Der Vorsitzende begrüßte Herrn Dr. Thomas Waßmuth, Vorstand der Energie Südwest AG.

 

Herr Dr. Waßmuth ging zunächst auf die aktuelle Lage im Energie- und Gassektor ein. Bei Gas und Fernwärme gebe es zunächst in einem ersten Schritt die Soforthilfe. Etwas komplexer sei es bei der Energiepreisbremse. Wichtig sei, dass diese Soforthilfe letztlich auch versteuert werden müsse. Im zweiten Schritt komme dann die Energiepreisbremse, deren finale Ausgestaltung aber noch offen sei. Aktuell habe man in Deutschland 3.500 Terrawattstunden im Jahr, die man an Strom benötige. Davon kämen 550 Terrawattstunden aus erneuerbarem Energien. Bis zum Jahr 2045 sollen 100 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien kommen. Das bedeute für die Energie Südwest, dass man weitermache mit der Transformation der Stromerzeugung. Man brauche aber auch eine Transformation in der Wärmeversorgung. So plane man für die Neubaugebiete in Queichheim und in Landau-Südwest eine Fernwärmeversorgung. Die Nutzung von Geothermie sei für Landau eine einzigartige Option, Voraussetzung sei, dass dafür von der Stromerzeugung auf Wärmelieferung umgestellt werde. Dies sei im Bereich der Geothermie auch viel effizienter. Zusammen mit der Stadt wolle man eine Kommunale Wärmeplanung erarbeiten an deren Ende eine Wärmewendestrategie mit konkreten Maßnahmen stehen werde. Im Endeffekt erfordere dies einen Ausbau des Stromnetzes.

Im Bereich der Wasserversorgung gebe es einen deutlichen Anstieg in die Investitionen der Wasserversorgung. Die Investitionen in die Wasserversorgung seien in den letzten Jahren deutlich angestiegen. In 2023 erwarte man weitere Kostensteigerungen durch anstehende Sanierungs- und Neubaumaßnahmen. Ab Januar 2023 bekomme man eine neue Trinkwasserverordnung. Diese habe für Landau aber keine größere Bedeutung, da man in allen Parametern schon jetzt unter den Grenzwerten liege. Seit 2012 habe man die Konzession für die Wassersparte. Die letzte Anpassung des Wasserpreises sei 2020 gewesen. Ziel sei es, den Wasserpreis zum 1. Januar 2023 um 20 Cent auf 2,19 Euro pro m³ zu erhöhen.

 

Ratsmitglied Doll lobte die Energie Südwest für ihre vorausschauende Einkaufspolitik. So könne man den Kunden Horrorszenarien ersparen. Die Vorlage sei schlüssig und nachvollziehbar. Der Dank der Fraktion gehe an die Energie Südwest, die gut aufgestellt sei.

 

Ratsmitglied Freiermuth bat um eine Einschätzung, ob man durch die Gasleitungen nicht auch grünen Wasserstoff transportieren könne. Zudem würde ihn interessieren, wie sich die steuerlichen Änderungen bei Photovoltaikanlagen ab 1. Januar 2023 auswirken werden. 

 

Herr Dr. Waßmuth betonte, dass man bereits einen deutlichen Zuwachs an Photovoltaikanlagen habe. Grüner Wasserstoff müsse erstmal produziert werden. Dies sei aber derzeit nicht am Horizont. Mittelfristig werde es Blockheizkraftwerke geben, die bestimmte Areale versorgen.

 

Ratsmitglied Dr. Heidbreder wollte wissen, wie die Netze aufgestellt seien für die Nutzung der Geothermie.

 

Herr Dr. Waßmuth erklärte, dass es dafür eine vernünftige Planung brauche. Ob die Bürgerinnen und Bürger das mitmachen, könne man nicht sagen. Hier könne man nur die Hoffnung darauf haben.

 

Ratsmitglied Dr. Migl sprach nochmals die erhöhten Energiekosten an und bat um Darlegung, wie die Energie Südwest mit Menschen umgehe, die in Not und von einer Abschaltung von Strom und Gas bedroht seien.

 

Herr Dr. Waßmuth entgegnete, dass man versuche die Menschen zu unterstützen. Man werde Ratenzahlungen zulassen und auch nicht allzu schnell abschalten.

 

Ratsmitglied Albrecht bat um eine Erläuterung zur Entwicklung des Strompreises.

 

Herr Dr. Waßmuth erläuterte, dass der Grundpreis beim Strom auf ca. 48 Cent steigen werde. Man habe aber die Möglichkeit, unterjährig nachzusteuern.

 

Ratsmitglied Emmerich stellte die Frage, warum die PV-Anlagen eine Belastung für das Stromnetz seien. Hier gebe es auch andere Auffassungen.

 

Herr Dr. Waßmuth erläuterte hierzu.

 

Ratsmitglied Maier bat um Auskunft, ob es eine Option sei, das Thema Carsharing auf die Stadtdörfer auszudehnen.

 

Herr Dr. Waßmuth sah dies nicht als vorrangige Option. Man wolle es vielmehr auf dem jetzigen Niveau belassen. Dies schließe nicht aus, dass man im Einzelfall in einem Stadtdorf auch was machen könne.