Beschluss: zurückgestellt

 

 


Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage der Abteilung Vermessung und Geoinformation vom 1. Dezember 2021, welche dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist. Der Ortsbeirat hat sich positioniert, den Platz gegenüber der Ortsverwaltung, welcher keine postalische Auswirkung hat, nach dem Ritter-Stephan von Mörlheim zu benennen.

 

Frau Saßnowski erinnerte an die Diskussion zur Straßenbenennung in Mörzheim, welche schlussendlich nach einem Mann benannt wurde. Dort wurde von allen Fraktionen gesagt, dass in Zukunft unbedingt auch Plätze und Straßen nach Frauen benannt werden sollen. Jetzt werde schon wieder eine Ausnahme gemacht. Dies sei das falsche Signal. Es würde ein erheblicher Kollateralschaden entstehen, wenn man weiterhin nur Männernamen verwendet, da so die Verdienste und die Leistungen der Frauen ungewürdigt bleiben. Die Grünen werden diese Vorlage ablehnen.

 

Herr Freiermuth wiedersprach und merkte an, dass er keinen Schaden darin sieht, den Platz nach einem Mann zu benennen. Der Ortsbeirat habe klar für die vorgeschlagene Benennung gestimmt und es würde ein Schaden entstehen, wenn man die Meinung des Ortsbeirates einfach übergehen würde. Dies sei undemokratisch.

 

Frau Schwarzmüller erklärte, dass man zwar den Beschluss des Ortsbeirates respektieren will, aber man müsse auch den Beschluss des Stadtrates aus 2016 respektieren. Daher schlug sie einen Kompromiss vor, den Platz auch nach der Frau des Ritters Stephan zu benennen. Also in Stephan und Gepa von Mörlheim Platz. Gepa wurde nämlich auch urkundlich erwähnt und habe anscheinend auch viel geleistet. Diesen Kompromissvorschlag solle man an den Ortsbeirat zurückgeben.

 

Der Vorsitzende begrüßte diesen Kompromiss und schlug vor, den Vorschlag nochmal in den Ortsbeirat zu geben.

 

Herr Emmerich äußerte drei Kritikpunkte:

1: Man würde den Grundsatzbeschluss aus 2016 missachten.

2: Der Platz würde nach einer Person aus dem religiösem Spektrum benannt werden, was vermieden werden sollte.

3: Der Ritter Stephan hat an den Kreuzzügen teilgenommen und dies sollte man nicht noch ehren, da die Kreuzzüge nicht ehrenhaft waren, sondern geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen.

Der Ortsbeirat solle sich eine bessere Alternative zur Benennung des Platzes überlegen. Die Vorlage wird er ablehnen.

 

Herr Eggers mahnte, dass man das eindeutige Votum des Ortsbeirates respektieren und umsetzten sollte. Gemäß den Eingemeindungsverträgen ist es die Aufgabe des Ortsbeirates einen Vorschlag bei der Platz- und Straßenbenennung zu machen, da es ja auch um die Straßen und Plätze in den Ortsteilen geht. Die CDU wird sich dem Votum des Ortsbeirates anschließen.

 

Frau Follmann fand es sehr respektlos nach der emotionalen Diskussion über die Straßenbenennung in Mörzheim heute wieder einen Vorschlag vorzulegen, wonach ein Platz nach einem Mann benannt werden soll. Der Kompromiss, auch den Namen der Ehefrau zu verwenden erachtete sie als umso jämmerlicher, da so der Eindruck entstehe, dass nur in Verbindung mit dem Ehemann die Ehefrau erwähnenswert sei. Sie appellierte an alle Ortsbeiräte sich mit der Historie der Dörfer auseinanderzusetzen, denn es muss bestimmt in den Aufzeichnungen erwähnenswerte Frauen geben, die für eine Straßenbenennung in Frage kommen.

 

Der Vorsitzende antwortete, dass er durch das Votum des Ortsbeirates dazu verpflichtet sei, den Punkt auf die Tagesordnung zu nehmen.

 

Frau Kleemann fand den Vorschlag von Frau Schwarzmüller gut und schlug vor, den Vorschlag an den Ortsbeirat zurück zu geben.

 

Der Vorsitzende schlug vor, die Vorlage nicht zur Abstimmung zu geben und die Beratung an den Ortsbeirat zurück zu geben. Er mahnte zudem an, möglichst auf eine Benennung nach Personen zu verzichten.

 

Der Hauptausschuss stimmt diesem Vorgehen zu.