Ortsbeiratsmitglied Thiel erläuterte den Antrag der SPD-Fraktion. Der Antrag sei gestellt worden, damit der Ortsbeirat über den aktuellen Sachstand informiert würde, wie z. B. über die Ergebnisse der Untersuchungen, bisher durchgeführte Maßnahmen, geplante Maßnahmen, das Zeitraster oder finanzielle Ressourcen aus den für 2011 eingestellten Haushaltsmitteln.
Die Anwohner sähen sich immer wieder gezwungen, sich mittels Maßnahmen gegen auftretendes Oberflächenwasser abzusichern. Besucher müssten zum Teil über Nachbargrundstücke wegen der liegenden Sandsäcke laufen. Vor der Kanalsanierung hätte es dies nicht gegeben.
Demgegenüber sei bei Starkregen das Regenrückhaltebecken des ND 5 nicht annähernd gefüllt.

 

Herr Menacher, AbtL beim EWL, ging auf den SPD-Antrag und die von Ortsbeiratsmitgliedern gestellten Fragen wie folgt ein:

Das Problem sei bereits 2009 geschildert worden.
Die Kanäle dürften statistisch grundsätzlich alle zwei Jahre überlaufen.
Um Überflutungen zu vermeiden, müsse das Kanalsystem so ausgebaut werden, dass es nur alle 10 Jahre überlaufe. Der Regenwasserkanal habe noch ausreichend Luft. Das Problem liege im Mischwasserkanal.

In der Einmündung Am Kindergarten/Geißelgasse werde ein Überlaufbauwerk zur Entlastung des Mischwasserkanals von dort in den Regenwasserkanal gebaut. Danach solle das Wasser in die alte Weidwiesendole fließen. Die Einleitung des Mischwassers in dieses Gewässer sei von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd bereits genehmigt. Zuvor müssten jedoch noch die Versorgungsleitungen im Kreuzungsbereich verlegt werden. Nach Ende der Einspruchsfrist (Mitte Juli 2011) hätten schon die Ausschreibungen erfolgen sollen. Dies sei jedoch noch nicht geschehen.
Die Verzögerung habe das private Planungsbüro durch fehlerhafte Arbeit zu verantworten mit der Folge, dass es nun die Richtigstellung umsonst durchführen müsse. Die Änderungsplanung würde noch ca. zwei Wochen beanspruchen. Nach einer weiteren Bearbeitungszeit von ca. einer Woche beim EWL werde die Ausschreibung mit einer Abgabefrist von sechs Wochen erfolgen. Die Arbeiten könnten deswegen erst im kommenden Jahr beginnen.
Aber auch, weil im Hof des Anwesens Preuß in der Bauerngasse der Kanal vergrößert werden müsse. Dieser sei nach Aussage des Herrn Preuß damals bei den Sanierungsarbeiten zugemauert worden. Würden die Arbeiten in diesem Jahr noch beginnen, stünde möglicherweise witterungsbedingt der Graben im Hof der Familie Preuß über Winter offen.
Die für 2011 eingestellten Haushaltsmittel würden in das kommende Jahr problemlos übertragen. Je nach Witterung würden die Arbeiten im Februar/März 2012 beginnen.
Die Beweissicherer hätten die Aufgabe, die überflutungsbetroffenen Gebäude zu begutachten.
Der Kanal werde im Inline-Verfahren saniert. Durch den größeren Kanalquerschnitt solle das Wasser nicht mehr gebremst werden.
Aufgrund der Anregung vom 1. stv. Ortsvorsteher Diemert wolle Herr Menacher prüfen, ob es möglich sei, kurzfristig den angeblich zugemauerten Kanal auf dem Anwesen Preuß zu öffnen.

Der ND 5 hänge nicht am Regenwasserkanal. Dafür gebe es das Regenrückhaltebecken. Er sei nur am Mischwasserkanal angeschlossen.

Aufgrund des Kanalverlaufes durch die Gärten und das Anwesen Preuß werde das Überlaufbauwerk nicht beim Anwesen Kessinger an der Einmüdung Am Kindergarten/Kirchstraße errichtet.

Ein vergleichsweise kleiner dimensioniertes Regenrückhaltebecken beim ND 5 hätte kostenmäßig kaum etwas gebracht. Auch könne das Becken zusätzlich eine Randbebauung mit abfangen.
Das bei Starkregen aus der Badewanne der Familie Günthert kommende Wasser hänge grundsätzlich mit der Entlüftung der Sanitäranlagen zusammen.