anbringung eines Fußgängerüberweges erreicht werden könnte. Man werde dies in die Planung mit einbeziehen.
Herr Boltz fragte an, wie weit die aktuellen Planungen bei dem Straßenumbauprojekt stehen.
Frau Trauth teilte daraufhin mit, dass die groben Planungen schon vorhanden sind. Nun sei aber die Detailplanung im Gange, wozu auch der Austausch zum barrierefreien Ausbau mit dem Behindertenbeirat-/beauftragten und Fachpersonen gehört.