Ortsbeiratsmitglied Thiel erläuterte den Antrag der SPD-Ortsbeieratsfraktion, welcher dieser Niederschrift als Anlage beiliegt.
Hieraus stellte er die Fragen an die anwesenden Vertreter des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebes Landau, ob die Überflutungen zu verhindern gewesen wären, der Kanal hätte evtl. größer dimensioniert und der alte Kanal mitbenutzt werden sollen? Des Weiteren fragte er, ob sie auch Anregungen und/oder Empfehlungen zur künftigen Verhinderung solcher Schäden geben könnten?
Er reichte Fotographien herum, die das Herausschießen des Wassers aus dem Kanalschacht und das ganze Ausmaß der Überflutungen dokumentieren. Herr Menacher musste angesichts der Bilder zugeben, dass er es sich so schlimm nicht vorgestellt hätte.

 

Nun fand ein umfangreicher Informations- und Meinungsaustausch statt, in welchem seitens der EWL-Vertreter u. a. die Berechnungsgrundlagen zur Dimensionierung des Kanalsystems aufgezeigt wurden. Außerdem hätten hierzu auch Aufzeichnungen von Regenreihen des Geilweilerhofes und des deutschen Wetterdienstes gedient.

Der Regen am 03.07.2009 sei als 10jähriges „Ereignis“ einzustufen, dessen Wassermengen das Kanalnetz nicht unbedingt aufnehmen können müsse, da es hierfür nicht ausgelegt sei. Einmal in zwei Jahren dürfe ein Kanal überlaufen. Ein Schaden alle 10 – 15 Jahre sei durchaus akzeptabel. Aufgrund der vorgelegten Bilder und der örtlichen Begebenheiten sei es sicher, dass das heraustretende Wasser aus dem Mischwasserkanal stammte.

Warum sich bei stärkeren Regenfällen Wasser sogar jährlich am Anwesen Frank Heß, Geißelgasse 28, durch die Wand drücke, konnte von Seiten des EWL noch nicht nachvollzogen werden. Trotz Sicherung seines Anwesens mit Sandsäcken, so Herr Heß, sei am 03.07.09 das Wasser mit einer Höhe von 0,40 Meter in sein Anwesen geflossen.

Von den EWL-Vertretern konnte kein direkter Zusammenhang der Überflutung mit dem aus der Badewanne im 1. Obergeschoss des Nachbargebäudes Elke Klug, Geißelgasse 30, gekommenen Wassers hergestellt werden. Es zeigte sich jedoch im Laufe der Diskussion, dass das dortige Fehlen eines Rückschlagventils, für dessen Einbau jedes Anwesen selbst verantwortlich sei, die Ursache gewesen sein könnte.

Auch könnten bei diesem Unwetter die jeweiligen Dach- und Hausanschlüsse an das Kanalsystem Einfluss auf die Art der Überflutung und die entstandenen Schäden gehabt haben.

Ein angesprochener möglicher Zusammenhang zwischen den Überflutungen und den vorhandenen Nußdorfer Regenrückhaltebecken konnte von den EWL-Vertretern ausgeschlossen werden.

Als möglicher Ansatzpunkt zur Lösung der Problematik könnte die Wiederverwendung des alten Kanalnetzes ins Auge gefasst werden.

Aus der Bevölkerung sei an ihn, so der 1. stv. Ortsvorsteher Diemert herangetragen worden, bestimmte Straßenzüge im Kanalnetz anders anzuschließen. Als Beispiel einer Entlastung sei der Anschluss der Hubhof- und der nördlichen Pfarrer-Lehmann-Straße an die Kirchhohl genannt worden.

 

Gemäß Ortsbeiratsmitglied Bauer sei aus dem großen Schachtdeckel gegenüber der östlichen Dorfplatzseite bereits viermal in diesem Jahr Wasser ausgetreten; allein zweimal davon im Juli. Herr Menacher sah hierzu kein Zusammenhang mit der Dimension des dortigen Kanalnetzes – im Gegenteil. Dort sei sogar der Abfluss vergrößert worden, sodass der Wasserpegel hätte sinken müssen.

Als Möglichkeit nannten die Herren Eck und Menacher, Messsonden und Kameras in das Kanalnetz einzusetzen, um dieses zu kalibrieren und darin das Verhalten des Wassers festzuhalten. Daneben könnte das Kanalnetz auch auf Verstopfungen überprüft sowie die Hausanschlüsse in Augenschein genommen werden.

Laut Herrn Eck nimmt sich der EWL der Nußdorfer Angelegenheit an und versucht, eine Lösung zu finden. Die Anwohner sollten stets derartige Ereignisse dokumentieren und sich dann direkt mit Herrn Menacher in Verbindung setzen.