Beschluss: zur Kenntnis genommen

Zum beiliegenden Antrag der FWG-Ortsbeiratsfraktion liegt eine Stellungnahme von Frau Klein, Grünflächenabteilung, vor.

 

Ortsbeiratsmitglied Wolfgang Klein hatte bereits mit Frau Klein telefoniert und war der Ansicht, dass sie zur heutigen Sitzung kommen würde.

 

Der Vorsitzende verlas die Stellungnahme.

 

Darin wird der Vorschlag, Blühstreifen und Baumpflanzungen in der freien Landschaft zu erhöhen, grundsätzlich begrüßt. Frau Klein zeigte Möglichkeiten der Förderung/Anlage von Grünstreifen auf.

 

1.       Einsaat von blumen- und kräuterreichen Saatgutmischungen auf Ackerstreifen durch Landwirte, wie es z. B. in der Region um Herxheim intensiv praktiziert wird. Zur Saat muss gebietseigenes, regionales Saatgut mit heimischen Wiesenpflanzen ausgewählt werden, damit keine Florenverfälschung erfolgt. Die Finanzierung erfolgt durch die Landwirte. Teilweise ist eine Förderung über Agrarfördermittel möglich.

2.       Extensive Pflege von bestehenden privaten oder öffentlichen Wiesenflächen.
Die Förderung der Artenvielfalt und Verbreitung von Kräutern innerhalb der Wiesenflächen wird durch entsprechende Pflegeschnitte bzw. das Mulchen (ein –bis zweimal pro Jahr) erreicht. Durch das Entfernen des Schnittgutes von der Fläche werden die Nährstoffe im Boden reduziert, was auch das Kräuterwachstum gegenüber dem Graswachstum fördert.
Städtische Wiesenflächen in der freien Landschaft werden i. d. R. nur 1 x pro Jahr gemäht. Eine Entsorgung des Mähgutes wäre jedoch ein erheblicher Mehraufwand, der finanziell und ökologisch (erhöhter Energieaufwand) nicht im Verhältnis zum Nutzen stehen würde.
Ggf. könnten zusätzlich private Grundstückseigentümer von Wiesen- und Rasenflächen angesprochen und die Vorteile einer extensiveren Pflege erörtert werden.

3.       Ansaat von blumen- und kräuterreichen Saatgutmischungen auf privaten und öffentlichen Grünflächen
Die gewünschte Entwicklung zu kräuterreichen Wiesenflächen kann beschleunigt werden, indem z. B. die Grasnarbe oder Teilflächen der Grasnarbe entfernt oder umgebrochen werden und eine Einsaat mit blumen- und kräuterreichen Saatgutmischungen (gebietseigenes, regionales Saatgut mit heimischen Kräutern) erfolgt.
Aus fachlicher Sicht wird empfohlen, Einsaaten als Dauergrünfläche zu konzipieren (einmalige Einsaat mit mehrjährigen Kräutern).
Die Umwandlung von Brachen, Sukzessionsflächen oder Gehölzflächen in Wiesenflächen kann einen Eingriff in Natur und Landschaft bedeuten und muss im Einzelfall geprüft werden.

Im Gesamten betrachtet ist aus fachlicher Sicht die extensive Pflege am wichtigsten für die Entwicklung von Blühflächen. Ein Abtransport des Mähgutes wäre wünschenswert, sofern das Material z.B. als Futter oder Einstreu verwertet werden kann.

 

Bei einer Neuanlage von kräuterreichen Wiesenflächen wäre eine Flächenbreite von mindestens 6 Meter anzustreben, idealerweise im unmittelbaren Biotopverbund oder aber als Trittsteinbiotop.

 

Die Anlage solcher Blühstreifen könnte als Maßnahme im Zuge der landwirtschaftlichen Nutzung von Grundstücken angelegt werden. Der Focus sollte in erster Linie auch auf privaten Grundstücke liegen, daher wäre die genannte Beteiligung der Landwirtschaft sicher von Vorteil.

 

Die Anlage auf stadteigenen Flächen wäre mit der Grünflächenabteilung abzustimmen, die Kosten für die Flächenvorbereitung Einsaat und ggf. Wässerung können nicht aus dem städtischen Haushalt finanziert werden, da dies sogenannte „freiwillige Leistungen“ sind und die Aufsichtsbehörde solche nicht zulässt. Eventuell könnten die Flächen in diesem Kontext an Landwirte verpachtet werden, dies wäre jedoch im Einzelfall vorgelagert zu prüfen.

 

Bei einer Neuanlage von kräuterreichen Wiesenflächen gemäß Punkt 3 sollte der Aufwand und Nutzung jeweils abgewogen werden.

 

 

Baumpflanzungen an K3-Trasse

Gem. der Stellungnahme von Frau Klein soll die FWG-Ortsbeiratsfraktion durch ein Schreiben vom 19.01.22 von Herrn Beigeordnetem Hartmann bereits über den Stand der Überlegungen zur K3-Trasse informiert worden sein.

à Dieses liegt gem. Ortsbeiratsmitglied Klein der FWG nicht vor!

 

Bevor nicht feststeht, ob ein Rückbau der Straße und eine Renaturierung der Fläche erfolgt oder ob ein Radweg erhalten wird, wollen wir auf der Fläche noch keine Bäume pflanzen. Denn von der späteren Nutzung hängt auch der Standort und die Auswahl der Bäume und ggf. Sträucher ab. Zudem ist die Gefahr zu groß, dass die frisch gepflanzten Bäume im Zuge der Bauarbeiten Schaden nehmen würden. Es wäre auch nicht wirtschaftlich, die Pflanzung der Bäume auf einzelne Pflanzungen in mehrere Jahre zu unterteilen, denn die Bäume müssen gerade in den ersten Jahren intensiv gewässert werden.

 

 

Ortsbeiratsmitglieder Wolfgang Klein und Florian Schmadel werden nach geeigneten Flächen in der Flur schauen.