Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 11, Nein: 3, Enthaltungen: 1

1.         Das Gebäude 041 soll an den Investor „Werkgemeinschaft Landau / Freie Architekten“ veräußert werden. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der „Werkgemeinschaft Landau / Freie Architekten“ konkrete Verkaufsverhandlungen aufzunehmen.

2.         Der noch auszuarbeitende bzw. zu konkretisierende Kaufvertrag muss eine feste Bindung an die im Rahmen des Auswahlverfahrens entwickelte architektonische Gestaltung und Nutzungskonzeption für das Gebäude 041 beinhalten.

3.         Die im Rahmen der Jurysitzung am 28.09.2011 präsentierte Konzeption der „Werkgemeinschaft Landau“ ist im Rahmen der Kaufverhandlungen zu optimieren.

 


Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des Stadtbauamtes vom 04. Oktober 2011, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist.

 

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein herausragendes denkmalgeschütztes Gebäude am südlichen Ende der ehemaligen Kaserne „Estienne et Foch“. Es ist von zentraler Bedeutung, nicht nur für die Landesgartenschau sondern auch für die anschließende städtebauliche Entwicklung. Die unterschiedlichen Entwürfe wurden in der Jury gewichtet und gewertet. Die Herren Lis und Seitz von der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung informierten in den Fraktionen. Er schlug vor, dass ein Vortrag von maximal 10 Minuten von Herrn Lis und Herrn Seitz gehalten wird. Er machte deutlich, dass es sich um zwei gute Entwürfe handelt. Die Architekten sind in der Stadt Landau seit vielen Jahren tätig und spielen in Landau eine wichtige Rolle. Gleich in welche Richtung sich der Hauptausschuss entscheiden sollte, wird die Stadt Landau mit beiden Entwürfen in eine gute Zukunft gehen.

 

Herr Seitz, Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung stellte anhand von Plänen die beiden Konzepte vor.

 

Der Vorsitzende ergänzte, dass die Initiative für dieses Gebäude gemeinsam von dem Verein Südliche Weinstraße, Herrn Kautzmann und dem Büro für Tourismus, Herrn Müller aus geht. Ebenso die Initiative für die Nutzung nach der Landesgartenschau. Beide Geschäftsführer haben sich für das Konzept der Werkgemeinschaft Landau / Freie Architekten ausgesprochen. Auch ist richtig, dass beide Konzepte nachzuarbeiten sind. Herr Schäfer, Beauftragter des Gaststättenverbandes, vertritt die Ansicht, dass die spätere Vermarktung beim Konzept der Werkgemeinschaften besser zu erreichen sei.

 

Ratsmitglied Dr. Kopf fand die Vorberatung in nichtöffentlicher Sitzung gut. Es gab eine umfassende interne Beratung. Er sprach sein Lob an die Herren Lis und Seitz für die objektive und transparente Darstellung aus. Die erarbeitete Vorlage sei vorbildlich. Der Vorstand des Vereins Südliche Weinstraße halte beide Entwürfe der Vinothek für tragfähig. Die große Mehrheit der SPD-Stadtratsfraktion habe sich für den Entwurf der Werkgemeinschaft ausgesprochen. Die Vorlage der Werkgemeinschaft habe planerische Vorzüge, es gibt einen Abschluss für das Gelände und Gesamtensemble. Er betonte, dass beide Konzepte aus gastronomischer Sicht tragfähig sind. Archimedes habe in Landau Glanzstücke abgeliefert, vor allem sei die energetische Konzeption zu erwähnen. Unterm Strich liegt die Werkgemeinschaft ganz knapp vorne.

 

Ratsmitglied Eichhorn sprach seinen Dank an die Verwaltung aus. Er könne sich nicht erinnern, dass ein Einzelgebäude in seinen Details so ausgereift wurde, wie dieses Gebäude. Die Fraktionen haben sich anfänglich mit großer Mehrheit für Archimedes entschieden. Jedoch im Laufe der 8-stündigen Jurysitzung haben sich langsam Dinge herausgeschält, die immer mehr zu Lasten der Werksgemeinschaft ging. Was ihnen nicht gefiel, dass die Vertreter der Fachbüros als Externe bei der Abstimmung in der Jury mit abgestimmt haben. Was Landesgartenschau und Nachhaltigkeit angeht, kann Archimedes bis zu 3 Betreiber in das Gebäude einsetzen. Ob dies für die Zukunft richtig sei und sich positiv auswirken wird, kann zum heutigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. Die CDU-Stadtratsfraktion habe sich intern mit der Sache befasst. Er betonte, dass die Vorstellung der Herren Lis und Seitz sehr fair und sachlich war. Sie werden die Abstimmung freigeben. Die Tendenz der CDU-Stadtratsfraktion geht in Richtung Werksgemeinschaft.

 

Ratsmitglied Schröer dankte den Mitarbeitern der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung. Langfristig und wirtschaftlich halten sie das Konzept von Archimedes für nachhaltiger. Die Gliederung und der 3-Körperbau gefallen ihnen besser. Die Gliederung weist den Charakter einer Orangerie auf, was sie gerade für das Landesgartenschau-Konzept sehr interessant findet. Auch gefällt ihnen das Energiekonzept besser. Aus diesem Grund wird die Stadtratsfraktion Büdnis90/Die Grünen für das Konzept von Archimedes stimmen.

 

Ratsmitglied Volkhardt wies darauf hin, dass beide Entwürfe Stärke und Schwächen haben. Der Vor-Ort-Termin sei sehr hilfreich gewesen. Ebenso waren die Stellungnahmen der Fachleute sehr gut. Die FWG-Stadtratsfraktion habe sich aufgrund des besseren Konzeptes im Gaststättenbereich für die Werbegemeinschaft entschieden.

 

Ratsmitglied Silbernagel begrüßte den Vorzug der Besichtigung. Die Vorstellung durch die Mitarbeiter des Stadtbauamtes in der gemeinsamen Sitzung der Koalitionsfratkionen CDU, FWG und FDP war objektiv und bemerkenswert. Anschließend haben sie in der eigenen Fraktion beraten. Sie sind der Meinung, dass die Nachhaltigkeit bei der 3-Teiligkeit des Konzeptes von Archimedes größer sei. Auch die Idee der Lagerkapazität habe sie überzeugt. Ausschlaggebend war, dass der Entwurf der Werksgemeinschaft nach der Landesgartenschau eher schwierig sei, weiter zu bewirtschaften und auch für einen Betreiber schwieriger zu bezahlen sei. Bei Archimedes können 3 verschiedene Räume, evtl. auch mit verschiedenen Mietern, gestaltet werden. Um es wirtschaftlich weiterhin gut zu forcieren, halten sie die 3-Teiligkeit für die bessere Lösung. Aus diesem Grund haben sie sich für Archimedes entschieden.

 

Ratsmitglied Dr. Migl steht dem Verfahren einer 8-stündigen Jury kritisch gegenüber. Sie halten es wichtig, dass das Gebäude langfristig genutzt wird. Die Nachhaltigkeit sei schwierig zu prüfen. Letztendlich kamen sie zu der Entscheidung, dass sie das Konzept der Werkgemeinschaft für das Bessere halten.

 

Der Vorsitzende bat darum, es so stehen zu lassen. Es war ein sehr ausgewogener Diskussionsprozess. Beide Entwürfe haben ihre Stärken und Schwächen. Es gibt kein Verlierer.

Vor der nächsten Jurysitzung wird mit den Fachpreisrichtern gesondert nochmals das ganze Verfahren durchgesprochen. Es wies darauf hin, dass es Jurymitglieder nicht erlaubt sei im Vorfeld Kontakt mit den Fachpreisrichtern aufzunehmen. Die Kritikpunkte werden aufgenommen.

 


Durch die Hauptsatzung ermächtigt, stimmt der Hauptausschuss mit 11 Ja-, 3 Gegenstimmen und 1 Enthaltung zu: