Beschlussvorschlag:
1.
Der
Stadtrat beschließt die Herstellung des 2. Bauabschnittes Ostbahnstraße gemäß
der Vorlage und dem Gestaltungskonzept „Stadtboulevard Ostbahnstraße“ sowie den
Ankauf und Rückbau des Ostringpavillons.
2.
Die
Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zum Ankauf und zum Rückbau
des Ostringpavillons sowie zur Herstellung des 2. Bauabschnittes Ostbahnstraße
in die Wege zu leiten.
3.
Die
Ziffern 1. und 2. stehen unter Vorbehalt, dass mit den Eigentümern des
Pavillons Einigkeit über die Verkaufsbedingungen erzielt wird und der Stadtrat
diesen zustimmt.
Der
Vorsitzende eröffnete
den Tagesordnungspunkt und verwies auf die Sitzungsvorlage des Stadtbauamtes,
Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung, vom 26. April 2018, auf
die hingewiesen wird. Diese stehe nun für die Kontinuität der Stadtentwicklung
und zeige auf, dass sich die Verwaltung mit der zentralen Frage, der Zukunft
des Ostringpavillons, ausgiebig beschäftigt hat. Weiterhin werde deutlich, dass
man Förderungsmaßnahmen nutze, um die Stadtentwicklung voran zu treiben. Mit
dem Beschluss könne man Klarheit bei den Eigentümern des Pavillons schaffen. Im
Namen des Stadtvorstandes dankte er allen Personen, die an den Planungen
beteiligt waren.
Ratsmitglied
Lerch hob hervor, dass
der Beschluss eine für Landau wichtige Entscheidung darstellt. Da bei diesem
Projekt sehr viele Steuergelder verwendet werden sollen, war der CDU-Fraktion
ein transparentes Verfahren, in welchem die Gremien bewusst über das Vorhaben
entscheiden, sehr wichtig. Die nun vorgelegte Sitzungsvorlage sei
entscheidungsreif, jedoch nur unter den drei folgenden Bedingungen:
1.
Bei den vorgelegten optischen Darstellungen, insbesondere den Stellplätzen,
handelt es sich um die tatsächliche
Gestaltung des Platzes.
2. Es findet
keine Enteignung der jetzigen Besitzer statt.
3. Der unter
Ziffer 3 des Beschlussvorschlages genannte Vorbehalt wird erfüllt.
Bei Änderungen der Rahmenbedingungen muss
der Stadtrat erneut über das
Vorhaben entscheiden.
Der Abriss des
Pavillons werde insgesamt für die Stadt kostengünstiger als die Erhaltung.
Ratsmitglied
Maier brachte zum
Ausdruck, dass die SPD-Fraktion Verständnis für diejenigen habe, die sich für
einen Erhalt des Pavillons einsetzen würden. Letztendlich wirke der Pavillon
jedoch wie ein Fremdkörper in der Gestaltung der Ostbahnstraße. Durch den
Pavillon werde die Stadt- und Verkehrsentwicklung gehemmt. Mit dem Abriss
könnte in der Innenstadt neuer Freiraum geschaffen werden, ohne dass dadurch
Wohnraum verloren geht. Sie werden deshalb der Vorlage zustimmen.
Ratsmitglied
Lichtenthäler verwies
auf die letzte Sitzung des Bauausschusses, in welcher seine Fraktion bereits
ihre Bedenken bezüglich den Kosten und den verwendeten Steuergeldern geäußert
hat. In dieser Sitzung wurden verschiedene Varianten mit und ohne Pavillon
dargestellt. Letztendlich seien bei einem Abriss die Gestaltungsmöglichkeiten
größer. Im Gegensatz zu der CDU-Fraktion sehen sie die vorgestellten
planerischen Darstellungen noch nicht als abschließend an. So sollte man über
die Schaffung von mehr Grünflächen nachdenken. Nichts desto trotz werden sie
heute, als auch im Stadtrat, der Vorlage zustimmen.
Ratsmitglied
Freiermuth beschrieb
den Pavillon als einen Betonklotz, welcher ein Relikt aus alten Zeiten
darstellt. Mit dem Abriss könnte man innenstadtnah einen Platzcharakter
entwickeln, durch welchen auch die Verkehrsführung verbessert werden würde. Es
sei ihnen aber wichtig, dass keine Enteignung stattfindet. Dies werde man
jedoch regeln. Sie werden der Vorlage zustimmen.
Ratsmitglied
Dr. Migl gab an, dass
die Fraktion Pfeffer und Salz eine andere Haltung vertrete. Für einen recht
kleinen Platz, welcher nicht repräsentativ sei, werde ein erhöhter Aufwand an
Steuergeldern benötigt. Durch die anfallenden Entschädigungen für die Bürger
entstehe eine ungleiche Kosten-Nutzen-Relation. Ihrer Meinung nach ist zudem
die vorgestellte Verkehrsführung nicht optimal gewählt. Es gebe in Landau
wichtigeres zu tun. Sie werde daher der Vorlage nicht zustimmen.
Ratsmitglied
Silbernagel erklärte,
dass die FDP für den Erhalt des Ostringpavillon sei. Für die Realisierung und
spätere Bespielung des geplanten Platzes würden zu viele Steuergelder und
Investitionen benötigt. Diese Gelder könnte man sinnvoller einsetzen.
Der
Vorsitzende bedankte
sich für die Stellungnahmen und machte nochmals deutlich, dass mit den heutigen
Beschlüssen der Eintritt in das Verfahren ermöglicht werde. Man könnte sodann
in die Verhandlungen mit den Eigentümern eintreten und Klarheit für diese
schaffen. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen werden zu gegebener Zeit wieder
in den Gremien vorgestellt. Er äußerte zudem Verständnis zu den Einwänden zur
schwierigen Gesamtkostendimension, erläuterte aber gleichzeitig, dass die
genutzten Fördergelder nicht einfach woanders in der Stadt eingesetzt werden
könnten.
Da keine
weiteren Wortmeldungen erfolgten, erläuterte der Vorsitzende das folgende
Abstimmungsverhalten. Zunächst werde der Bauausschuss über den
Beschlussvorschlag abstimmen, danach der Hauptausschuss. Stadtratsmitglieder,
die Mitglieder in beiden Ausschüssen sind, könnten für beide Ausschüsse
abstimmen.
Der
Bauausschuss empfiehlt dem Stadtrat mehrheitlich mit 12 Ja-Stimmen,
2 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen den nachfolgenden
Beschlussvorschlag.
Der Hauptausschuss empfiehlt dem Stadtrat mehrheitlich mit 14 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen den nachfolgenden Beschlussvorschlag.