Sitzung: 13.12.2022 Stadtrat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 41, Nein: 0, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: 100/365/2022
1. Die Verwaltung wird
beauftragt, mit der pva-GmbH in Verhandlungen über eine Verlängerung des
Mietvertrages für das Anwesen Schlachthofstraße 7 einzutreten.
Die Verwaltung wird weiterhin
ermächtigt, einen entsprechenden Mietvertrag abzuschließen.
2. Der Stadtrat beschließt,
Vorbereitungen für die Errichtung einer Sammelunterkunft für Geflüchtete zu
treffen. Die Sammelunterkunft soll in Leichtbauweise auf dem neuen Messegelände
errichtet werden.
3. Der Stadtrat beschließt,
dass der Auftrag zum Betrieb der Sammelunterkunft, unabhängig vom Standort, bis
zum 31. Juli 2023 an die European Homecare GmbH erteilt wird. Die Kosten
hierfür belaufen sich voraussichtlich auf ca. 2,850 Mio. Euro.
4. Die Auswirkungen für den
gesamten Haushalt 2023 werden schnellstmöglich parallel zum regulären
Aufstellungsverfahren des Haushalts ermittelt.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Hauptamtes vom 1. Dezember 2022, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt
ist. Man habe eine spezielle Situation, die die Stadtspitze herausfordere. Vom
Land habe man die deutlichen Hinweise bekommen, dringend Sammelunterkünfte
vorzubereiten. Der Markt an Wohnungen sei ausgereizt, so dass man nun auf eine
Sammelunterkunft umsteigen müsse. Hierfür habe man das PVA-Gebäude ertüchtigt.
Bisher habe man keine Notwendigkeit für eine Unterbringung von Geflüchteten
dort gehabt. Nach einem Gespräch mit dem Eigentümer könne er mitteilen, dass
man die PVA zumindest bis zum 31. Dezember 2023 nutzen könne. Somit sei eine
Belegung der BBS-Sporthalle vom Tisch. Die heutige Vorlage sei ein
Grundsatzbeschluss, damit man das weitere Procedere angehen könne. Man müsse
eine Versorgungs- und Soziallogistik sicherstellen.
Ratsmitglied
Saßnowski dankte im Namen
der GRÜNE-Stadtratsfraktion der Verwaltung für das, was diese geleistet habe.
Man stimme der Vorlage, da man auch ein Gebäude gegenüber Zelten bevorzuge. Es
wäre gut, wenn man innerhalb der Verwaltung eine Ansprech- und Beschwerdestelle
einrichten könne. Die GRÜNE-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied Dr.
Hülsenbeck hielt es für gut
und wichtig, dass die Nutzung und Belegung einer Sporthalle für die
Unterbringung von Flüchtlingen entfalle. Angesichts der deutlich gestiegenen
Zahlen sei die eine große und alternativlose Aufgabe. Es gebe einige
Unwägbarkeiten, so dass man im Haushalt werde umsteuern müssen. Dieser unsägliche
Kriegszustand zeige, dass man sich der gemeinsamen Verantwortung nicht
entziehen könne. Die CDU-Stadtratsfraktion unterstütze die Vorlage.
Ratsmitglied
Schwarzmüller fand es sehr
positiv, dass das pvA-Gebäude angemietet werden könne. Vielleicht könne man
nochmals an Vermieterinnen und Vermieter appellieren, Wohnraum zur Verfügung zu
stellen. So könnte man Wege finden, eine dezentrale Unterbringung zu
ermöglichen. Eine Sammelunterkunft sei immer Stress für alle, die da leben
müssen. Die SPD-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Freiermuth dankte der
Verwaltung ausdrücklich für diese Vorlage. Man sei nicht glücklich gewesen mit
der Auswahl der Sporthalle der Berufsbildenden Schule als mögliche
Sammelunterkunft. Er freue sich, dass die Gespräche mit der pvA fruchtbar
gewesen seien. Die FWG-Stadtratsfraktion stimme zu.
Ratsmitglied Dr.
Migl erklärte, dass es sehr
erfreulich sei, dass der Eigentümer der pvA bereit sei, hier zu helfen. Es sei
für uns als Kommune wichtig, Solidarität und soziale Wärme zu zeigen. Auch die
Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion stimme zu.
Ratsmitglied Emmerich begrüßte, dass die Verwaltung schnell auf diese Situation reagiert habe. Der LINKE-Stadtratsfraktion sei es wichtig, dass der Fokus weiter auf dezentrale Unterbringungen gesetzt wird. Mindestens ebenso wichtig sei, wer die Menschen betreue. Daher unterstütze man den Vorschlag der Grünen für eine Anlaufstelle. Die LINKE-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Der Stadtrat beschloss einstimmig bei 1 Enthaltung: