Sitzung: 05.06.2018 Hauptausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 14, Enthaltungen: 1
Vorlage: 610/509/2018
Beschlussvorschlag:
Für das in der
Anlage umgrenzte Gebiet der Gemarkung Landau, Hartmannstraße
/ Heinrich-Diehl-Straße wird der Bebauungsplan C 25 „Konversion Landau Süd / Landesgartenschau“ – 2. Teiländerung gemäß
§ 2 Abs. 1 BauGB i.V. § 13 a BauGB aufgestellt. Der Aufstellungsbeschluss wird
gem. § 2 Abs. 1 BauGB ortsüblich bekannt gemacht.
Der
Vorsitzende erläuterte
die Sitzungsvorlage des Stadtbauamtes, Abteilung Stadtplanung und
Stadtentwicklung, vom 9. Mai 2018, auf die hingewiesen wird. Er
erklärte, dass das Vorhaben in der Sitzung des Bauausschusses durch Herrn
Bürgermeister Dr. Ingenthron ausgiebig erläutert wurde. Er informierte zudem
darüber, dass in der nächsten Woche die Leitung der Universität zu einem
Gesprächstermin nach Landau kommen wird. Hier werde man über das
Gesamtentwicklungskonzept der Universität sprechen. Man sei sich sicher, dass man
Lösungen finden wird, welche städtebaulich vertretbar seien, aber auch die
Interessen der Universität und der Stadt wahren werden.
Ratsmitglied
Hartmann erklärte,
dass er bereits in der Sitzung des Bauausschusses die Haltung seiner Fraktion
erläutert habe. Sie halten dieses Vorhaben grundsätzlich für sehr sinnvoll.
Dennoch möchte er gerne einen Prüfauftrag seiner Fraktion ankündigen, der die
kommenden Tage der Verwaltung zugehen wird. Die Problematik beim Campus Süd sei
die Verkehrs- und Parksituation. Mit der Errichtung eines Parkhauses beim
geplanten Campus Süd würde die Großzahl der Studierenden mit dem PKW zum Campus
kommen. Dies würde das bereits jetzt massive Verkehrsaufkommen in der Südstadt
weiter erhöhen. Man müsste deshalb die Studierenden dazu animieren, anderweitig
zu dem Campus zu kommen. Der Prüfautrag werde deshalb unter anderem folgende
Fragestellungen beinhalten:
Wo und in
welcher Größe könnte man in der Nähe des Campus Süd ein Fahrradparkhaus
errichten? Welche Kosten würden hierfür anfallen?
Wie viele
Fahrradbügel könnten auf den Grünstreifen in der Wirth- und in der
Siebenpfeiffer-Allee errichtet werden?
Wo könnte
zusätzliches Potential für die Errichtung von Fahrradbügeln vorhanden sein?
Wäre eine
Einführung der VRN-Nextbike denkbar? Wie stelle sich hier die Kostensituation
dar?
Wäre es
denkbar, die Einfahrt in die Cornichonstraße und Glacisstraße von der
Weißenburger Straße her zu untersagen? Durch die Linksabbieger komme es hier
vermehrt zu Rückstaus auf der Schlösselkreuzung.
Zum Abschluss
machte Ratsmitglied Hartmann nochmals deutlich, dass seine Fraktion
grundsätzlich hinter der Errichtung des Campus Süd steht, die
Verkehrsproblematik jedoch gelöst werden müsste.
Der
Vorsitzende machte
nochmals deutlich, dass sich die Verwaltung gemeinsam mit der Universität und
dem Ministerium um ein verträgliches städtebauliches Gesamtkonzept bemühen
wird. Zunächst müssten Grundsatzthemen angegangen werden, danach könnte man
sich beispielweise um die Aufstellung von Fahrradbügeln Gedanken machen. Natürlich
werde man nach dem Eingang des Prüfauftrages die Sachverhalte zu gegebener Zeit
prüfen.
Ratsmitglied
Freiermuth äußerte
sich kritisch zu den angedachten Plänen. Bereits jetzt herrscht in der Südstadt
ein Verkehrschaos, welches durch einen Campus Süd weiter verstärkt werden
würde. Durch die Studentenstruktur, viele Studierende kommen von außerhalb mit
dem PKW nach Landau, kann diese Problematik nicht verhindert werden. Seine
Fraktion sehe eine sinnvolle Alternative darin, auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Realschule
plus ein weiteres Parkdeck für den bestehenden Universitätscampus zu errichten.
Der KARS müsste im Gegenzug ein geeigneter Standort als Alternative angeboten
werden.
Der
Vorsitzende erinnerte
nochmals auf das städtebauliche Gesamtkonzept hin, welches auch den Bereich
Verkehr beinhaltet. Für den Weiterentwicklungsprozess der Universität sollten
derzeit keine Denkverbote vorherrschen.
Ratsmitglied
Dr. Migl brachte zum
Ausdruck, dass ihre Fraktion der Vergrößerung der Universität positiv
entgegensteht. Eine Ausweitung des Campus Nord ist nicht möglich, daher müsste
der Campus errichtet werden. Alle hierbei aufkommenden Probleme können
sicherlich gelöst werden. Sie findet es sehr gut, dass aus ehemaligen
Militärgebäuden Bildungsstätten gemacht werden sollen. Zum Abschluss erklärte
sie, dass auch ihre Fraktion einen Prüfauftrag einreichen wird. Dieser soll die
Einführung von Shuttlebussen zwischen den Unistandorten beinhalten. Sie stimmen
der Vorlage dennoch vorbehaltlos zu.
Der
Vorsitzende erklärte
daraufhin, dass nicht alle Planungen, die vom Land gemacht werden, durch die
Verwaltung auch so angenommen werden müssen.
Weiterhin verwies er darauf, dass die Einführung von Shuttlebussen
bereits Gegenstand der Neuausschreibung des Linienbündels, die bereits in den
Gremien beraten wurde, sei.
Ratsmitglied
Dr. Migl ergänzte zu
ihrer vorherigen Aussage, dass sie klar für den Standorterhalt der KARS
plädiere. Das Gelände wurde schließlich über mehrere Jahre für viel Geld
saniert.
Ratsmitglied
Lerch zeigte sich
überrascht, welche Probleme bereits vor der Darlegung eines Gesamtkonzeptes
diskutiert werden. Es sei doch völlig offen, wie sich der Campus Süd darstellen
wird. Er nahm direkten Bezug auf den Prüfauftrag der Bündnis 90/Die
Grünen-Fraktion und erinnerte an die Anträge seiner Fraktion. So haben bereits
auch sie die enge Taktung des ÖPNV und die Weiterentwicklung der gesamten
Fahrradstruktur beantragt. Dennoch müsste man bei allen Überlegungen auch an
den Individualverkehr denken und deshalb ausreichend Parkmöglichkeiten zur
Verfügung stellen. Ansonsten schaffe man ein Verkehrs- und Parkplatzchaos. Zum
Abschluss regte er an, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bei der nächsten
Ausschreibung des ÖPNVs gerne die Einführung eines Semestertickets für die
Studierenden unterstützen kann.
Ratsmitglied
Hartmann warf
Ratsmitglied Lerch Unkenntnis über die Studierendenstruktur vor. Man habe am
Campus Nord gesehen, dass nach dem Aufstellen von Fahrradbügeln vermehrt
Studierende mit dem Fahrrad zur Universität gekommen sind. Er ergänzte zudem,
dass es unsäglich sei, darüber nachzudenken, den Standort der KARS bereits nach
zwei drei Jahren aufs Neue zu verlagern. Es müssen daher Lösungen gefunden
werden, die für die Anwohner der Südstadt als auch die Studierenden akzeptabel
seien.
Ratsmitglied
Vogler gab an, dass es
an der Zeit sei, ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung der
Universität zu erarbeiten. Ziel müsse es sein, eine Gesamtlösung mit zwei
Campussen zu verfolgen. Weiterhin vertrat sie die Meinung, dass die KARS an
ihrem jetzigen Standort verbleiben muss. Die SPD-Fraktion werde der Vorlage
zustimmen.
Der Vorsitzende erklärte, dass seit dem Bestehen der Universität die Diskussion über die bauliche Entwicklung dieser besteht. Er verwies darauf, dass mit dem heutigen Beschluss nur ein Detail des gewünschten Campus Süd beschlossen werden soll. Man sei sich bewusst, dass es zwingend notwendig sei, gemeinsam mit der Universität ein städtebauliches Gesamtkonzept zu entwickeln. Er versprach, nach der Sommerpause den Gremien eine erste Übersicht mit den Themen, die bei der künftigen Entwicklung der Universität aufgerufen werden müssen und die dazu benötigten Lösungsansätze zu präsentieren. Abschließend machte er nochmals deutlich, dass die Verwaltung gegenüber dem Land deutlich machen werde, dass man bei der baulichen Entwicklung der Universität mitentscheiden möchte.
Der Hauptausschuss empfiehlt dem Stadtrat einstimmig mit 14 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung den nachfolgenden Beschlussvorschlag.