Frau Abel, Leiterin des Forstamtes Landau, stellte anhand eines Vortrages den Stadtwald von Landau vor.

 

Der Klimawandel sei inzwischen angekommen und die Auswirkungen der Trockenjahre sind deutlich wahrnehmbar und sichtbar. Die Erhöhung der langjährigen Jahresmitteltemperatur wäre jetzt schon bei 1,6° C. Das Jahr 2020 wurde das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung.

 

Seit rund 20 Jahren wird im Landauer Stadtwald naturnahe Waldwirtschaft betrieben. Naturnahe Waldwirtschaft beinhaltet strukturierte Mischbestände, Standortsgerechte Baumarten, keine Kahlschläge, wertholzorientierte Einzelbaumnutzung, keine Pestizide, Naturverjüngung (ohne Schutz), Erschließungslinien (keine flächige Befahrung) sowie angepasste Wildbestände.

 

Aktuell gibt es zwei größere Kahlflächen im Stadtwald. Auf diesen Flächen sollen Naturverjüngungen entstehen.

 

Bezüglich des Wildbestandes ist eine angepasste Jagdausübung wichtig. Da sich das Rotwild ausbreitet, werden teilweise auch Kiefern verbissen.

 

Frau Abel erläuterte, dass der Wald grundsätzlich gut aussehen würde.

 

Das Forstamt betreibe im Landauer Stadtwald eine Multifunktionale Forstwirtschaft. Die Leistungen des Waldes sind folgende: Nutzfunktion (Rohstoffe), Schutzfunktion (Erosionsschutz) und Erholungsfunktion, Natur und Artenschutz (viele ruhige Bereiche), Wasserschutz, Bodenschutz, Lärmschutz und Klimaschutz.

 

Der Waldlehrpfad im Taubensuhl wurde dieses Jahr saniert, dieser bildet ein wichtiger Bestandteil, da dort die Kinder ohne gefahren toben können.

 

Der diesjährige viele Regen wäre gut für den Wald gewesen. Die Niederschläge hätten aber nur zum Teil zur Erholung der Bestände beigetragen, da die Feinwurzeln teilweise inzwischen abgestorben wären, und diese sich nicht so schnell wieder neu wachsen könnten. Damit sich das Wurzelwerk erholten könne, müsste es 5 Jahre hintereinander so weiter regnen wie in diesem Jahr. Daher wird auch auf eine starke Verjüngung gesetzt. Junge Bäume könnten sich besser an das neue Klima anpassen als die älteren Bäume, da diese in der Vergangenheit viel Wasser gewöhnt wären und mit der geänderten Lage schwerer zurechtkommen. Es sollen neben Eichen sogenannte Mischgehölze gepflanzt werden (Eka, Kir, Li, Mebe, Fah usw.).

 

Frau Neumann erkundigte sich nach dem Peak in der gezeigten Grafik im Jahre 2010.

 

Frau Abel erläuterte, dass in den vorangehenden Jahren weniger Holz eingeschlagen worden war. Daher könnte in einem darauffolgenden Zeitraum mehr Holz eingeschlagen werden, als ursprünglich angedacht war. Dies wäre eine Begründung zum „Ausschlag“ in der Graphik.

 

Herr Freiermuth äußerte sich dahingehend, dass es im Jahr 2010 einen starken Sturm gab und aus diesem Grund mehr Bäume gefällt wurden.

 

Der Vorsitzende führte aus, dass die Verwaltung ermitteln wird aus welchem Grund im Jahr 2010 mehr Bäume gefällt wurden.

 

Herr Lelle erkundigte sich ob die Feinwurzeln bei der Eiche nach einem regenreichen Jahr wieder schnell neu bilden könnten

 

Frau Abel nannte hier einen Zeitraum von ca. 5 Jahren.

 

Frau Burgdörfer fragte wie sich der Sachstand der Verkehrssicherheit im Wald, gerade in Bezug auf Windwurf bzw. umgestürzte Bäume, darstellt.

 

Frau Abel führte aus, dass es eine Verkehrssicherungspflicht im Wald gibt. Diese umfasse insbesondere Waldstraßen, Hinweistafeln und Sitzplätze. Diese Verkehrssicherung werde zwei Mal im Jahr durchgefügt. Intensiv werde der Waldlehrpfad und die B48 kontrolliert.

 

Herr Dr. Blinn erkundigte sich, ob Mountainbiker auch ein Thema im Landauer Stadtwald darstellen.

 

Frau Abel erläuterte, dass die Nutzung durch Mountainbiker im Landauer Stadtwald ein geringeres Thema sei, da diese Radfahrer vorliebweise Bergab kleine Pfade befahren wollen, solche gäbe es im Landauer Wald nicht viele.

 

Der Vorsitzende gab abschießend bekannt, dass nächstes Jahr wieder eine Waldbegehung angeboten wird. Es wird eine dezentrale Anfahrt angeregt, da die Veranstaltung dadurch flexibler gestaltet werden kann. Die Dauer der Begehung ist für ca. drei bis vier Stunden geplant.

 

Der Ausschuss präferiert nach einem Meinungsbild die Begehung an einem Samstagvormittag Durchzuführen. Beim nächsten Umweltausschuss soll abgestimmt werden, an welchem Tag die Waldbegehung stattfindet (07. Mai oder 21. Mai).