Beschlussvorschlag:
Im Verlaufe der
Sitzung wird der Beschlussvorschlag wie folgt geändert:
Der Jugendhilfeausschuss und der Sozialausschuss beschließen den beiliegenden Konzeptentwurf „Mobile“ - Mobile Gemeinwesen- und Sozialarbeit in Landau in der Pfalz und beauftragen die Verwaltung des Jugendamtes mit der weiteren Ausarbeitung.
Die erforderlichen Mittel sollen im Rahmen des Haushaltsplanes 2012 bereitgestellt werden.
Der Vorsitzende verweist auf die Sitzungsvorlage und den vorliegenden
Konzeptentwurf zur Neuorganisation der Gemeinwesenarbeit. Aufgrund vermehrt
auftretender Problemlagen in der Innenstadt war die Zusammenführung und
Neuorganisation der Gemeinwesenarbeit notwendig geworden.
Herr Schilling, Firma Job-Point,
stellt in einer Powerpoint-Präsentation den von ihm entwickelten
Konzeptentwurf vor.
Der Vorsitzende fügt an, dass die Datensammlung eine gute Grundlage
biete, um Synergien zu nutzen. Wichtig sei eine Zusammenarbeit mit den
vorhandenen Strukturen. Er würdigt ausdrücklich die Arbeit des ÖSZ in der Südstadt
sowie des Kinderschutzbundes, der im Horst in Trägerschaft des
Mehrgenerationenhauses, weiterhin tätig sei.
Herr Eisenstein verweist darauf, dass es erforderlich sei, die
Gemeinwesenarbeit in den bestehenden Anlaufstellen und in der Innenstadt zu
sichern, und die hierfür erforderlichen Mittel entsprechend der Sitzungsvorlage
in den Haushaltsberatungen angemeldet werden müssen.
Herr Ehrmantraut teilt mit, dass im Vorfeld Gespräche stattgefunden
haben und bittet, dass die gemachten Vorschläge und die Erkenntnisse aus der
bisher geleisteten Arbeit im Konzept berücksichtigt werden und die über Jahre
aufgebaute Vertrauensarbeit eingebracht werden könne. Insgesamt sieht er die
Ausgestaltung der Gemeinwesenarbeit auf gutem Wege, bittet jedoch um Überprüfung
einiger Begrifflichkeiten des Konzepts.
Frau Hüttmann, AK Sozialberatung, bemerkt, dass der niedrigschwellige
Beratungsansatz als zentraler Ansatz der Gemeinwesenarbeit im Konzept zu kurz
komme.
Herr Eisenstein stimmt zu, dass der niedrigschwellige Beratungsansatz
Kern der Gemeinwesenarbeit sei und sichert eine Ergänzung diesbezüglich zu.
Herr Dawo bemängelt, dass Senioren und Behinderte im Konzept sehr wenig
Berücksichtigung finden. Er bittet um verstärkte Angebote für diesen
Personenkreis und um barrierefreien Zugang zu den Beratungsstellen.
Frau Schwarzmüller kritisiert, dass drei Stellen für die Umsetzung des
Konzeptes nicht ausreichen können. Sie wünscht, dass keine konkreten
Straßennamen genannt werden bzw. keine konkreten örtlichen Zuordnungen erfolgen.
Sie betont, dass es nicht richtig sei, dass Bewohner der Innenstadt „Häuser im
desolaten Zustand bevorzugen“ und moniert die Änderung einiger negativ
besetzter Begriffe. Weiterhin ist ihr die Einbeziehung der ehrenamtlichen
Kräfte und deren Teilnahme bei Besprechungen sehr wichtig.
Herr Kröhn stimmt Frau Schwarzmüller zu und ergänzt, dass keine
Stigmatisierung der Betroffenen erfolgen dürfe.
Herr Herdel fragt nach, warum für die Entwicklung des Konzepts ein
Projektauftrag vergeben worden sei, der Geld gekostet habe.
Der Vorsitzende antwortet, dass dies durch den Stadtrat beschlossen
worden sei.
Herr Herdel führt weiter aus, dass viele Formulierungen im Konzept
nicht passen. Er ist der Ansicht, dass es nicht Ziel von Gemeinwesenarbeit sei,
das Leben für die Bürger in der Stadt Landau angenehmer zu machen. Die
Benennung von Problemlagen und konkreter Beratungsangebote fehle. Er fragt
nach, warum die Partner im Sozialraum nicht einbezogen wurden.
Herr Eisenstein antwortet, dass eine Beteiligung stattgefunden habe und
dass weitere Abstimmungen nachgeholt werden.
Der Vorsitzende erklärt, dass es sich bei dem Beschluss über die
Sitzungsvorlage um einen Grundsatzentscheidung handelt, die als Grundlage für
die Anmeldung der Mittel in den Haushaltsberatungen 2012 benötigt werde. Er
sichert zu, dass die Nuancen des Konzepts ausgearbeitet werden und die
Kritikpunkte berücksichtigt werden.
Frau Thomas fragt nach, ob die zusätzlich eingesetzten Kräfte an
anderer Stelle fehlen. Der Vorsitzende antwortet, dass die Stellen nicht im
Gesamttopf fehlen, aber die Arbeit neu verteilt werden müsse.
Herr Kratz ist der Ansicht, dass ein Beschluss über das vorliegende
Konzept für die Haushaltsberatungen nicht erforderlich sei. Es seien
gravierende Mängel vorhanden, stigmatisiere die Betroffenen und führe in die
falsche Richtung. Die Diskrepanz zwischen Stellenanteilen und
Arbeitsumfang sei nicht zu bewältigen.
Er votiert dafür, dass Konzept zunächst auszuarbeiten und dann nochmals zur Beschlussfassung
vorzulegen.
Der Vorsitzende erwidert, dass er dann keine Grundlage für eine
Mittelanmeldung in den anstehenden Haushaltsberatungen habe.
Herr Thiel bestätigt, dass das Konzept
Mängel aufweise; ein Konzept werde jedoch erst durch die Menschen
erfüllt oder nicht erfüllt. Die Vorlage im Rahmen der Haushaltsberatungen sei
erforderlich, damit Gelder bereit gestellt werden können. Besonders wichtig sei
aber eine regelmäßige Evaluation.
Frau Vogler ergänzt, dass eine Nachbearbeitung des Konzepts notwendig
sei. Konkrete Angebote sollten dargestellt und Unstimmigkeiten beseitigt
werden.
Herr Lunkwitz bemängelt, dass die Erfahrungen aus dem Modellprojekt zum
Thema Birnbachsiedlung nicht aufgenommen wurden. Wichtig sei klarzustellen,
welche Arbeit tatsächlich durch die vorhandenen Kapazitäten geleistet werden
könne.
Herr Armbrust bemerkt, dass ein Konzept nicht zu konkret sein darf und
die Kräfte vor Ort wissen, was sie zu tun haben. Die Frage sei, wie der Bedarf
in der Innenstadt aufgefangen und die Gemeinwesenarbeit verknüpft werden könne.
Frau Burckhardt betont, dass es wichtig sei, die erforderlichen Mittel
in den Haushaltsberatungen anzumelden, aber das Konzept zu überarbeiten.
Herr Moayyedi bittet darum, aufgrund der hohen Zahl der Menschen mit
Migrationshintergrund in den betroffenen Gebieten, auch den Beirat für
Migration zu beteiligen, was bisher nicht geschehen sei.
Der Vorsitzende schlägt vor, den Beschlussvorschlag der Sitzungsvorlage
insoweit abzuändern, dass über den Konzeptentwurf beschlossen werde, und die Verwaltung des
Jugendamtes mit der weiteren Ausarbeitung
beauftragt werde.
Herr Eisenstein ergänzt, dass die Unterstützung des
Jugendhilfeausschusses in der Haushaltsdiskussion erforderliche sei, um
Vorhandenes zu erhalten und den dritten Anlaufpunkt zu schaffen.
Herr Kratz befürwortet die Änderung des Beschlussvorschlages, und
betont, dass hiermit die Grundlage für einen Nachbearbeitung des Konzepts unter Einbezug aller betroffenen
Institutionen möglich werde.
Frau Schwarzmüller fügt an, dass
sich im Horst das Angebot an Gemeinwesenarbeit verringert habe und eine
Mitarbeiterin gehen werde.
Herr Ehrmantraut bittet um eine zeitliche Vorgabe für die
Überarbeitung. Frau Hüttmann bittet um Einbeziehung der Basis.
Der Vorsitzende sichert zu, bis zum nächsten Jugendhilfeausschuss am
27. März 2012 Ergebnisse zu präsentieren.
Der Vorsitzende bittet anschließend um Abstimmung über den geänderten
Beschlussvorschlag.
Abstimmung Jugendhilfeausschuss:
Dem Beschlussvorschlag wird
mehrheitlich bei einer Gegenstimme und keiner Enthaltung zugestimmt.
Abstimmung Sozialausschuss:
Dem Beschlussvorschlag wird
mehrheitlich bei einer Gegenstimme und keiner Enthaltung zugestimmt.