Sitzung: 02.06.2022 Werksausschuss GML
Zu Beginn der Ukraine-Krise wurden
verschiedene Möglichkeiten zur Beschaffung von Notfallunterkünften, wie z.B.
Container, geprüft. Kurz darauf hat sich der Inhaber des PVA-Gebäudes gemeldet
und seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. OB Hirsch und Herr Hartmann
waren persönlich vor Ort um die Räumlichkeiten zu besichtigen.
Das PVA-Gebäude bietet mit 60 Zimmern
eine Rückfall-Option für den Notfall. Herr Götz machte darauf
aufmerksam, dass bei der letzten Flüchtlings-Krise noch die Rundsporthalle als
Notlösung zur Verfügung stand. Da diese allerdings nicht mehr besteht, musste
nach einer anderen Ausweichmöglichkeit gesucht werden. Das PVA-Gebäude wird
kostenfrei zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug müssen notwenige Renovierungen
vom GML getragen werden. Innerhalb eines Monates wurden die Renovierungen im
Gebäude fertiggestellt. Hierfür fielen Kosten in Höhe von insgesamt 100.000 EUR
an. Ab dem 4. Juni 2022 steht das Gebäude zur Vermietung zur Verfügung.
Während der Renovierungsarbeiten wurden
zweimal Trinkwasserproben entnommen. Es wurde eine Spülung zur Verbesserung der
Werte durchgeführt, somit sollte das Problem nun behoben sein. Eine
Abschlussprüfung wird durchgeführt.
Ratsmitglied Höhlinger möchte wissen, ob die einzelnen Zimmer
im Gebäude über Nasszellen verfügen.
Dies wurde von Herrn Götz
verneint. Es handelt sich hier um eine vorrübergehende Lösung. Die Flüchtlinge
werden zuerst im Hotel und anderen verfügbaren Wohnungen unterbracht. Falls es
zur totalen Krise kommen würde und selbst die Kapazitäten im PVA-Gebäude
ausgereizt sein sollte, würde noch die Turnhalle der IGS zur Verfügung stehen.
Auf die Frage von Herrn Klemm,
wie lange das PVA-Gebäude zur Verfügung steht, erklärte Herr Götz, dass
der Inhaber die Anmietung für eine Dauer von 6 Monaten zugesagt habe. Das
Objekt befindet sich in der Veräußerung. Sehr wahrscheinlich ist auch eine
längere Nutzung möglich.
Ratsmitglied Dr. Migl möchte wissen, ob das investierte Geld
nicht Verschwendung ist, wenn es zum Verkauf kommt und in dieser Zeit nicht
genutzt wurde.
Herr Götz informierte, dass es die Auswahl
zwischen der Aufstellung von Containern und dem PVA-Gebäude gab. Die Kosten für
die Container betragen 700.000 EUR und bieten Platz für 32 Personen. Die Kosten
für den Umbau des PVA-Gebäudes betrugen 100.000 EUR und bietet Platz für 60
Personen. Beide Optionen sind nur als Notlösungen gedacht, weshalb man im Falle
einer Nichtnutzung trotzdem besser dran wäre.
Ratsmitglied Scheid wurde von einem Einwohner
angesprochen, welcher sein Objekt in der Horststraße 16 zur Vermietung an
Flüchtlinge angeboten habe, jedoch bisher keine Rückmeldung bekam.
Herr Götz wies darauf hin, dass das
Gebäudemanagement die Landauer Bürger darum gebeten hat, sich bzgl. freier
Wohnungen die E-Mail Adresse wohnungsangebote@landau.de zu verwenden. Insgesamt gingen 137
Wohnungsangebote ein, wovon jede einzelne Wohnung von Frau Jung, dem Sozialamt
und Herrn Schlimmer (Unterstützung Baurechtlicher Aspekte) besichtigt wurde.
Einige Wohnungen mussten aus baurechtlichen Gründen oder überhöhten Mietpreisen
abgesagt werden. Das GML hat von den 137 Angeboten insgesamt 55 Wohnungen angemietet,
in denen bis zu 160 ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden können.
Auf die Frage von Ratsmitglied
Kolain, wie viele der Wohnungen zurzeit belegt sind, erklärte Herr Götz,
dass 69 Personen untergebracht wurden.
Ratsmitglied Dr. Migl hält es von Vorteil, das PVA-Gebäude
zu erwerben, um darauf städtische Wohnungen zu bauen.
Hierzu erklärte Herr Götz, dass
das Objekt wie beim Rosenplatz zum Abriss erworben werden müsste. Der Bürotrakt
und das Lager sind zum Umbau zu aufwendig.