Die Vorsitzende bittet um Vorschläge, wie mit dem Antrag „Art/ists in Town“ der Stadtfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 28. März 2022 weiter verfahren werden solle.

Sven Kaemper erläutert die Absicht des Antrags seiner Fraktion. Die Idee dahinter sei, Landauer Künstlerinnen und Künstlern unbürokratisch zu bestimmten Zeiten in der Fußgängerzone eine Bühne zu bieten und ohne die Erhebung von Sondernutzungsbeschränkungen und Gebühren seitens der Stadt. Er nennt als vergleichbares Beispiel die Goetheparkplaudereien.

Frau Erb erläutert den bisherigen Stand der Dinge aus Sicht der Kulturabteilung: Da die Kulturabteilung derzeit personell unterbesetzt sei, sei die Bearbeitung durch die Kulturabteilung alleine nicht abzudecken. Mit der Abteilungsleiterin, die seit November 2021 bis auf unbestimmte Zeit ausfalle, fehle nicht nur eine Vollzeitstelle und deren Arbeitskraft, sondern auch langjährige Erfahrung, die nicht kurzfristig ersetzt werden könne. Nachdem die Kulturabteilung die Bearbeitung des Antrages negativ beantwortet habe, habe ihn der Stadtrat zur weiteren Bearbeitung an den Kulturbeirat weitergeleitet.

Es entstand eine lebhafte Diskussion, die im Folgenden zusammengefasst wird:

Man ist sich allgemein einig, dass der Antrag ein zu unterstützendes Projekt beinhalte. Eine der Hauptfragen sei, wer die Veranstalterrolle übernehme. Es müsse einen Verantwortlichen für die Haftung und die Organisation geben. Verschiedene Meinungen zur Anzahl der Termine und der möglichen Orte in der Innenstadt werden geäußert. Als Veranstalter werden unter anderem die Kulturabteilung und die Fraktion der Grünen vorgeschlagen. Man diskutiert, ob das Konzept und die Organisation der „Fête de la musique“ übernommen werden könne. Es solle Kontakt zu den Organisatoren aufgenommen werden. Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob es nicht ausreichend sei, die Sondernutzungsbeschränkungen und Gebühren fallen zu lassen und dies zu kommunizieren. Einige Mitglieder äußern ihren Unmut darüber, dass so ein vermeintlich unkompliziertes Unterfangen auf so viele Gegenstimmen und Zweifel stoße.

Auch stehen die weitere Vorgehensweise und die kurzfristige Umsetzbarkeit der Idee zur Diskussion. Man fragt sich, ob man über den Antrag mit Ja und Nein abstimmen und diesen zurück an den Stadtrat verweisen solle. Dieses Vorgehen wird jedoch verworfen, da dies das letzte Mal auch nicht zur Umsetzung des Antrages geführt habe. Man überlegt, ob aufgrund der Kurzfristigkeit nur eine Pilotveranstaltung im Spätsommer geplant werden solle. Wichtig sei, dass das Projekt nicht in Konkurrenz zum sonstigen Programm in der Stadt (Kunstnacht, Landauer Sommer) stattfinden solle. Eine Möglichkeit sei außerdem, die Gastronomen und Geschäftsleute der Innenstadt einzubeziehen.

Prof. Dr. Anja Ohmer schlägt vor, das Projekt „Art/ists in Town“ in eine bestehende Veranstaltung des ZKWs zu integrieren. Sie könne sich vorstellen, dass die Organisation im Rahmen des geplanten Theaterfestivals am 15. Und 16. Juli 2022 stattfinden könne. Sie werde dies intern abklären und anschließend an den KB berichten.

Abschließend verfasst der Kulturbeirat eine Stellungnahme zum Antrag und stimmt darüber ab. Zum Zeitpunkt der Abstimmung sind zwölf stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

„Der Kulturbeirat hält die im Antrag verbrachte Idee „Art/ists in Town“ für Unterstützens wert.“ (Abstimmung per Handzeichen: 12 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen)

„Der Kulturbeirat empfiehlt der Stadtverwaltung Landau zu prüfen, an welchen Tagen und Orten (Klein-)Kunst ohne Sondernutzungsbeschränkungen und Gebühren stattfinden kann.“ (Abstimmung per Handzeichen: 12 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen)

„Der Kulturbeirat, insbesondere der Vorstand ist zur Kooperation bereit.“ (Abstimmung per Handzeichen: 11 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung)

Frau Sommer stellt zudem die Frage, ob es in den Reihen der Kulturbeiratsmitglieder jemanden gäbe, der sich in der Lage sehe, bei der Organisation zu helfen. Es wird beschlossen abzuwarten, wie der Stadtrat mit der Empfehlung des Kulturbeirates weiter verfährt. Anschließend könnten sich die Mitglieder des Kulturbeirats zu einer Arbeitsgruppe zusammenschließen.