Sitzung: 17.12.2019 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 33, Nein: 11, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 240/114/2019
I.
a)
über
den städtischen Haushalt, der nach Vorlage der Verwaltung wie folgt abschließt:
- im Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
147.422.324 Euro |
|
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
159.348.414 Euro |
|
Jahresfehlbetrag auf |
-11.926.090 Euro |
|
- im Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
140.829.354 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
147.848.184 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
-7.018.830 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
17.418.731 Euro |
|
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
35.673.749 Euro |
|
Saldo der Ein- und Auszahlungen Investitionstätigkeit auf |
-18.255.018 Euro |
|
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
26.523.848 Euro |
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
1.250.000 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
25.273.848 Euro |
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
184.771.933 Euro |
|
Gesamtbetrag der Auszahlungen auf |
184.771.993 Euro |
|
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
0 Euro |
|
|
|
|
- über das Investitionsprogramm
welches nach Vorlage der Verwaltung
folgende Auszahlungen aus Investitionstätigkeit ausweist:
2020 |
35.673.749 Euro |
|
2021 |
32.159.058 Euro |
|
2022 |
22.703.169 Euro |
|
2023 |
19.163.169 Euro |
|
b) über den Wirtschaftsplan des
Gebäudemanagement Landau
Erfolgsplan
Erträge |
15.682.500 Euro |
Aufwendungen |
19.110.900 Euro |
Differenz |
-3.428.400 Euro |
Vermögensplan
Einnahmen |
16.140.400 Euro |
Ausgaben |
16140.400 Euro |
Verpflichtungsermächtigungen 7.633.000 Euro
davon für das Jahr 2021 für das Jahr 2022 für das Jahr 2023 |
3.992.500 Euro
3.055.500 Euro
585.000 Euro |
Gesamtbetrag der Kredite |
6.097.000 Euro |
Gesamtbetrag der Liquiditätskredite |
3.000.000 Euro |
c) Bürgerstiftung
1.
im
Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
189.642 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
187.422 Euro |
Jahresüberschuss auf |
2.220 Euro |
2.
im Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
186.600 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
135.150 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
51.450 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
50.000 Euro |
|
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
50.000 Euro |
|
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
236.600 Euro |
Gesamtbetrag der Auszahlungen auf |
135.150 Euro |
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
101.450 Euro |
d) Landauer Kunststiftung
- im Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
21.860 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
21.860 Euro |
Jahresfehlbetrag auf |
0 Euro |
- im Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
21.860 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
21.860 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
21.860 Euro |
Gesamtbetrag der Auszahlungen auf |
21.860 Euro |
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
0 Euro |
e)
Strieffler
Stiftung
- im Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
34.640 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
34.640 Euro |
Jahresfehlbetrag auf |
0 Euro |
2.
im
Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
34.640 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
34.640 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
34.640 Euro |
|
Gesamtbetrag de r Auszahlungen auf |
34.640 Euro |
|
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
0 Euro |
|
f)
über
den Stellenplan.
II. Hinsichtlich der veranschlagten
Investitionen im Haushalt der Stadt Landau in der Pfalz und den
Wirtschaftsplänen des Eigenbetriebes Gebäudemanagement Landau beschließt der
Stadtrat folgendes Verfahren zur Optimierung der Finanzsteuerung:
- Der Beginn von förderfähigen Maßnahmen
ab einer Gesamtinvestitionssumme von 20.000 Euro, ausgenommen hiervon sind
Planungsleistungen, ist grundsätzlich dem Stadtvorstand vorher anzuzeigen.
Als Maßnahmenbeginn gilt die Einleitung des Verfahrens.
- Weichen die Höhe der im Haushalt oder
den Wirtschaftsplänen veranschlagten Drittfinanzierungsmittel
(Zuweisungen, Zuschüsse und Beiträge) oder die Kassenwirksamkeit von den
Planansätzen krediterhöhend ab, ist vor Maßnahmenbeginn und Eingehung
einer Rechtsverpflichtung nach außen durch die jeweils verantwortlichen
Bereiche das Einvernehmen mit dem Stadtvorstand herzustellen und
darzulegen, wie die Finanzierungslücke geschlossen werden kann.
- Im Kernhaushalt bleiben alle
Haushaltsansätze für Investitionen wie bisher gesperrt.
Mittelfreigabeanträge sind vor der Eingehung einer Rechtsverpflichtung
nach außen an die Kämmereiabteilung zu richten; ab einer Höhe von 20.000
Euro entscheidet der Stadtvorstand über die Mittelbereitstellung. Ziffer 2
gilt entsprechend.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage der
Kämmereiabteilung vom 21. November 2019, die dieser Niederschrift als Anlage
beigefügt ist.
Er hielt zunächst
seine Haushaltsrede. Es sei dies heute die „Stunde des Stadtrates“, denn das
Haushaltsrecht sei das Königsrecht des Rates. Der Haushaltsentwurf spiegele die
neuen Mehrheitsverhältnisse nach der Kommunalwahl wider. Von daher sei es nicht
überraschend, dass dieser Haushalt neue Schwerpunkte und Akzentuierungen setze.
Zu diesen neuen Akzenten gehöre der Kampf gegen den Klimawandel, die Schaffung
von Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen, die Gestaltung einer modernen
Mobilitätspolitik, die Stärkung der zentralen Funktion und des
Universitätsstandortes, die Förderung unseres Wirtschaftsstandortes sowie die
sozialen Aufgabenstellungen. Dies alles unter der Prämisse einer soliden
Haushaltspolitik als einer Frage der Generationengerechtigkeit.
Man habe in den
letzten Jahren die Liquiditätskredite um 41,5 Millionen Euro reduzieren können.
Durch diese sehr gute Haushaltsentwicklung haben man das Eigenkapital wieder in
etwa auf den Stand von 2008, dem Jahr der Einführung der kommunalen Doppik,
bringen können. Trotz sprudelnder Steuereinnahmen müsse man dennoch erneut ein
planerisches Defizit ausweisen. Auf Veränderungen werde man unterjährig
steuern. Um das Defizit zu begrenzen, sehe der Haushalt Steuererhöhungen an
unterschiedlichen Stellen vor. Streng genommen müsste er nach den Bestimmungen
der Gemeindeordnung einen Haushalt mit diesem Defizit aussetzen. Angesichts der
Entwicklungen in den letzten Jahren, werde er aber den Haushaltsbeschluss nicht
aussetzen. Dies auch, weil die strukturelle Schieflage nicht von der Stadt
Landau verschuldet sei.
So sehe die Planung
ein neues Defizit im Haushalt von 11,9 Millionen Euro vor. Die
Gesamtaufwendungen würden bei 159,3 Millionen Euro liegen, die Gesamterträge
bei 147,4 Millionen Euro. An Investitionen habe man 45,6 Millionen Euro
vorgesehen, dies finanziere man mit einem Kreditbedarf von 16,5 Millionen Euro.
Trotz aller Probleme werde man enorme Investitionsleistungen in die
Infrastruktur haben. Der Schwerpunkt liege bei den Schulen, der
Sportinfrastruktur, im Wohnungsbau, beim Digitalpakt, den Baugebieten, der
Baulandstrategie, der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes sowie der
Siedlungserweiterung im Südwesten. Dieser Haushalt zeige, dass man liefere als
Verwaltung, als Stadtvorstand und als Stadtrat.
Der Haushalt sehe
eine Anhebung der Grundsteuer vor. Dies sei im Grunde der Nachvollzug des
Inflationsausgleichs der letzten Jahre. Allerdings sei auch klar, dass
Steuererhöhungen alleine nicht die Lösung seien. Es bedürfe eines
Gesamtkonzeptes zur Entschuldung der Kommunen. Die Abschaffung der
Schankerlaubnissteuer sei kein Geschenk, sondern vielmehr aktive
Wirtschaftsförderung. Die Ausgaben für die freiwilligen Leistungen würden auf
11,1 Millionen Euro steigen, was eine beachtliche Summe sei. Dank eines genialen
Finanzierungskonzeptes der Finanzverwaltung könne man auch die
Leuchtturmprojekte beim Projekt „Kommune der Zukunft“ umsetzen.
Man werde auch in
diesem Jahr Herausforderungen haben, so dass man wieder steuern und reagieren
müsse. Dies wolle und könne man tun. Vor diesem Hintergrund bitte er um
Zustimmung zu diesem Haushalt.
Ratsmitglied
Saßnowski erklärte, dass
2019 das Jahr der Veränderung gewesen sei. Es habe Klimastreiks und Aktionen
gegen Hass im Netz gegeben, ebenso Debatten über bezahlbaren Wohnraum für alle
und über das Ungleichgewicht von Arm und Reich. Es sei ein Jahr des
Bewusstwerdens und Erkennens gewesen, aber auch ein Jahr des Handelns. Auch in
Landau habe sich vieles verändert. Als Stadt sei man dabei auch erste Schritte
gegangen. So habe man den Klimanotstand erklärt und damit deutlich gemacht,
dass Klimaschutz oberste Priorität habe. Mit diesem Haushalt gehe man die
Herausforderungen an. Allein 10 Millionen Euro investiere man in den Bau von
sozialem Wohnraum, in die Modernisierung der Schulen und für das neue
Sportgelände West. Bei alledem sei Klimaneutralität der Ansporn. Man mache sich
auf den Weg, Wohnen und Leben in Landau zukunftsfähig zu gestalten. Im Bereich
Mobilität habe man als Kommune die größte Möglichkeit zur CO²-Einsparung. Erste
Schritte gehe man hier mit dem kostenfreien Shuttle-Bus für die Innenstadt und
den Umbau der Königstraße und der Martin-Luther-Straße. Den Autoverkehr wolle
man schneller und fließender durch die Innenstadt lenken. Bei allen Projekten
wolle man im Dialog bleiben mit den Landauerinnen und Landauern. Größter
Kostenbereich bleibe der soziale Bereich. Es sei gut, dass man trotzdem hier
keine rigorosen Sparmaßnahmen mache.
Mit diesem Haushalt
zeige man, dass man die Zeichen der Zeit erkannt habe. Schritt für Schritt
nehme man Fahrt auf für die nächsten Jahre. Die GRÜNE-Stadtratsfraktion stimme
dem Haushalt zu.
Ratsmitglied
Lerch erinnerte daran, dass
das Land den Kommunen mit Mitteln die Kommunale Selbstverwaltung sichern müsse.
Dieser Haushalt zeige einmal mehr, dass dies nicht so sei. Erfreulich sei
zunächst, dass man insgesamt 45 Millionen Euro investieren werde in wichtige
Projekte der städtischen Infrastruktur. Man habe auch neue Perspektiven im
Bereich Mobilität mit dem Landau-Takt und dem Ausbau von Radwegen. Es gebe
prosperierende Gewerbesteuereinnahmen und eine weitere deutliche Reduzierung
des Schuldenstandes. Dies sei Grund, dem Stadtvorstand und den Fraktionen für
eine konstruktive Arbeit zu danken.
Der Haushalt habe
aber auch andere Wahrheiten. So habe man erneut ein Defizit, diesmal in Höhe
von fast 12 Millionen Euro. Ein Grund dafür sei, dass einem immer wieder
zusätzliche Aufgaben zugewiesen würden. Dadurch habe man alleine in den letzten
3 Jahren 60 zusätzliche Stellen einrichten müssen. Die Stadt habe gut
gewirtschaftet und habe trotzdem einen unausgeglichenen Haushalt. Dies habe
Auswirkungen vor allem im freiwilligen Bereich, auf dem ein eiserner Deckel
sei. Das Land halte es für unabdingbar, alle Einnahmequellen auszuschöpfen. Man
werde also vom Land gezwungen, die Steuern zu erhöhen. Das Land habe seinen
Haushalt auf dem Rücken der Kommunen ausgeglichen. Hier werde eine kommunale
Selbstverwaltung zu Grabe getragen. Man sollte eine klare Botschaft nach Mainz
senden und klar Position beziehen. Landau stehe vor großen Herausforderungen,
die CDU-Stadtratsfraktion stimme dem Haushalt zu.
Ratsmitglied
Maier war der Auffassung,
dass man an diesem Haushalt erkenne, wie die neue Koalition arbeite. Mit der
Erhöhung der Grundsteuer B katapultiere man Landau in die Spitzengruppe der
kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz. Die Grundsteuer sei eine unsoziale
Steuer, weil sie die Bürger unmittelbar unabhängig vom Einkommen treffe. Die
Grünen wollen die für den Haushalt eher unbedeutende Schankerlaubnissteuer
abschaffen, dafür werde die Hundesteuer erheblich erhöht. Zumindest im Bereich
Steuern sei dieser Haushalt CDU in Reinform. Mit dem Haushalt würden falsche
Prioritäten beim Klimaschutz gesetzt. Das Hauptproblem sei doch der
Pendlerverkehr, dies sei das deutlich größere Problem. Von daher hätte man die
200.000 Euro für den Shuttle-Bus besser für eine Schnellbuslinie aufgehoben.
Die Aufsichtsbehörde werde ja nachfragen, wie diese 200.000 Euro jährlich
kompensiert werden. Hier müssten die Bürger schon wissen, dass durch die
Grundsteuererhöhung alle Landauer dafür zur Kasse gebeten werden. Man wolle die
Unterfinanzierung der Kommunen im Land nicht klein reden. Aber es sei auch Teil
der Wahrheit, dass in den letzten Jahren viele Landesmittel nach Landau geflossen
seien. Dies sei der konservativste Haushalt, der in den letzten Jahren
eingebracht worden sei. Die SPD-Stadtratsfraktion werde diesen Haushalt
ablehnen.
Ratsmitglied
Freiermuth stellte zunächst
die Informationsveranstaltung der Verwaltung für die kleineren Fraktionen in
Frage. Dies sei gut gemeint, man könne dies aber mangels Interesse streichen.
Man sehe, dass es grundsätzliche strukturelle Defizite gebe. Die Vorgabe des
Landes, dass die Kommunen Steuern erhöhten müssten, halte er für falsch. Dabei gehe
die Hälfte der Mehreinnahmen aus der Grundsteuererhöhung in den Shuttle-Bus.
Der Shuttle-Bus sei ein Versuch, dem man nicht abgeneigt sei. Allerdings habe
man größte Zweifel. Er bitte daher, dies zu gegebener Zeit zu überprüfen und
evtl. zu reagieren. Nicht abgeneigt wäre man der Einführung einer Grundsteuer
C, falls diese gesetzlich kommen sollte. Man wisse, dass die Hundesteuer ein
heikles Thema sei. Er denke aber, dass eine Erhöhung von 2 Euro im Monat
vertretbar sei. Der Abschaffung der Schankerlaubnissteuer werde man zustimmen.
Einiges bewegt werde in den Ortsteilen, dies sei auch überfällig. Positiv seien
dabei die Leuchtturmprojekte hervorzuheben. Man begrüße ausdrücklich auch den
Digitalpakt Schule. Es gehe dabei darum, den Schülerinnen und Schülern
Medienkompetenz zu vermitteln.
Anerkennenswert sei
das ernsthafte Bemühen der Verwaltung in allen Bereichen. Landau sei auf einem
guten Weg. Die FWG-Stadtratsfraktion werde dem Haushalt zustimmen.
Ratsmitglied
Herrmann erklärte, dass man
in einer Zeit großer Herausforderungen lebe. Unsere Gesellschaft verändere sich
in einer großen Geschwindigkeit. Von der Stadt sollen 46 Millionen Euro für
Investitionen in die Hand genommen werden. Die Wahrheit dieses Haushaltes seien
weitere Schulden. Auf Schuldenbergen aber könnten unsere Kinder und Enkel nicht
spielen. Die Ziele des Haushaltes seien mit heißer Nadel gestrickt. Ohne die
gute Konjunkturlage wäre dies nicht möglich. In diesem Haushalt würden einige
Zeitbomben ticken, die uns in ein Schuldenloch ziehen könnten. Beim Thema
Digitalisierung in der Verwaltung habe man noch viel Luft nach oben. Eine
moderne Verwaltung sehe anders aus, hier bestehe dringend Handlungsbedarf. Kaum
ein Thema polarisiere so stark wie der Klimawandel. Die AfD-Stadtratsfraktion
sei von Anfang bereit gewesen, das Thema Klimanotstand mitzutragen. Dies müsse
aber frei von jeglicher Ideologie sein. Man dürfe dadurch aber nicht den
Wohlstand und das Wachstum gefährden.
Landau sei eine sehr
attraktive Stadt geworden, in der immer mehr Menschen leben wollen. Dabei werde
Wohnraum immer knapper und die Mieten würden ins Nirwana steigen. Man müsse
Investoren finden, die ohne große Auflagen und Bürokratie Wohnraum schaffen. In
den Ortsteilen müsse man Bauplätze schaffen für junge Familien.
Die Stärkung des
Radverkehrs begrüße die AfD-Stadtratsfraktion ausdrücklich. Nach dem
Mobilitätskonzept sollen in der Königstraße 50 bis 60 Parkplätze wegfallen.
Dies sei eine bewusste Schädigung des Einzelhandels. Die Einzelhändler dort
hätten das Gefühl, das hier über ihre berufliche Existenz gerichtet werde. Das
Schlimme daran sei, dass diese Politik auch noch von den Einzelhändlern
finanziert werde. Die AfD-Stadtratsfraktion stimme dem Haushalt zu.
Ratsmitglied Dr.
Migl lobte zunächst, dass es
gerade im Bereich Mobilität neue Ansätze und Konzepte gebe. Man begrüße alles
was den Radverkehr verbessere. Es sei gut, dass man Alternativen zum
motorisierten Autoverkehr schaffe. Der Fetisch Auto werde von den Autofahrern
gerne als Ich-Prothese benutzt. Nicht einverstanden sei man, dass das Baugebiet
Landau XXL weitergeführt werde, wenn auch in abgespeckter Form. In der Stadt
gebe es viele Baulücken, so dass man nicht Weinberge für Wohnungsbau opfern
müsse. Sie begrüße es, dass das Gebäudemanagement in die Errichtung von
Wohnungen einsteige. Dafür sei es aus ihrer Sicht nicht erforderlich, das GML
in eine städtische Wohnungsbaugesellschaft umzuwandeln. Man sollte vielmehr den
gut funktionierenden Eigenbetrieb weiter entwickeln. Der Pfeffer und
Salz-Fraktion gehe es um die Akzeptanz des ÖPNV, daher brauche man Sitzbänke an
den Bushaltestellen. Nicht anfreunden könne man sich mit der
Hundesteuererhöhung, diese werde man ablehnen. Das Halten eines Hundes habe für
viele Menschen eine soziale Funktion. Schweren Herzens einverstanden sei man
mit der Grundsteuererhöhung, um die Einnahmen zu erhöhen. Den Shuttlebus sollte
man probieren und jetzt mal umsetzen. Wichtig sei, dass auch weiterhin in die
Schulen investiert werde. Sie danke der Verwaltung und dem Ältestenrat für die
guten Vorberatungen. Die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion lehne den Haushalt
ab.
Ratsmitglied
Silbernagel war der Meinung,
dass sich der vorliegende Haushaltsentwurf sehen lassen könne. Trotz
vielfältiger, auch neuer Aufgaben, stehe ein genehmigungsfähiger Haushalt in
Aussicht. Bedingt durch di sehr gute Gesamtlage habe man deutliche
Einnahmesteigerungen erzielt. Trotzdem müsse man aufpassen, dass die Ausgaben
nicht davonlaufen. Es gebe nämlich am Horizont bereits erste dunkle Wolken.
Ausdrücklich begrüße man den Wegfall der Schankerlaubnissteuer. Mit der
Abschaffung dieser Bagatellsteuer komme man der Landauer Gastronomie und den
Winzern entgegen, dies sei ein Impuls für die Innenstadtbelebung. Ein weiterer
Impuls für die Innenstadt sei der City-Shuttle. Damit setze man neue Maßstäbe,
dies sei einzigartig in Rheinland-Pfalz. Dies sei ein erster innovativer
Schritt zur CO²-Senkung in der Innenstadt.
Ein weiterer
wichtiger Punkt seien die Leuchtturmprojekte im Rahmen des Förderprogramms
„Kommune der Zukunft“. Entwicklung sei in den Stadtdörfern genauso wichtig wie
in der Kernstadt. Es müsse lohnenswert bleiben in den Stadtdörfern zu leben.
Wichtig seien ihm auch die freiwilligen Leistungen, die Aushängeschilder für
die Stadt seien. Alleine 63 Millionen Euro gebe man für die soziale Sicherung
aus, eine Höhe die zu denken gebe. Da man alle diese Ausgaben auch finanzieren
müsse, stimme man den geplanten Steuer- und Gebührenerhöhungen zu. Die
FDP-Stadtratsfraktion stimme dem Haushalt zu.
Ratsmitglied Schreiner unterstrich, dass aus seiner Sicht dieser Haushalt weder der große Wurf noch das große Sparprogramm sei. Es sei ein solider und in vielen Teilen nachvollziehbarer Entwurf. Endlich gebe es mehr Geld für Mobilität, um den Rad- und Fußverkehr zu stärken. Mobilität müsse endlich zur Pflichtaufgabe einer Kommune werden. Das Forschungsprojekt hinsichtlich der Saatkrähen betrachte man als unnötig. Kritisch sehe man die Erhöhung der Grundsteuer, die man ablehne. Insgesamt lehne die LINKE-Stadtratsfraktion en Haushalt ab.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 33 Ja- und 11 Nein-Stimmen: