Sitzung: 25.09.2018 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 30, Nein: 7, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 240/084/2018
A) den
1. Nachtragshaushalt 2018, der nach Vorlage der Verwaltung wie folgt
abschließt:
1. |
im Ergebnishaushalt der Gesamtbetrag der Erträge
auf der Gesamtbetrag der
Aufwendungen auf Jahresfehlbetrag |
144.405.758 € 152.921.942 € -8.516.184 € |
2. |
im Finanzhaushalt die ordentlichen Einzahlungen
auf die ordentlichen Auszahlungen
auf Saldo der ordentlichen
Ein-und Auszahlungen die außerordentlichen
Einzahlungen auf die außerordentlichen
Auszahlungen auf Saldo der außerordentlichen
Ein-und Auszahlungen die Einzahlungen aus
Investitionstätigkeit auf die Auszahlungen aus
Investitionstätigkeit auf Saldo der Ein-und
Auszahlungen aus Investitionstätigkeiten die Einzahlungen aus
Finanzierungstätigkeit auf die Auszahlung aus
Finanzierungstätigkeit auf Saldo der Ein-und
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit der Gesamtbetrag der
Einzahlungen auf der Gesamtbetrag der
Auszahlungen auf Veränderung des
Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr |
137.642.753 € 140.225.014 € -2.582.261 € 0 € 0 € 0 € 6.748.137 € 20.688.852 € -13.940.715 € 17.683.176 € 1.160.200 € 16.522.976 € 162.074.066 € 162.074.066 € 0 |
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3. 4. 5. |
Verpflichtungsermächtigungen über den 1.
Nachtragsstellenplan 2018 die Verbindlichkeit der
Finanzplanungsjahre 2019 – 2021 |
11.662.080 € |
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage der
Kämmereiabteilung vom 29. August 2018, die dieser Niederschrift als Anlage
beigefügt ist. Er hielt zunächst seine Haushaltsrede. Der Nachtragshaushalt
diese lediglich dazu, nachzusteuern. Es sei Raum für eine Grundsatzdebatte. Man
stelle sich den Herausforderungen, die man ökologisch und ökonomisch nachhaltig
angehe. Landau sei Schwarmstadt, deren Herausforderungen beispielsweise bei der
Schaffung von Wohnraum man sich stellen müsse. Weitere Herausforderungen seien
der demographische Wandel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Integration
und Pflege. Hinzu kämen ökologische Themen wie der Starkregen, der Klimaschutz
und Klimaanpassung sowie die Fragen der Mobilität in unserer Stadt. Die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien sehr gut. Dennoch müsse man ein
strukturelles Defizit im Haushalt ausweisen. Trotzdem schaffe man es, 27
Millionen Euro an städtischen Investitionen auszugeben. Dies alles sei Anlass
zur Freude über die positive Entwicklung der Stadt. Es ergebe sich eine
Ergebnisverbesserung von 3,7 Millionen Euro, was den Fehlbetrag auf jetzt noch
8,5 Millionen Euro verbessere. Diese erfreuliche Haushaltsentwicklung habe es
ermöglicht, dass man Liquiditätskredite deutlich zurückführen konnte. Dennoch
sei ein Haushaltsausgleich nach wie vor nicht möglich. Auch das neue
Finanzausgleichsgesetz werde nicht die erhoffte Verbesserung bringen.
Ursächlich seien weiter die hohen Belastungen im Jugend- und Sozialetat, in dem
man von 71,5 Millionen Euro 42,4 Millionen selbst tragen müsse.
Als kleines
ökologisches Signal könne man es ab 1. Dezember 2018 ermöglichen, dass
Elektroautos kostenfrei in Landau parken können. In den nächsten Monaten werde
es aber nicht weniger anstrengend als bisher. Man habe immer noch das große Thema
der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes. Immer wieder müsse man schauen,
wie man verschiedene Dinge effizient zusammenbringen könne.
Die schon in wenigen
Tagen beginnenden Beratungen für den Haushalt 2019 würden mit Sicherheit nicht
einfacher werden. Er danke allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich vielfältig
einbringen und er danke den Mitgliedern des Rates und der Ausschüsse für ihr
Engagement und den Mitarbeiterinnnen und Mitarbeitern der Verwaltung für ein
konsequentes und geräuschloses Arbeiten.
Ratsmitglied
Lerch betonte, dass die
Verbesserung der Erträge allein mit 6 Millionen Euro mehr an Gewerbesteuer
einhergehe. Wenn man diesen zusätzlichen Spielraum nicht hätte, müsste man bei
Kita’s, Schulen, Streetworker oder Schulsozialarbeit sparen. Wiederum würden
die Aufwendungen im Bereich Jugend und Soziales steigen. Ursachen seien die
üblichen Steigerungen der Kosten und Tarife, aber hauptsächlich dass das land
die Kommunen im Stich lasse. Alleine mit dem neuen Kindertagesstättengesetz
würde eine Welle von zusätzlichen Kosten auf die Kommunen zurollen. Trotzdem
tätige man wieder eine große Zahl an Investitionen, so sei Landau Vorreiter im
Bereich Wohnungsbau und bei den Kindertagesstätten.
Das
Gebäudemanagement habe ein üppiges Arbeitsfeld und bekomme nun mit der
Wohnungsbaugesellschaft noch eine neue Aufgabe hinzu. Das man jetzt endlich auf
dem Weg sei, sei dem Engagement des Oberbürgermeisters zu verdanken. Eine große
Leistung desGML sei es gewesen, innerhalb von drei Wochen die Förderung des Kunstrasenplatzes
von Landes- auf Bundesförderung umzustellen. Dies deshalb, weil das Land den
Bau von Kunstrasenplätzen untersage die nicht für den Schulsport seien. Sein
Dank gehe an das gesamte Team des Gebäudemanagements.
Landau sei trotz
aller Schwierigkeiten immer noch die am geringstverschuldete kreisfreie Stadt
in Rheinland-Pfalz. Die CDU-Stadtratsfraktion stimme dem Nachtragshaushalt zu.
Ratsmitglied
Maier erklärte, dass die
grundsätzlichen politischen Weichen bereits mit der Verabschiedung desHaushaltes
im letzten Dezember gestellt worden seien. Der Nachtragshaushalt enthalte nur
wenige komplett neue Maßnahmen. Eine sei der Geländeankauf für das muslimische
Gräberfeld. Dies sei für die SPD-Stadtratsfraktion ein wichtiges Zeichen der
Integration.
Wohnen sei die
zentrale Frage unserer Zeit. Hier gehe die Stadt die Herausforderungen
entschlossen, aber mit Vernunft und Augenmaß an. Die SPD-Stadtratsfraktion
stimme dem Nachtragshaushalt ebenfalls zu.
Ratsmitglied
Hartmann gestand zu, dass es
eine positive Entwicklung in diesem Haushalt gebe. Dies hänge mit der
Gesamtentwicklung zusammen, aber auch mit eine rReihe von Neuansiedlungen.
Nichtsdestotrotz hätte man Flächenpotentiale anders nutzen können. Bündnis
90/Die Grünen hätten ein Problem mit dem Flächenverbrauch. Interessant sei,
dass das strukturelle Defizit auf 2,6 Millionen Euro sinke. Würde man wie die
Stadt Ludwigshafen die Gewerbesteuer um 20 Punkte erhöhen, könnte man in einem
Jahr die Hälfte des strukturellen Defizits ausgleichen. Ein strukturell
ausgeglichener Haushalt würde uns Freiheiten geben selbst zu entscheiden, was
man tun wolle. Die Kreditgrenze von 4 Millionen Euro sei ein Problem
hinsichtlich der Investitionen. Diese Kreditgrenze könne die ADD aber nur mit
dem strukturellen Defizit des Haushalts begründen. Die Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen werde dem Nachtragshaushalt nicht zustimmen. Für den Haushalt 2019
bleibe die große Frage, ob es eine Ratsmehrheit gebe, die einen ausgeglichenen
Haushalt wolle um mehr in die wichtigen Dinge der Stadt investieren zu können.
Ratsmitglied
Freiermuth stellte fest,
dass dieser Nachtragshaushalt eigentlich eine angenehme Geschichte sei. Das
Grundproblem seien wie in jedem Jahr die Pfichtausgaben. Mit einer Erhöhung der
Steuern mache man es sich zu einfach. Man müsse bedenken, dass 20 Punkte mehr
Gewerbesteuer mancher Firma weh tun würden. Kritisch sehe die
FWG-Stadtratsfraktion das kostenlose Parken für Elektroautos. Große Ausgaben,
die auf uns zukommen, seien Landau baut Zukunft und das Gewerbegebiet D 12. Die
FWG-Stadtratsfraktion stimme dem Nachtragshaushalt zu.
Ratsmitglied Dr. Migl war der Auffassung, dass der Nachtragshaushalt viele sinnvolle Anpassungen habe. Dennoch lehne die Pfeffer-und Salz-Stadtratsfraktion den Nachtragshaushalt ab. Ein ganz wesentlicher Punkt hierbei sei der große Flächenverbrauch für das Projekt Landau baut Zukunft. Diese Gebiete seien weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar. Weiter habe man auch andere Vorstellungen bei der Obdachlosenunterkunft in der Containersiedlung. DasKonzept mit nur einem Streetworker sei nicht ausreichend. Positiv sei, dass das Gebäudemanagement jetzt auch investiv tätig werde, um sozialen Wohnraum zu schaffen. Sie denke, dass man vielleicht gar keine eigene Wohnungsbaugesellschaft brauche, da das GML dies bewältigen könne.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 30 Ja- und 7 Nein-Stimmen: