Zu Beginn der Ukraine-Krise wurden verschiedene Möglichkeiten zur Beschaffung von Notfallunterkünften, wie z.B. Container, geprüft. Kurz darauf hat sich der Inhaber des PVA-Gebäudes gemeldet und seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. OB Hirsch und Herr Hartmann waren persönlich vor Ort um die Räumlichkeiten zu besichtigen.

 

Das PVA-Gebäude bietet mit 60 Zimmern eine Rückfall-Option für den Notfall. Herr Götz machte darauf aufmerksam, dass bei der letzten Flüchtlings-Krise noch die Rundsporthalle als Notlösung zur Verfügung stand. Da diese allerdings nicht mehr besteht, musste nach einer anderen Ausweichmöglichkeit gesucht werden. Das PVA-Gebäude wird kostenfrei zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug müssen notwenige Renovierungen vom GML getragen werden. Innerhalb eines Monates wurden die Renovierungen im Gebäude fertiggestellt. Hierfür fielen Kosten in Höhe von insgesamt 100.000 EUR an. Ab dem 4. Juni 2022 steht das Gebäude zur Vermietung zur Verfügung.

 

Während der Renovierungsarbeiten wurden zweimal Trinkwasserproben entnommen. Es wurde eine Spülung zur Verbesserung der Werte durchgeführt, somit sollte das Problem nun behoben sein. Eine Abschlussprüfung wird durchgeführt.

 

Ratsmitglied Höhlinger möchte wissen, ob die einzelnen Zimmer im Gebäude über Nasszellen verfügen.

 

Dies wurde von Herrn Götz verneint. Es handelt sich hier um eine vorrübergehende Lösung. Die Flüchtlinge werden zuerst im Hotel und anderen verfügbaren Wohnungen unterbracht. Falls es zur totalen Krise kommen würde und selbst die Kapazitäten im PVA-Gebäude ausgereizt sein sollte, würde noch die Turnhalle der IGS zur Verfügung stehen.

 

Auf die Frage von Herrn Klemm, wie lange das PVA-Gebäude zur Verfügung steht, erklärte Herr Götz, dass der Inhaber die Anmietung für eine Dauer von 6 Monaten zugesagt habe. Das Objekt befindet sich in der Veräußerung. Sehr wahrscheinlich ist auch eine längere Nutzung möglich.

 

Ratsmitglied Dr. Migl möchte wissen, ob das investierte Geld nicht Verschwendung ist, wenn es zum Verkauf kommt und in dieser Zeit nicht genutzt wurde.

 

Herr Götz informierte, dass es die Auswahl zwischen der Aufstellung von Containern und dem PVA-Gebäude gab. Die Kosten für die Container betragen 700.000 EUR und bieten Platz für 32 Personen. Die Kosten für den Umbau des PVA-Gebäudes betrugen 100.000 EUR und bietet Platz für 60 Personen. Beide Optionen sind nur als Notlösungen gedacht, weshalb man im Falle einer Nichtnutzung trotzdem besser dran wäre.

 

Ratsmitglied Scheid wurde von einem Einwohner angesprochen, welcher sein Objekt in der Horststraße 16 zur Vermietung an Flüchtlinge angeboten habe, jedoch bisher keine Rückmeldung bekam.

 

Herr Götz wies darauf hin, dass das Gebäudemanagement die Landauer Bürger darum gebeten hat, sich bzgl. freier Wohnungen die E-Mail Adresse wohnungsangebote@landau.de zu verwenden. Insgesamt gingen 137 Wohnungsangebote ein, wovon jede einzelne Wohnung von Frau Jung, dem Sozialamt und Herrn Schlimmer (Unterstützung Baurechtlicher Aspekte) besichtigt wurde. Einige Wohnungen mussten aus baurechtlichen Gründen oder überhöhten Mietpreisen abgesagt werden. Das GML hat von den 137 Angeboten insgesamt 55 Wohnungen angemietet, in denen bis zu 160 ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden können.

 

Auf die Frage von Ratsmitglied Kolain, wie viele der Wohnungen zurzeit belegt sind, erklärte Herr Götz, dass 69 Personen untergebracht wurden.

 

Ratsmitglied Dr. Migl hält es von Vorteil, das PVA-Gebäude zu erwerben, um darauf städtische Wohnungen zu bauen.

 

Hierzu erklärte Herr Götz, dass das Objekt wie beim Rosenplatz zum Abriss erworben werden müsste. Der Bürotrakt und das Lager sind zum Umbau zu aufwendig.